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Die Premier League Top 11 der Hinrunde

Nach unserem Hinrundencheck musste natürlich auch eine „Elf der Hinrunde“ her. Es war nicht einfach eine Elf zu finden, bei manchen waren wir einstimmig überzeugt, bei manchen flogen die Fetzen, bei manchen schmerzte es, dass sie es doch nicht ins Team schafften.

Letztendlich haben wir doch eine gemeinsame Entscheidung getroffen und wollen nun einen Blick auf unsere Auswahl werfen.

Tor: Petr Cech

Im Sommer beinahe nach Madrid transferiert, entschied sich der 25-jährige David de Gea dazu, seinen auslaufenden Kontrakt doch noch zu verlängern.

Aufgrund des Transfer-Hick-Hacks mit den Madrilenen ließ ihn Louis van Gaal zu Saisonbeginn zunächst auf der Bank, und musste feststellen, dass es für ein Team mit Titelambitionen unabdingbar ist, einen Weltklassekeeper zwischen den Pfosten stehen zu haben.

De Gea zeigte bei seinen ersten Einsätzen sofort, dass er mindestens zu den Top-5 Torhütern der Welt gehört. Der Spanier ist einer der Vorreiter einer ganzen Torhütergeneration, die das moderne Torhüterspiel prägen, doch es reichte nicht für einen Stammplatz in unserer Elf der Hinrunde.

Ebenso bei Stokes Jack Butland. Mal ehrlich, welcher englische Torhüter erlangte seit David Seaman um die Jahrtausendwende internationalen Ruhm? Joe Hart verkörperte in den letzten Jahren am ehesten die englische Torwartschule. Mit durchwachsenen Leistungen.

Seit dieser Saison hat der Keeper von Manchester City allerdings einen neuen Konkurrenten um den Platz Nr.1 im Tor der englischen Nationalmannschaft: Jack Butland von Stoke City. Der 22-Jährige war in der bisherigen Saison Leistungsträger und mitverantwortlich für den Aufschwung der Potters, die sich derzeit auf dem 10. Tabellenplatz befinden.


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De Gea und Butland zeigten in dieser Saison gute Leistungen, aber sie strahlten nicht die Dominanz eines Petr Cechs aus. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Tscheche kürzlich den Rekord für die meisten Clean Sheets aller Premier League Keeper für sich allein beanspruchte.

Was soll man zu ihm auch noch großartig sagen? In unserem Portrait zu ihm steht eigentlich alles, was man über den Mann mit dem Helm wissen muss. In dieser Saison bewies er einmal mehr, von welch Wichtigkeit er für seine Teams sein kann.

Gefühlt sicherte er den Gunners in den ersten 20 Spielen 10 Punkte. Dass er im Schnitt zunächst 3,13 Paraden zeigt, ehe er bezwungen wird, untermauert seinen Wert für Arsenal London in dieser Saison.

„Big Pete“ ist auf der Linie zusammen mit Manuel Neuer der vielleicht konstanteste Goalie des Weltfußballs. Aufgrund von Cechs Ausstrahlung, seinem Wert für die Mannschaft und der Rekorde, die er in dieser Saison aufstellte, führt für uns kein Weg am langen Tschechen vorbei!

Innenverteidiger: Toby Alderweireld und Chris Smalling

Als Stütze in Tottenhams Abwehr steht der Belgier stellvertretend für die beste Abwehr der Liga. Alderweireld ist ein technisch solider Innenverteidiger, der es nicht scheut, den Weg nach Vorn zu suchen.

Das Spiel der Spurs ist so angelegt, dass die Innenverteidiger bei Bedarf ungestört aufrücken können, was ihm natürlich sehr entgegenkommt. Im Schnitt spielt er alle 90 Minuten fast 52 Pässe, wobei fast 40 davon attackierend, also nach vorn ausgerichtet sind.

Eine Passquote von 81% ist bei Tottenhams aggressiver Spielweise ebenfalls eine gute Quote. Zwar lässt seine Präsenz in Luftduellen noch zu wünschen übrig, dennoch ist der Belgier in dieser Saison einer der besten Innenverteidiger der Liga und somit unabdingbar für unsere Top11.


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Als Innenverteidiger hast du es bei Manchester United nicht gerade leicht: jeder Pass wird von den Zuschauern als „Geschiebe“ abgetan und selbst bei guten Aktionen heißt es: „der konnte sich schließlich die ganze Zeit ausruhen!“ Smalling war allerdings eine der wenigen (erfrischenden) Konstanten im Spiel von Manchester.

Seine Zweikampfstärke gab der Mannschaft gerade zu Saisonbeginn enorm viel Sicherheit, seine Pässe waren in der Regel klug gewählt und auch sein Aufrücken passend. Smalling ist in der Luft und am Boden enorm stark, obwohl seine schlaksige Art zunächst anderes vermuten lässt.

Er unterscheidet sich insofern von seinen Konkurrenten, als dass er auf einem hohen Level enorm konstant seine Leistung abrufen kann und daher in unserem Team gesetzt ist.

Knapp hinter den beiden landeten der 28-jährige Scott Dann, der englischste Innenverteidiger unseres Kaders, Southampton Virgil van Dijk und Evertons John Stones. Bei Crystal Palace hält Dann die Abwehr mit seiner Ruhe und Zweikampfstärke zusammen und ist somit ein Garant für den Erfolg der Eagles.

Technisch ist der gebürtige Liverpooler bestenfalls auf durchschnittlichem Niveau. Knapp 30 Pässe pro 90 Minuten zeigen, dass er nicht hauptverantwortlich für den Spielaufbau bei Crystal Palace ist.

Ihm muss man jedoch zugutehalten, dass er sich seitdem Alan Pardew das Ruder bei den Südlondonern übernommen hat, diesbezüglich gesteigert hat. Bei Celtic Glasgow galt der Niederländische Defensivmann Virgil van Dijk noch als „Lucio für Arme“.

Bei Southampton lernte er in dieser Saison seine Vorstöße besser einzusetzen und sein Hang zum Überdrehen konnte Trainer Ronald Koeman eindämmen und sogar für sein Team nutzen.

Van Dijk ist als Innenverteidiger modernster Prägung überaus passsicher, er verfügt über eine tolle Antizipation und in der Luft ist er kaum zu bezwingen. Virgil van Dijk – super Name, super Spieler.

Apropos moderne Innenverteidiger: John Stones ist mit seinen 21 Lenzen bereits ziemlich abgebrüht. Kein Wunder also, dass ihn sämtliche Top-Clubs aus England verpflichten möchten. In dieser Saison ist Stones allerdings ungewohnt inkonstant.

Die letzten 15 Minuten im Spiel gegen Tottenham waren Weltklasse, phasenweise performte er weit unter seinen Möglichkeiten. Und so entwickelte sich eine gewisse Achterbahnfahrt seiner Leistungen in dieser Saison.

Die Statistiken zeigen jedoch, dass er in allen Bereichen stark ist, sowohl mit, als auch ohne Ball. Schafft er es, seine Leistungen künftig zu stabilisieren, kann er definitiv einer der besten Innenverteidiger der Welt werden. Zumindest dann, wenn Jerome Boateng und Thiago Silva ihre Karrieren beenden.

Rechter Verteidiger: Hector Bellerín

Der 20-Jährige zählt definitiv zu den Senkrechtstartern in dieser Saison. Bei den Gunners verdrängte er Debuchy mit einem Selbstverständnis, wie es für einen Spieler seines Alters ungewöhnlich ist.

Der Spanier zeichnet sich durch ein gutes Passspiel und gutes Timing in seinen Aktionen aus. Bellerín ist anders als Nyom, der in unserer Elf dem Spanier beinahe den Platz weggenommen hätte, kein rein linearer Außenverteidiger, sondern er bewegt sich in manchen Situationen auch einrückend, um seinen Vordermann zu vorderlaufen.

Dies sorgte beim Gegner so manches Mal für Verwirrung. Sein Spiel ist fast körperlos, da er nur selten zur Grätsche ansetzt oder robust mit dem Oberkörper arbeiten muss. Seine Geschwindigkeit ist allerdings Fluch und Segen zu gleich: Offensiv profitiert er enorm von ihr, wenn er mit Tempo ins letzte Drittel eindringen kann.

In der Defensive ist es ähnlich, teilweise hat man aber das Gefühl, dass er sich zu sehr auf sein Tempo verlässt. So positioniert er sich nicht immer sauber Raum oder er lässt seinen direkten Gegenspieler frei, um aufzurücken, wohlwissend, dass er seinen Gegenspieler letztlich doch noch irgendwie stellen kann.

Diese Spielweise ist natürlich recht riskant, weshalb er nicht immer förderlich für die defensive Stabilität ist. Dies ist allerdings der bisher einzige Makel, der Bellerín so wirklich anhängt.

Allan Nyom war eine der Konstanten bei Aufsteiger Watford. Über die rechte Bahn kommend ist Nyom ein sehr linearer Außenverteidiger, der eher in der Defensive seine Stärken besitzt.

Dass er im Schnitt nur knapp 22 Pässe spielt, liegt womöglich an der konterlastigen Spielweise Watfords. Beteiligt sich Nyom mal in der Offensive, beschränkt er sich meist auf dynamische Läufe entlang der Seitenlinie, um anschließend zu flanken.

Für Watford war er gerade in der Defensive eine tragende Säule, da er über 70% seiner Zweikämpfe gewinnt und im Schnitt 2,14 Pässe abfängt. Gegenspieler drängt er meist sehr geschickt nach außen ab, ohne dabei großartigen Körpereinsatz zu betreiben.

Seine solide Defensivarbeit und das Gesamtpaket sind daher der Grund für seine Nominierung in unseren Kader.

Linker Verteidiger: Nacho Monreal

Der Dauerbrenner der Gunners spielt in dieser Saison ebenfalls groß auf. In Arsenals System war der Linksverteidiger enorm wichtig für die Ballzirkulation beim Übergang ins zweite Drittel. Mit seiner Passstärke und seiner Coolness bereitete er so manchen Angriff der Londoner vor.

In der Offensive startete er häufig bis zur Grundlinie durch, um scharfe Hereingaben zu bringen, was im Schnitt zu einer Torschussvorlage pro 90 Minuten führt. In der Defensive war der Spanier ebenfalls eine Bank, ein zuverlässiger Balljäger und cleverer Zweikämpfer.

Monreal ist sicher kein überaus kreativer Linksverteidiger vom Schlage eines Leighton Baines oder Marcelo. Er ist der vielleicht beste Durchschnittsaußenverteidiger, den es gibt: alle Stärken sind gleichmäßig verteilt, ohne, dass er dabei signifikante Schwächen aufzuweisen hat.

Daraus ergibt sich eine angenehme Konstanz, die sich durchaus positiv auf das Spiel von Arsenal London ausübt. Wie kann man so einen nicht mit in die Top11 aufnehmen?

Vielleicht wäre es ja auch anders gekommen wenn sich folgender Herr nicht inmitten der Hinrunde einen Kreuzbandriss zuzog: Jordan Amavi.Mit nur 21 Jahren war der Franzose seit Saisonbeginn einer der Leistungsträger beim Krisenklub Aston Villa.

Amavi ist eine Light-Version von David Alaba. Auch wenn er noch ein gutes Stück vom Niveau des Österreichers entfernt ist, so erinnert seine Spielweise an jene des Bayernstars. Er drängt den Gegenspieler also zunächst leicht in die Mitte, um danach den freigewordenen Raum am Flügel zu nutzen.

Je nachdem, wo sich sein Vordermann (meist Jack Grealish) positionierte, suchte er mit seinem Dribbling auch den Weg durchs Zentrum. Mit seiner Explosivität konnte er sich in diesen Szenen ziemlich erfolgsstabil durchsetzen.

Defensiv weiß Amavi mit seiner guten Antizipation zu glänzen. Dass er sich Mitte November das Kreuzband riss, ist für den Club und vor allem für ihn selbst enorm bitter. Aufgrund seiner starken Leistungen bis zum Zeitpunkt seiner schweren Verletzung ist er ebenfalls für unseren Kader nominiert.

Defensives Mittelfeld: N’Golo Kanté

Während alle Blicke nur auf Vardy und Mahrez gerichtet sind, sehen wir in N’Golo Kanté einen weiteren, wenn nicht sogar den wahren Helden der Foxes.

Im Sommer noch als talentierter Mittelfeldmann von Caen geholt, gilt er nun als konstanter Sechser, der mit seiner Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit die Pässe und Laufwege des Gegners perfekt antizipiert und so zu den meisten Interceptions der Premier League kam.

Trotz seiner Größe weiß er sich mit gezielten Tacklings gegen scheinbar jeden Gegner durchzusetzen. Nach den erfolgreichen Balleroberungen folgt meist ein sicherer Pass oder ein Dribbling ins zweite Drittel und leitete damit eine Vielzahl der Angriffe des Erfolgsteams ein.

Seine unglaubliche Ausdauer und Kampfbereitschaft machen ihn zum idealen Spieler für die Insel, dazu noch die feine Klinge und die Passgenauigkeit und man hat einen der interessantesten Spieler der Premier League.

Mit diesen tollen Leistungen blieb uns keine andere Wahl als ihn zu unserem Sechser zu ernennen.

Aber auf seiner Position gibt es noch weitere Kandidaten, die in dieser Hinrunde zu überzeugen wussten. Eric Dier, dem wir aufgrund seiner starken Leistungen bereits einen Text widmeten, behielt seine starke Form und war zusammen mit Dele Alli, der ebenfalls zum erweiterten Kreis unserer Auswahl stand, einer der besten Spieler der Spurs.

Auch Yohan Cabaye, der hinter Kanté die zweitmeisten Interceptions in dieser Saison hatte, kam nur knapp nicht in unsere Elf. Er ist einer der Leistungsträger und Top-Neuzugänge in dieser Saison und wird Palace auch weiterhin auf Erfolgskurs halten.

Rechtes Mittelfeld: Riyad Mahrez

Was blieb uns denn anderes übrig? Klar, auf dieser Position gibt es viele gute Spieler. Wir hätten beispielsweise auch Evertons Deulofeu, der nach seiner Rückkehr zu den Toffees noch eine Schippe draufgelegt hat und zu einem der besten Flügelspieler aufgestiegen ist, wählen können.

Oder auch Manchester United-Offensivallrounder Anthony Martial, der aufgrund der überhöhten Ablösesumme zwar anfangs in der Kritik stand, aber die Kritiker teilweise verstummen ließ, nachdem er Woche für Woche starke Leistungen ablieferte und Spieler wie Depay in den Schatten stellte.

Beide hätten es sich verdient gehabt, aber unsere Wahl musste einfach auf Mahrez fallen. Bereits früh fielen die Blicke auf den schnellen Algerier, als er Leicester mit seinen starken Leistungen in die Top-3 der Premier League schoss.

Zusammen mit Jamie Vardy ist der Tor- und Assistgarant der Liga.

Seine Schnelligkeit, seine Dribblings und sein Durchsetzungsvermögen machen ihn zu einem der besten Spieler der bisherigen Saison. Mahrez war es häufig, der die abgefangenen Bälle von Kanté & Co. nach vorn trug, um zum Torerfolg zu gelangen.

Seine Durchschlagskraft verhalf Stürmer-Kollege Jamie Vardy und letztlich auch ihm selbst zu zahlreichen Torbeteiligungen.

Zwar haben bereits viele Vereine ihre Fühler nach dem Flügelspieler ausgestreckt, doch der Algerier sagt stets, dass er nicht vorhabe die Foxes zu verlassen. Der Wüstenfuchs hätte definitiv das Potenzial seine Schuhe für einen Top-Club zu schnüren – bei weiterhin konstanten Leistungen gar nicht so abwegig.

Linkes Mittelfeld: Dimitri Payet

Was für ein Neuzugang! – Als West Ham diesen Sommer Dimitri Payet von Olympique verpflichtete wusste man, dass sich die Hammers mit einem guten Mann verstärkt hatten, aber keiner konnte ahnen, dass der Franzose unter der Ägide des Kroaten Slaven Bilic dermaßen aufblühen würde.

Bis zu seiner Verletzung war er der Leistungsträger der Mannschaft. Bereits früh nach seinem Ausfall merkte man, wie sehr der robuste Franzose den Londonern fehlte.

Der bullige Allrounder überzeugte bisher mit einer Mischung aus beeindruckenden Dribblings, überlegten Abschlüssen und seiner Laufarbeit.

Seine perfekten Hereingaben und verspielten Moves leiteten viele Angriffe der Hammers ein. Hinzukommend seine überragende Übersicht und seine Ruhe am Ball. Seine stärksten Szenen hatte er immer dann, wenn er den Ball zwischen den Linien erhielt und von dort aus ins Dribbling gehen konnte.


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Payet konnte sich in diesen Szenen dank seiner koordinativen Fähigkeiten sehr gut behaupten und seine Mitspieler freispielen. Dimitri Payet wird auch sicher in der Rückrunde vielen Fans Freude bereiten.

Dies machten aber auch andere Spieler, die es leider nicht in unsere Elf geschafft haben. So zum Beispiel Marko Arnautovic, der unter Marcel Koller bzw. Mark Hughes zu einem der Leistungsträger und zum Mann für die wichtigen Tore avancierte.

Sein Spielwitz und seine Schüsse aus der zweiten Reihe sorgten für viel Begeisterung bei den Potters.

Dahinter ist bei uns Swanseas Andre Ayew zu finden. Am Anfang der Saison zusammen mit Mahrez noch einer der besten der bisherigen Saison, fing seine Form gegen Ende hin, unter anderem auch aufgrund der schlechteren Teamleistung der Swans, zu schwanken an.

Offensives Mittelfeld: Mesut Özil

Vor ein paar Wochen waren wir uns noch nicht ganz sicher, aber jetzt ist es eindeutig. Mesut Özil ist für uns einer der besten Spieler der Hinrunde. Der Deutsche ist mit seinen Assists auf Rekordjagd und wird am Ende der Saison sicher den alten Rekord von 20 Torvorlagen einstellen.

Mit seinen Assists und Torgefährlichkeit ist er der wichtigste Spieler bei den Gunners und womöglich der Hauptgrund wieso die Londoner derzeit an der Spitze der Tabelle zu finden sind. Seine Passgenauigkeit und seine Übersicht begeistert Woche für Woche die Fans.

Bei Ballbesitz ist Özil an jeder Offensivaktion beteiligt, bei gegnerischem Ballbesitz weiß der Deutsche mit seinen Pressingbewegungen zu überzeugen und den Gegner unter Druck zu setzen.

Dass diese Aktionen nicht immer von Erfolg gekrönt waren, liegt vornehmlich an der passiven Spielweise der Gunners.

In dieser Saison scheint sein Fokus noch mehr auf dem finalen Pass zu liegen, zudem hat er mit Giroud einen Vordermann, der in dieser Saison auch die Vorlagen zu verwerten weiß.

Das Image des Straßenfußballers, der mit hängenden Schultern über den Platz schlurft und die Hymne nicht mitsingt, wird Özil wohl nie ablegen können. Liefert er nicht mindestens eine Weltklasseleistung ab, wird er sofort überhart von vermeintlichen Experten kritisiert. In dieser Saison war das eher selten der Fall.

Aber wen hatten wir denn noch im Sinn? – Manchester Citys Neuzugang Kevin de Bruyne spielt zwar inkonstant, aber wenn er gute Leistungen bringt, dann hervorragende. Seine Dribblings und Pässe haben nicht die Eleganz oder das Überraschungsmoment eines Özils.

Vielmehr sind seine Pässe einfacher und geradliniger, als jene von Özil oder David Silva. De Bruyne wirkt etwas brachialer und auch seine Entscheidungsfindung ist in diesem Jahr nicht so konstant wie noch in Wolfsburg.

Unsere Erwartungen wurden jedoch übertroffen, da viele bei uns – wie bei vielen Man City-Transfers – mit einem Flop rechneten, doch der Belgier wusste tatsächlich zu überzeugen und scheint sich immer besser an den englischen Fußball anzupassen.

Hinter dem Belgier reiht sich Everton Ross Barkley ein. Der Engländer ist bereits in jungen Jahren ein überaus kompletter Zehner, der seine physischen Attribute hervorragend mit seinen technisch-taktischen Fähigkeiten verknüpft. Für Boss Rarkley hat es für unsere Elf aber leider nicht gereicht …

Stürmer: Jamie Vardy und Odion Ighalo

Gibt es eigentlich noch irgendetwas, das noch nicht über Jamie Vardy geschrieben wurde? Mit Ende 20 ist er im Fußballolymp angekommen, er hat sich mit seinen Treffern in elf aufeinanderfolgenden Spielen unsterblich gemacht und ist auf dem besten Wege, Leicester City nach Europa zu schießen.

Doch was zeichnet diesen Spieler aus, dessen Name ab Oktober des letzten Jahres in aller Munde war?

Vardy ist ein Mittelstürmer klassischer Prägung: er beteiligt sich wenig am Kombinationsspiel in tiefen Zonen, wodurch er im Schnitt nur 17,97 Pässe pro 90 Minuten spielt. Sein Spiel ist ausschließlich der Durchschlagskraft gewidmet.

Vardy sucht stets den Weg nach vorn, ob durch Laufwege, per Torschussvorlage oder durch seinen Abschluss. Im Schnitt feuert der Engländer in 90 Minuten 3,55 Schüsse auf das gegnerische Gehäuse und erreicht dabei eine Schussgenauigkeit von 57%.

Keine berauschenden Werte. Beachtet man allerdings, dass er 2,83 seiner Schüsse innerhalb der Box abfeuert, ist es bei ihm oftmals eine Entscheidung zwischen Hop oder Top.

Entweder, er trifft oder der Ball verfehlt das Tor. Vardy wird daher häufig in tornahen Zonen angespielt, in denen er prompt abschließen kann oder er bringt sich selbst in solche Situationen, in denen er nahe am gegnerischen Tor ist.

Gerade bei Kontern kommt seine Durchsetzungskraft gepaart mit seinem enormen Tempo zusammen. Unter dem Strich stehen für Jamie Vardy 15 Saisontore, die ihm derzeit zum besten Torschützen der Liga machen.

Obwohl er seit einiger Zeit (aufgrund von kleineren Verletzungen) mit seiner Form hadert, so ist er gerade im Angriffsspiel der Foxes ein enorm wichtiger Faktor. No Vardy, no Party.

„Odi wer?!“ werden sich die allermeisten während der Saison gefragt haben, als er Tor um Tor für Aufsteiger Watford erzielte. Kollege Marco Stein schrieb über ihn ein wunderbares Portrait, in dem Ighalos Werdegang ausführlich beschrieben wird.

Der Nigerianer ist wie Vardy ein klassischer Mittelstürmer, der jedoch hin und wieder einige kreative Momente aufblitzen lässt. Sein eigentliches Augenmerk liegt allerdings – welch Wunder – im Toreschießen.

In 90 Minuten schießt er im Schnitt 3,65 Mal aufs Gehäuse und davon werden unglaubliche 3,27 innerhalb des Strafraums abgegeben. Ighalo ist ein reiner Strafraumstürmer, der seine Aktionen stets in Tornähe hat.

Seine enorme Wichtigkeit zeichnet spiegelt sich vor allem an seinem Toranteil für Watford wieder: Ighalo erzielte 14 der bisher 25 Treffer, was einen Anteil von 56% ausmacht!

Sicherlich besitzt der 24jährige nicht die spielerischen Fähigkeiten eines Harry Kanes oder die Urgewalt eines Romelu Lukakus. Dafür zeigt er, dass er ein absoluter Teamplayer ist, der mit limitierten technisch-taktischen Fähigkeiten seit Jahren konstante Leistungen abruft.

Und dann gäbe es noch Romelu Lukaku: Eigentlich eine Schande, dass wir den talentierten Belgier nicht mit in unserer Liste aufführen. 15 Saisontore, im Schnitt 1,28 Keypasses pro 90 Minuten und im Gesamtpaket ein kompletter Stürmer.

Vardy und Ighalo waren in dieser Saison allerdings die größeren Überraschungen. Unser Bewertungssystem ist naiv und wir gehören vom PC verjagt, weil wir Lukaku nicht aufstellen würden, wissen wir!

Wann spielte Harry Kane eigentlich mal über mehrere Spiele hinweg unter seinen Erwartungen? Zusammen mit Lukaku erzielte er die meisten Ligatore im letzten Kalenderjahr und auch sonst ist der Engländer nicht erst seit dieser Saison Leistungsträger bei den Spurs.

Ein paar Zahlen gefällig? 11 Saisontore, 3,74 Schüsse aller 90 Minuten und 62% seiner Schüsse gehen aufs Tor. Eine Quote, die eine Nominierung verdient gehabt hätte. Es gibt leider nur zwei Plätze in unserer Top 11.

Sascha
Hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Torrichter während der Champions League Spiele. Passionierter Schachtelsatzschreiber. Gilt intern nicht umsonst als L’Akquisiteur – wenn nicht da, dann zumindest bei sich selbst. Man soll sich immerhin treu bleiben wie Javier Pinola den Überresten seiner Haare. Glaubt noch immer, dass in Enes Ünal ein Weltklassestürmer schlummert, den aber nicht einmal Houdini hervorzaubern könnte. Einziges Vorbild von Max Dettmer.

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