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Zielgerade Premier Leauge: Wer holt sich den Titel?

Der 32. Spieltag ist beendet und die Premier League startet allmählich in ihre heiße Phase. Nachdem Chelsea im letzten Jahr recht ungestört zum Titel marschiert war, verspricht das Titelrennen in dieser Saison weitaus mehr Spannung.

Schafft es Leicester City, sein Fußballmärchen zu vollenden oder machen es am Ende doch die Spurs, für die ein Titelgewinn ebenso ein absoluter Coup wäre?

Was erwartet Leicester City?

Dass Claudio Ranieris Team die Überraschung im europäischen Clubfußball ist, hat mittlerweile wohl jeder mitbekommen. Vardy hier, Mahrez da, Kanté und Drinkwater wohin das Auge reicht.

Abseits dieses (durchaus gerechtfertigten) Hypes um Leicester City muss zunächst festgehalten werden, dass der Erfolg der Foxes keineswegs von ungefähr kommt: Ranieri hat seinem Team einen klaren Plan an die Hand gegeben, der gut auf die Spieler zugeschnitten ist.

Ihr Konter-Fußball wird vor allem durch N‘Golo Kanté, Riyad Mahrez und natürlich Jamie Vardy getragen. Ihr tiefes und in weiten Teilen gut organisiertes Pressing ist ebenfalls ein Grundpfeiler für ihren Erfolg. Dieser Grundpfeiler ist jedoch etwas wackelig.

Leicester schafft es nicht konstant, den Gegner in den entscheidenden Räumen aggressiv zu stören. Dadurch kommt es nicht selten vor, dass die Gegner mit Tempo auf die Innenverteidiger Morgan/Huth zuläuft, womit das großgewachsene Duo seine Probleme hat.

Daraus resultierend ergeben sich laut whoscored.com 13,5 zugelassene Schüsse pro Partie. Zum Vergleich: Manchester City lässt hier mit 8,7 Schüssen die wenigsten Chancen zu, Tottenham 10,7.

Potentiell ist dies eine Schwachstelle Leicesters, die bisher nicht konsequent von den Gegnern genutzt werden konnte.


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Häufig werden jene Abschlüsse nämlich aus der Distanz abgegeben, anstatt ein geduldiges Weiterspielen für eine bessere Abschlussposition zu suchen. Die Foxes vertrauen dahingehend auf ihren Keeper Kaspar Schmeichel, der auf der Linie sicherlich zum Besten gehört, was die Liga in diesem Jahr zu bieten hat.

Mit 69 Punkten und einem Torverhältnis von 55:31 führt Leicester City die Tabelle derzeit an.

Nach der Länderspielpause kamen die Foxes gut aus den Startlöchern. Der 1:0 Heimsieg gegen den FC Southampton war sicher keine spielerische Glanzleistung, einmal mehr wurde aber deutlich, mit welcher Geschlossenheit Leicester spielt.

Angetrieben durch ihren Mittelfeldmotor N’Golo Kanté versperrten sie gut die zentralen Zonen und setzten zu Beginn einige Nadelstiche über Vardy und Okazaki. In den nächsten drei Spielen geht es zunächst nach Sunderland, gefolgt von zwei Heimspielen gegen Swansea City und West Ham United.

Die Spiele gegen den AFC Sunderland und Swansea City müssen definitiv gewonnen werden, wenngleich sich die Swans in der Vergangenheit immer wieder als unangenehmer Gegner erwiesen haben.

Das Spiel gegen West Ham United dürfte nochmals eine Nummer schwieriger werden als das Duell gegen Southampton. Die Hammers sind in dieser Saison ein echter Favoriten-Schreck: Sie verloren nur ein einziges Spiel gegen ein Team aus den Top 4 (1:4 gegen die Spurs im November).

Rechnet man das Spiel gegen die Saints mit ein, wären 10 Punkte aus diesen insgesamt vier Begegnungen sicher das höchste der Gefühle und ein riesiger Schritt in Richtung Titel, bedenkt man das Restprogramm der Spurs. Selbst eine Ausbeute von sieben bis neun Punkten wäre aufgrund des derzeitigen Siebenpunktevorsprungs vertretbar.

Was erwartet Tottenham Hotspur?

Mauricio Pochettino formte die Spurs binnen zwei Jahren zu einem der taktisch interessantesten Teams Europas.

Ihr gut organisiertes Offensivpressing erinnert mitunter an jenes von Roger Schmidt: Es wird versucht, kompakt das Zentrum zu verdichten und von dort aus den Gegner auf die Außen leiten, wo man Ballgewinne generieren möchte.

Ihr Aufbauspiel ist sehr stark und klar strukturiert angelegt. Ein Punkt, in dem sie allen anderen Mannschaften der Liga klar voraus sind. Dies schlägt sich in den Ergebnissen wieder, die um den Jahreswechsel herum so gut waren, dass sie Spurs zeitweise von der Tabellenspitze grüßten.

Aufgrund der Doppel- und teilweise Dreifachbelastung schwankten die Leistungen in den letzten Wochen. Drei Spiele in Folge ist man zwar ungeschlagen, jedoch errang man die Siege gegen Aston Villa und Bournemouth und musste sich mit einem Unentschieden gegen schwache, dezimierte Gunners zufriedengeben.

Dies soll jedoch keineswegs ihre Leistungen in dieser Saison herabwürdigen. Tottenham stellt mit 57 Toren die derzeit beste Offensive und mit nur 25 Gegentreffern auch die mit Abstand beste Defensive der Liga.

Es wirkte in den letzten Wochen jedoch so, als ob ihnen ein wenig die Puste ausging. Vielleicht kam die Länderspielpause da gerade recht, um zu regenerieren und sich auf die kommenden Aufgaben einzustellen. Diese haben es nämlich in sich.

Die nächsten drei Spiele werden wohl richtungsweisend für die Spurs sein.


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Nach dem 1:1 Gastauftritt an der Anfield Road folgt ein Heimspiel gegen Manchester United. Gegen Liverpool deutete sich bereits an, dass den Spurs nichts geschenkt wird, schließlich kämpft Liverpool seinerseits noch um den Einzug ins europäische Geschäft.

Gegen Manchester United wird es nicht anders aussehen, wenngleich Uniteds Spielweise den Spurs entgegenkommen könnte. Anschließend muss man zum Auswärtsspiel nach Stoke City. Montag. Abends. Can they do it on a cold rainy night in Stoke?

Ein Sieg sollte in jedem Fall in der darauffolgenden Partie gegen den Tabellenelften West Bromwich Albion eingefahren werden.

Im Hinblick auf Leicesters Programm für die kommenden drei Spiele hat Tottenham definitiv eine Mammutaufgabe vor sich.

Geht man vom, aus Tottenham-Sicht, worst case aus, dass die Foxes weiter auf ihrer Euphorie-Welle schwimmen und sieben von möglichen neun Zählern erspielen, stehen die Spurs arg unter Druck und müssen all ihre Spiele gewinnen, um nochmals an Leicester heranzukommen, bevor es in die Endphase der Saison geht.

Gehen wir aber mal davon aus, dass Leicester etwas schwächelt, so wären neun Punkte aus diesen vier Spielen eine gute Ausgangslage für die letzten drei Partien.

Das Unentschieden zum Auftakt war rückblickend sicher zu wenig, um den Druck auf Leicester hoch zuhalten.

Gibt es noch Außenseiterchancen für Arsenal & Co.?

Endlich mal eine Frage, die selbst ich mit wenigen Worten beantworten kann! Hier die Antwort: Nein. Es sind zwar noch sechs Spiele zu absolvieren, aber ich sehe derzeit kein Szenario, in welchem Arsenal Tottenham und Leicester nochmals gefährlich werden können.

Es sei denn, die Premier League schickt kurzerhand ein Team aus Lex Luthor, dem Joker, Dr. No, Skeletor und Sepp Platter ins Rennen. Ist aber eher unwahrscheinlich. Manchester City muss derweil zusehen, dass sie ihren vierten Platz gegen West Ham United und Manchester United verteidigen.

Finaler Showdown

Die letzten drei Spiele werden die endgültige Entscheidung bringen, vorher wird sich vermutlich kein Team entscheidend absetzen können. Leicester muss zunächst bei Manchester United ran.

Gegen das träge Ballbesitzspiel Uniteds könnten die Foxes ihre Konterstärke einbringen und womöglich einen Dreier einfahren. Die Spurs gastieren derweil bei Chelsea, bei dem man nicht so recht weiß, ob sie den Ligaalltag noch ernst genug nehmen, um Tottenham Punkte abzuknöpfen.

Aufgrund des Derby-Charakters wird jedoch genügend Würze im Spiel sein, um eine enge Partie zu erwarten.

Zum vorletzten Spieltag empfängt Tottenham die Saints aus Southampton, Pochettinos Ex-Team. Das Hinspiel entschieden die Spurs mit 0:2 für sich, ob sie im Rückspiel die nötige Klasse aufweisen können, um Southampton in die Schranken zu weisen? Leicester spielt im letzten Heimspiel der Saison gegen den FC Everton.

Die Toffies sind in dieser Saison eine Wundertüte – ein klarer Sieg Leicesters ist ebenso denkbar wie eine herausragende Leistung Evertons. Das Hinspiel konnten die Foxes jedenfalls mit 2:3 für sich entscheiden.


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Am 15. Mai, dem letzten Spieltag, hat Tottenham die vielleicht leichtere Aufgabe. Sie reisen zu Newcastle United, die sich derzeit in akuter Abstiegsgefahr befinden. Ein Sieg ist demnach Pflicht für die Spurs, sofern das Titelrennen zu diesem Zeitpunkt noch offen sein sollte.

Leicester hat indes an der Stamford Bridge die historische Chance auf ihren ebenfalls ersten Meistertitel seit Neugründung der Premier League.

Müsste ich eine endgültige Entscheidung treffen, würde ich es am ehesten Leicester City zutrauen. Sie starteten mit fünf Punkten Vorsprung in die heiße Phase der Saison, den sie sogar weiter ausbauen konnten und gehen mit der Unbekümmertheit eines Underdogs (oder vielleicht Underfox?) in jedes Spiel.

Auf der anderen Seite wartet man schon seit Wochen, fast schon Monaten auf einen Einbruch Leicesters, der bisher nie eintrat. Eine gewisse Kaltschnäuzigkeit kann man ihnen jedenfalls nicht attestieren. Genau diese fehlt Tottenham bisher.

Dieses gewisse Etwas, das es braucht, um enge Spiele noch für sich zu entscheiden. Kleinere Ausrutscher Leicesters konnten sie bisher auch nicht entscheidend für sich nutzen. Egal, wer sich letztlich den Titel holt, es wird eine Überraschung geben. Fragt sich, ob es eine große oder eine sehr große Überraschung geben wird.

Sascha
Hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Torrichter während der Champions League Spiele. Passionierter Schachtelsatzschreiber. Gilt intern nicht umsonst als L’Akquisiteur – wenn nicht da, dann zumindest bei sich selbst. Man soll sich immerhin treu bleiben wie Javier Pinola den Überresten seiner Haare. Glaubt noch immer, dass in Enes Ünal ein Weltklassestürmer schlummert, den aber nicht einmal Houdini hervorzaubern könnte. Einziges Vorbild von Max Dettmer.

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