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Bundesliga-Torhüter Roundup: Das brachte der August

Die ersten Spiele der neuen Bundesliga-Saison sind vorüber und es wurde schon jetzt hitzig über die Torhüter diskutiert. Haarsträubende Fehler sahen wir genauso wie heroische Einzelleistungen in dieser noch jungen Spielzeit.

Zeit also den August zu rekapitulieren und auf vier Lehren zu blicken, die der erste Bundesliga-Monat für uns bereithielt.

 

Selbst Bundesliga-Torhüter machen Fehler

Es ist die größte Horrorvorstellung eines jeden Schlussmannes. Im entscheidenden Moment einen scheinbar harmlosen Schuss durchrutschen lassen und die eigene Mannschaft dadurch mit ins Verderben ziehen.

In der aktuellen Saison gab es nahezu an jedem der vier Spieltage einen solchen Patzer. Sei es Manuel Neuer gegen Frankfurt gewesen, der einen Rückpass nicht verarbeiten konnte oder Alexander Schwolow, der bei zwei Flanken nicht gut aussah.

Selbst die in der Vorsaison so starken Mark Flekken und Marvin Schwäbe standen bereits aufgrund zweier durchgerutschter Distanzschüsse im Blickpunkt. Doch ganz im Sinne von Dragoslav Stepanović geht das Lebbe auch für Bundesliga-Keeper weiter.




 

Fehlgriffe dieser Art sagen im Grunde nichts über die Qualitäten eines Torhüters aus. Viel mehr ist es die Reaktion und der Umgang mit solchen Fehlern. Und hier haben sowohl Schwäbe als auch Flekken in der Folge eindrucksvolle Leistungen gezeigt.

Nicht nur einmal vereitelten sie mit technisch und taktisch starkem Verhalten sichergeglaubte Gegentore. Gerade der Köln-Keeper konnte nach seinem Patzer gegen RB Leipzig sofort die richtige Antwort liefern. Im Duell mit Christopher Nkunku verhinderte er nicht nur das 0:2, sondern leitete durch seinen Block das 1:1 ein.

Dass sich derlei Fehler binnen weniger Wochen ereigneten, ist auffällig. Zur Status Quo ist es jedoch nicht geworden. Egal auf welchem Platz: Es war vermutlich der Eine unter Tausend, bei dem der Schlussmann nicht ganz auf der Höhe war.

Insofern können wir uns zurücklehnen und auf die nächsten 900 Distanzschüsse warten, die die Torhüter sicher parieren werden.

 

Ist Rafal Gikiewicz noch der Richtige für den FCA?

Schon nach dem ersten Spieltag war mächtig Druck auf dem Kessel bei den bayrischen Schwaben. Laut Medienberichten soll sich der FC Augsburg mit Mainz-Schlussmann Finn Dahmen beschäftigt haben. Was nicht nur für Unverständnis beim Polen selber, sondern auch bei Kapitän und Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw sorgte. Zeitpunkt sowie Art und Weise seien sowohl für den verdienten Spieler als auch die Mannschaft ungünstig.

Gikiewicz selbst reagierte auf diese Gerüchte mit starken Leistungen wie gegen Leverkusen. Mit starken Paraden hielt er die drei Punkte gegen die Werkself fest, gegen die der FCA bis dato noch nie gewonnen hatte. Kritik am fast 35-Jährigen sollte aber dennoch erlaubt sein.

Denn vielfach agiert er noch zu überstürzt und will unbedingt eine Eins-gegen-Eins-Situation mit dem Stürmer haben. Hierin liegt zwar seine größte Stärke, aber nicht immer bringt er sich dafür in eine optimale Ausgangslage. Symptomatisch dafür ist das 0:1 gegen Mainz 05, als er Karim Onisiwo viel zu aggressiv entgegenschob und von einem recht laschen Schuss überwunden worden ist.

Und auch wenn der Pole fußballerisch noch so manche Schwäche hat, ist der Spielaufbau etwas, was Torhüter auch im fortgeschrittenen Alter noch lernen können. Sofern sich denn die Mitspieler auch anbieten. Denn der FCA wird auch unter Neutrainer Enrico Maaßen noch keinen Champagner-Fußball, sondern weiterhin gegen den Abstieg kämpfen.

In den klassischen Torwarttugenden, der Raum- und Zielverteidigung kann Gikiewicz seinem Team noch enorm viel geben. Seine Erfahrung im Abstiegskampf haben so manchem Bundesligateam in der jüngeren Vergangenheit geholfen.

 

Florian Müller wird immer wichtiger

In der laufenden Saison hat sich beim VfB Stuttgart vor allem ein Mann in den Vordergrund gespielt: Florian Müller. Der Schlussmann hielt seinem Verein nicht nur zuletzt gegen den 1. FC Köln den Punkt fest.

Auch schon zum Saisonauftakt gegen RB Leipzig avancierte er mit seinen Paraden zu einer wichtigen Stütze. Dabei macht er in der aktuellen Phase gar nicht so viel anders als in der Vorsaison. Nur diesmal hat er in den entscheidenden Momenten das Quäntchen Glück, das ihm zuletzt fehlte.

Doch nur mit Glück sind all diese Paraden nicht zu erklären. Müller scheint im Sommer intensiver an seinem Verhalten im Eins-gegen-Eins gearbeitet. Unter anderem hielt er gegen Leipzigs Hugo Novoa einmal auf den ersten Blick zwar wenig spektakulär, dafür aber umso sicherer.

Grund dafür war seine starke Positionierung im Raum, die es ihm ermöglichte eine optimale Distanz zum Schützen zu haben.

Auch wirkt der VfB-Schlussmann derzeit sehr agil. Sowohl gegen den FC als auch RBL stand er mehrfach gut in der Luft und konnte sich mit ansehnlichen Flugparaden auszeichnen.

In einer Phase, in der die Schwaben noch nicht richtig wissen, wo sie stehen, konnten sie sich im August voll und ganz auf ihren Keeper verlassen.

 

Endlich ist das Transferfenster zu

Ist der August vorüber, ist auch das Transferfenster geschlossen. Bloß gut. Denn (auch) aus Torhütersicht war dieser Sommer besonders aufreibend. Ständige Wasserstandsmeldungen und etwaige Wechselgerüchte um Kevin Trapp, Yann Sommer & Co. haben nun ein Ende.

Dass vor allem die beiden Routiniers am Ende doch noch der Bundesliga erhalten bleiben, tut der Liga gut. Mit Stefan Ortega hat man bereits einen erstklassigen Keeper verloren, der in den letzten beiden Jahren das Niveau angehoben hat.

Auch wenn gerade Kevin Trapp technisch und taktisch nicht das Nonplusultra der Liga darstellt, so ist sein Verbleib nicht nur für die Eintracht-Fans eine Erleichterung gewesen.

Schließlich ist er ein Charakter, der die Bundesliga jahrelang prägte und genau wie Yann Sommer eine hervorragende Saison hinter sich hat. Formstarke gestandene Torhüter tun der Liga gut und tragen zur Konstanz im internationalen Vergleich bei.

Es kommt nicht von Ungefähr, dass wir in Deutschland mit Oliver Baumann, Koen Casteels oder den beiden oben genannten, jede Woche Torhüter sehen, die ihr Handwerk verstehen. Zwar mag es mitunter nicht so glamourös wirken wie in der Premier League, doch verstecken muss sich die Bundesliga in der Breite keineswegs.

Sascha
Hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Torrichter während der Champions League Spiele. Passionierter Schachtelsatzschreiber. Gilt intern nicht umsonst als L’Akquisiteur – wenn nicht da, dann zumindest bei sich selbst. Man soll sich immerhin treu bleiben wie Javier Pinola den Überresten seiner Haare. Glaubt noch immer, dass in Enes Ünal ein Weltklassestürmer schlummert, den aber nicht einmal Houdini hervorzaubern könnte. Einziges Vorbild von Max Dettmer.

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