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Championship Players to Watch 2022/23

Die zweithöchste englische Spielklasse, die Championship, gilt als eine der härtesten Ligen der Welt. Nicht nur aufgrund der hohen Anzahl von 46 Spieltagen über die komplette Saison, sondern auch wegen der hohen Intensität und der physischen Gangart in der Liga.

Dennoch bringt die Championship immer wieder junge Spieler heraus, die sich für höhere Aufgaben beweisen. So hat ein Großteil der englischen Nationalmannschaft seine Karriere in der Championship oder unterhalb dieser begonnen. Hier wird ein Blick auf die auffälligsten U23-Spieler nach den ersten zehn Spieltagen der Championship geworfen.

 

Anel Ahmedhodžić – Sheffield United

Anel Ahmedhodžić kam vor der Saison für 3,5 Millionen Euro von schwedischen Erstligisten Malmö nach Yorkshire. Neben Sheffield waren unter anderem auch einige Bundesligisten an dem bosnischen Innenverteidiger interessiert.

Mit einer Körpergröße von 1,90 Metern sorgt er mit seinem guten Stellungsspiel und einer hohen Qualität im Luftzweikampf dafür, dass die Blades im zweiten Jahr nach dem Abstieg wieder in Richtung Premier League schauen.
In der Dreierkette, welche die zweitbeste Verteidigung der Liga stellt, ist er neben Kapitän Josh Egan eine absolute Konstante.




 

Von den zehn Ligaspielen blieb sechsmal die Weste weiß. Neben guten Defensivwerten, verfügt er auch über eine gute Spieleröffnung gepaart mit einem guten Passspiel. Pro Partie kommt er auf 2,1 abgefangene Bälle und 2,2 gewonnene Tacklings. Seine Zweikampfquote liegt mit 53 Prozent aktuell noch unter den Statistiken der Vorjahre.

Außerdem konnte er mit drei Toren zum Höhenflug des Traditionsvereins beitragen. Um sich weiter zu verbessern, muss er an seiner Disziplin arbeiten. Aktuell verzeichnet er noch etwas viele Ballverluste, da das Risiko zu seinem Spiel dazugehört. Außerdem neigt er dazu, sich zu leichtsinnigen Fouls hinzureißen.

 

Marcelino Núñez – Norwich City

Absteiger Norwich konnte nach einem schwachen Start die Kurve kriegen und sich auf Platz zwei spielen. Seinen Beitrag dazu konnte der chilenische Mittelfeldspieler Marcelino Núñez leisten.

Der 22-Jährige kam vor der Saison als unbeschriebenes Blatt aus Chile und konnte sich sofort in das Spielsystem von Dean Smith einfügen. Aktuell bekleidet er die Achter-Position, jedoch ist er aufgrund seiner Qualitäten in der Offensive eher als der klassische südamerikanische Zehner zu sehen.

Er sucht oft das Risiko, spielt den Ball gerne steil in die Lücken der gegnerischen Defensive. Zudem verfügt er über eine gute Ballführung und ein starkes Passspiel. Die technischen Fähigkeiten, der Mut zum Risiko und seine Unbekümmertheit machen ihn zu einem Spieler für das Besondere.

Pro Partie spielt er 3,5 Key Passes, jedoch kommen aktuell etwas weniger als die Hälfte dieser an. Aufgrund seiner risikobelasteten Spielweise verzeichnet er noch etwas viele Ballverluste.

Außerdem hat er aufgrund seiner physischen Gegebenheit und der Anpassung der Spielweise noch Probleme sich in der zweikampfbetonten Championship durchzusetzen, weshalb er erst zwei Torbeteiligungen beisteuern konnte. Gelingt ihm die Anpassung, dann kann er in die Fußstapfen von Emiliano Buendía treten.

 

João Pedro – Watford

Bereits im Winter 2020 kam der Brasilianer im Alter von 18 Jahren von Fluminense zum FC Watford. Er galt als ein großes Versprechen für die Zukunft, jedoch stieg er diesen Sommer zum zweiten Mal mit den Hornets in die Championship ab. Der mittlerweile 21-jährige Offensivspieler kann trotz seines jungen Alters mit unter anderem 31 Premiere League Spielen einiges an Erfahrung vorweisen.

Pedro ist kein klassischer Stürmer, er weicht oft nach außen, vorzugsweise nach links, aus. In dieser Saison wird er von Trainer Rob Edwards jedoch des Öfteren auf der Zehnerposition eingesetzt. Er ist ein Spieler, der mit viel Tempo daherkommt, oft das Risiko sucht und gerne den letzten Pass spielt.


>>> Lest auch: Unser Players to Watch Text zu João Pedro von 2019 <<<

 

In dieser Saison konnte er bereits fünf Großchancen herausspielen. Dazu kommen je zwei Tore und zwei Vorlagen. Neben seiner guten Übersicht verfügt er über ein herausragendes Dribbling und entscheidet im Schnitt pro Partie drei Dribblings für sich.

Zusammen mit Josh Bowler von Blackpool weist João Pedro damit die meisten gewonnen Dribblings in der Liga auf. Das große Potenzial des jungen Brasilianers zeigt sich immer wieder, jedoch fehlt es ihm noch an Konstanz, um sich für höhere Aufgaben zu beweisen.

 

Josh Sargent – Norwich City

Josh Sargent wagte in jungem Alter den Schritt von aus den Vereinigten Staaten in Richtung Europa. Bei Werder Bremen machte der rothaarige Lockenkopf seine ersten Schritte. Die letzten Jahre waren für den mittlerweile 22-jährigen Stürmer relativ hart. Mit Werder Bremen und Norwich City steckte er drei Jahre lang tief im Abstiegskampf bei zwei Teams, die in dieser Zeit nicht gerade für ihre offensive Klasse bekannt waren.

Nachdem Norwich nicht gut in die Saison gestartet war, trug Sargent seinen Beitrag dazu bei, dass die Canaries die Wende schafften. Mit sechs Toren ist er nach Óscar Estupiñán von Hull City der zweitbeste Torschütze der Liga.

Die Torausbeute war in den vergangenen Jahren eher die Schwäche des US-Amerikaners. Ihn zeichneten eher das Spiel gegen den Ball und eine gute Athletik aus. Im 4-3-3 System von Dean Smith bildet Sargent mit dem Ex-Schalker Teemu Pukki und Aaron Ramsey den Dreierstrum und kommt über den rechten Flügel.

Auffällig ist, dass er wenig aktiv am Spiel teilnimmt und nur verhältnismäßig wenige Ballkontakte pro Spiel bekommt. Trotz dessen erspielt er sich immer wieder seine Torchancen.

Eine immer noch sehr große Baustelle ist jedoch sein Abschluss, den er deutlich verbessern muss, um sich zu einem gestandenen Premier League Spieler zu mausern. Spannend wird es sein, wenn er die Mittelstürmer Position bei einer dominanten Mannschaft, wie es Norwich in der Championship ist, bekleidet.

 

Jack Clarke – AFC Sunderland

Der AFC Sunderland ist eines der Überraschungsteams der Saison und rangiert aktuell auf dem fünften Tabellenplatz. Im Team von Trainer Tony Mowbray gibt es neben erfahrenen Spielern wie Luke O’Nien oder Bailey Wright eine Vielzahl an jungen Talenten.

Eines dieser Talente ist der 21-jährige Engländer Jack Clarke. Schon in jungen Jahren wurde er im Sommer 2019 als 18-Jähriger für 11 Millionen aus Leeds von den Tottenham Hotspur verpflichtet. Bei seinen bisherigen Leihgeschäften zu Leeds, Stoke oder QPR verpasste er den großen Durchbruch.

Der Außenspieler kommt hauptsächlich über die linke Seite und besticht durch ein hohes Tempodribbling. Ähnlich wie bei vielen Spielern aus dieser Liste auffällig, ist er ein kreativer Offensivspieler der durch seinen unbekümmerten, jugendlichen Leichtsinn oft das Risiko sucht und mit dieser Art und Weise zu Spielen sehr gut fährt.

Mit drei Toren und vier Assists trägt er dazu bei, dass die Fans im Stadium of Light nach den geplagten letzten Jahren endlich wieder in eine positive Zukunft gucken können.

Für einen jungen Spieler bringt Clarke gleich viele entscheidende Elemente in das Spiel des AFC Sunderland. Wo er noch zulegen muss, ist seine Physis und die Standhaftigkeit in den Zweikämpfen der Championship.

 

Taylor Harwood-Bellis – Burnley

Der 20-jährige Engländer galt schon lange Zeit als eines der größten Innenverteidiger-Talente des englischen Fußballs. Ausgebildet in der Akademie von Manchester City konnte er sein Talent beim englischen Meister leider noch nicht unter Beweis stellen. So befindet er sich seit Winter 2021 auf eine Reise als Leihspieler zu verschiedenen Clubs.

Nach jeweils halbjährigen Leihen zu Blackburn, Anderlecht und Stoke City ist er nur für ein komplettes Jahr an Burnley ausgeliehen. Aktuell nutzt er dieses Jahr sehr gut, um sich in den Fokus von Premier League Klubs zu spielen.

Der Innenverteidiger verfügt über ein sehr gutes Aufbauspiel, wenn nicht sogar über das beste der Liga. Die Kombination aus kurzen und langen Pässen im Spielaufbau macht es deutlich schwieriger, den FC Burnley auszurechnen.


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Harwood-Bellis hat Liga weit mit die meisten Ballkontakte, spielt die drittmeisten kurzen und die zweitmeisten langen Pässe. Er ist ein unersetzlicher Faktor im Spiel der Clarets. Zusätzlich zu seiner fußballerischen Klasse kommen gute Defensivwerte, wie beispielsweise eine Zweikampfquote von 64 Prozent.

Am Boden ist er, mit 74 Prozent gewonnener Duelle, enorm stark im Zweikampf und gehört hier zu den besten der Liga. Im Luftzweikampf hat er sicherlich noch Luft nach oben. Hinzu kommt sein überragendes Stellungsspiel, durch das er viele Zweikämpfe schon im Voraus für sich entscheiden kann.

Aufgrund dieses Stellungsspiels führt er für einen Championship Innenverteidiger relativ wenige Zweikämpfe. Die aktuelle Form, das gute Stellungsspiel, das starke Aufbauspiel gepaart mit der Zweikampfstärke machen ihn zu einem der heißesten Aktien der Liga. Es muss schon mit dem Teufel zugehen, dass Harwood-Bellis sich nächstes Jahr nicht in der Premiere League messen darf.

 

Andrew Omobamidele – Norwich City

Norwich City setzt in dieser Saison vermehrt auf junge Spieler. Einer dieser jungen Spieler, die zum Aufschwung von Norwich beitragen, ist der 20-Jährige Andrew Omobamidele. Der Innenverteidiger aus der eigenen Akademie stand in dieser Saison in allen Spielen über die komplette Zeit auf dem Platz und ist damit bereits in jungen Jahren eine feste Stütze im Team von Dean Smith.

An der Seite von Kapitän Grant Hanley sorgt er dafür, dass die Canaries die viertbeste Abwehr der Liga haben. Der Ire ist nur schwer zu überwinden, was vor allem an seinem cleveren Spielstil und Zweikampfverhalten sowie seiner guten Endgeschwindigkeit liegt. Mit 64 Prozent gewonnen Zweikämpfen gehört Omobamidele zu den besten der Liga.


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Hinzu kommt, dass er nur wenige Fouls begeht und für sein junges Alter bereits sehr abgeklärt spielt. Das junge Innenverteidiger-Talent wird im Aufbauspiel von Norwich oft gesucht und hat dementsprechend mit die meisten Ballkontakte im Spiel. Sein flaches Aufbauspiel ist herausragend, er bringt in Summe 87 Prozent seiner Zuspiele an den Mann.

Probleme hat er noch beim Spielen von langen, hohen Bällen in die Spitze, da es hier noch an Genauigkeit mangelt, weshalb er das Spiel meistens flach eröffnet. Er spielt die viertmeisten ankommenden Pässe der Liga, bei langen Bällen ist er jedoch nur auf dem 33. Rang. Vom Spielstil ähnelt er sehr Taylor Harwood-Bellis, jedoch ist der Spielstil von Andrew Omobamidele noch deutlich physischer als der des Engländers.

 

Charlie Cresswell – Millwall

Immer wieder leihen Klubs aus der Premier League ihre jungen Talente eine Liga tiefer aus, damit diese sich im physischen Spiel der Championship weiterentwickeln können. Den gleichen Weg geht Leeds United mit dem 20-jährigen Engländer Charlie Cresswell.

Bei den Peacocks kommt er nicht an den Innenverteidigern vorbei, jedoch ist er in jungen Jahren auf Spielpraxis angewiesen. Cresswell bekleidet in der Dreierkette der Ostlondoner die Position des rechten Innenverteidigers und lebt diese relativ offensiv aus.

Aktuell ist er einer der auffälligsten Spieler beim FC Millwall und sogar der beste Torschütze des Teams. Dreimal konnte er sich bereits auf die Anzeigetafel bringen.

In der Luft ist er enorm stark, gewinnt hier 70 Prozent seiner Duelle, was besonders in einer Liga, in der viel mit langen Bällen gearbeitet wird, bemerkenswert ist. In Summe kommt er auf 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Sein Zweikampfverhalten am Boden ist jedoch noch ausbaufähig.

Cresswell verfügt über ein ordentliches Passspiel jedoch ist er ab und zu unkonzentriert und neigt deshalb zu Fehlern. Diese Fehleranfälligkeit muss er schleunigst abstellen, um sich für höhere Aufgaben zu beweisen.

Zu seinen großen Stärken gehören die Vorstöße ins Mittelfeld, wodurch er das Aufbauspiel des FC Millwall zusätzlich ankurbelt. Sammelt Cresswell weiterhin Erfahrungen und stabilisiert seine Leistungen, dann kann er in naher Zukunft ein Kandidat für die Innenverteidigung von Leeds United sein.

Dies war ein Gastbeitrag von Jannek Ringen

(Titelbild: ©Getty Images)

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