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Descanso en LaLiga – Rückblick auf die erste Saisonhälfte

Zum Abschluss des Jahres 2015 wird es Zeit zurückzublicken. Zurück auf das, was sich in der ersten Hälfte der Saison in den Topliegen des Landes der beiden amtierenden Champions League-Finalisten getan hat.

 

Traditionell Spannend – Die Segunda División

Ganze 11 Punkte lagen letzte Saison am Ende zwischen Abstiegsplatz und Aufstiegs-Relegationsplatz und diverse Teams kämpften bis zum letzten Spieltag um die Platzierungen. Auch dieses Jahr geht es wieder eng zu, doch auch wenn noch nicht ganz die Hälfte der Spiele absolviert sind, lässt sich schon eine überraschende Abwesenheit von Überraschungen feststellen.

Die letzten beiden Jahre gab es zumindest einen unerwarteten Durchmarsch – Elche und sensationell Eibar -, sowie eine weitere Mannschaft, die überraschend für Furore gesorgt, den Aufstieg aber in den Playoffs verpasst hatte (Murcia und zuvor Girona). Dieses Jahr allerdings stehen die vier Teams, die zu Saisonbeginn die wohl größten Aufstiegsfavoriten waren, zur Winterpause auf den Plätzen eins bis vier.

Für Real Betis ist nach der letzten Seuchensaison und dem darauf folgenden Abstieg der direkte Wiederaufstieg fast schon Pflicht. Das Team um Stürmerstar Ruben Castro, der dem Verein auch in der Segunda die Treue hält und mit 13 Treffern die Torschützenliste anführt, hat sich nach durchwachsenem Saisonstart zuletzt unter Interimstrainer Morino gefangen und auf Rang 3 vorgearbeitet.

Im neuen Jahr wir nun erneut Publikumsliebling Pepe Mel, dessen Entlassung in der schwachen letzten Saison schon stark umstritten war, mit der Mission Wiederaufstieg betraut.

Auch Mitabsteiger Valladolid hat eigentlich mehr als genug Qualität im Kader, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Lediglich ein wirklicher Torjäger fehlt den Kastiliern, nachdem Sommerneuzugang Óscar Diáz bisher enttäuschte und bisher keiner der Stürmer diese Saison mehr als 2 Tore erzielen konnte.


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Trotz dem und einer kleinen Schwächephase zuletzt steht das Team auf Rang Vier und ist klarer Kandidat für einen Aufstiegsplatz.

Anders sieht es hingegen in Pamplona aus. CA Osasuna, der dritte Absteiger der letzten Saison steckt in finanziellen Schwierigkeiten, musste im Sommer eine Vielzahl von Leistungsträgern ziehen lassen und im Moment eher aufpassen, dass nicht wie zuletzt bei Racing Santander der Absturz in Liga Drei droht.

An die Spitze der Tabelle haben sich derweil zwei Teams gesetzt, die schon länger als potentielle Aufstiegskandidaten gelten. Gerade die Asturier von Sporting Gijon treten häufig wie ein Aufstiegsaspirant auf und spielen einen für Ligaverhältnisse sehr offensiven und dominanten Fußball, verlieren jedoch regelmäßig ihre entscheidenden Spiele.

Dies sollte mit dem neuen Trainer Abelardo besser werden. Tatsächlich ist das Team aus Nordspanien nach 19 Spieltagen noch ungeschlagen, konnte jedoch bisher auch gegen keinen der direkten Aufstiegskonkurrenten gewinnen.

Punktgleich mit Gijon an der Spitze steht die UD Las Palmas. Das Team aus Gran Canaria scheiterte bereits letztes Jahr nur sehr knapp und äußerst kurios im letzten Playoffspiel gegen Cordoba. Im Glauben an den Aufstieg hatten im Rückspiel die Fans des Vereins schon vor Spielende den Platz gestürmt.

Nach einer provisorischen Räumung des Spielfeldes wurde die Partie jedoch nochmals angepfiffen, woraufhin Cordoba tatsächlich noch der Ausgleich gelang, der die Andalusier in Liga Eins katapultierte.

Nach dem Spiel kam es zu Krawallen zwischen verschiedenen Fangruppen der Gastgeber sowie erheblichen Sachbeschädigungen im Stadion. Von diesem Schock hat sich der Verein jedoch erholt und diese Saison ein weiteres Mal den Aufstieg ins Visier genommen.

Und dann gibt es da noch Girona. Nachdem die Katalanen vor zwei Jahren schon einmal überraschend am Aufstieg schnupperten, wurde letzte Saison der Abstieg erst am letzten Spieltag abgewendet.

Dieses Jahr allerdings grüßte man erneut lange Zeit von der Tabellenspitze, blieb allerdings zuletzt vier Spiele sieglos und fiel auf Rang Fünf zurück. Ein Aufstieg der Mannen aus dem äußersten Nordosten Spaniens wäre doch eine größere Sensation.

Was erreichte eigentlich in dem Jahr, in dem mit dem SD Eibar die Mannschaft mit dem kleinsten ligaweiten Budget Rang Eins errang, diejenigen, die am meisten Geld zur Verfügung hatten? Richtig, Rang 17 und erst am letzten Spieltag die Rettung vor dem Abstieg.

Und auch in diesem Jahr hängt der RCD Mallorca den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Der Verein des deutschen Unternehmers Utz Claassen hat es trotz verhältnismäßig riesiger finanzieller Möglichkeiten (5,5 mal das Budget von Eibar letztes Jahr sowie mehr als das doppelte von Aufstiegsfavorit Las Palmas) und eines großen personellen Umbruchs im Sommer nicht geschafft, ein funktionierendes Team auf die Beine zu stellen und steht mit nur 20 Punkten aus 18 Spielen erneut nur einen Zähler vor einem Abstiegsplatz.

Neben Mallorca spielte auch Real Zaragoza bis vor einigen Jahren noch erstklassig, gehört ebenso zu den finanziell bessergestellten Teams der Liga und konnte dies zuletzt selten sportlich umsetzten. Doch im Gegensatz zu Mallorca scheint es durchaus möglich, das Team aus Aragon demnächst wieder erstklassig bewundern zu dürfen.

Denn in der Relegation, in der der dritte Aufstiegsplatz unter den dritt- bis sechstplatzierten der Liga ausgespielt wird, ist vieles möglich und die Konkurrenz für die zwei verbleibenden Plätze nicht riesig.

Neben Zaragoza und Girona sind Ponferradina und Alcorcón Chancen auszurechnen, die beide eine ordentliche Saison spielen, allerdings alle nicht über die selben Voraussetzungen Verfügen wie Zaragoza.

Zuletzt wäre noch CD Mirandes erwähnenswert. Der Verein aus Miranda del Ebro wäre schon letztes Jahr fast abgestiegen und wurde in der Sommerpause nur durch den Lizenzentzug von Real Murcia in der Liga gehalten. Als erster Abstiegskandidat gehandelt und schwach gestartet blieb man zuletzt Sieben Spiele ungeschlagen, bei Vier Siegen und nur Zwei Gegentoren und steht dadurch auf einem sicheren Neunten Tabellenrang.

 

Ein Blick auf die Primera

In unserer Saisonvorschau für die Primera División war von Acht Mannschaften die Rede, welche vermutlich die Europapokalplätze in La Liga unter sich ausmachen würden. Tatsächlich stellt man beim Blick auf die Tabelle fest, dass es zur Winterpause 7 Teams sind, die sich einen bereits beachtlichen Vorsprung vor dem Rest des Feldes verschafft haben.

Zwei Enttäuschungen waren dabei, ebenso wie mit dem FC Málaga eine positive Überraschung.

Der Championsleague-Viertelfinalist von 2013 hat seit dem Rückzug des arabischen Investors seine größten Stars abgeben müssen, aus dem damaligen Erfolgsteam sind lediglich Innenverteidiger Weligton und Sechser Camacho noch übrig. Doch aus der Not machte der im Sommer neu verpflichtete Coach Javi Gracia eine Tugend.

Denn rund um Nordin Amrabat, der in Málaga so richtig aufblüht, im Sommer erneut von Galatasaray geliehen werden konnte und zum Fixpunkt in der Offensive geworden ist, komplettieren Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich die Offensive. Spieler wie Samu, Juanmi und der erst 19-jährige Samuel Castillejo wirbeln die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander und sind mitverantwortlich für die hervorragende Ausbeute von 30 Punkten aus 16 Spielen.

Nicht ganz so erfreulich verlief die Saison bisher in Bilbao. Hier steht ein Ausscheiden aus der Championsleague zu buche und auch in der Liga wurde der Saisonstart vermasselt.

Der Abgang des letzte Saison so stark aufspielenden Ander Herrera im Sommer hat im offensiven Mittelfeld ein Vakuum hinterlassen, Beñat Etxebarria scheint auch nach anderthalb Jahren noch nicht so wirklich im Team angekommen zu sein und so ruhen derzeit viele Hoffnungen auf dem talentierten Unai López.

Zwischenzeitlich hat man sich wieder stabilisiert und es scheint durchaus möglich, dass man in der Rückrunde nochmal in Richtung internationale Plätze angreifen und auch in der Europa League eine gute Rolle spielen kann.

Dazu müssen allerdings einige Akteure, die in der Vergangenheit zu den wichtigen Stützen gehörten, ihre Form der beiden letzten Jahre wiederfinden, denn gerade Spieler wie Ander Iturraspe oder Markel Susaeta spielten in der Vorrunde nicht das, was man von ihnen gewohnt ist.

Noch düsterer sieht es aktuell beim Nachbarn in San Sebastián aus. Real Sociedad verpasste gegen den russischen Vertreter FK Krasnodar nicht nur die Qualifikation für die Europa League, sondern konnte auch in der Liga selten überzeugen.

Von den erst drei Saisonsiegen wurden zwei ausgerechnet gegen die Topteams von Atlético und Real Madrid erzielt, wohingegen es gegen Abstiegskandidaten wie Almeria und Getafe empfindliche Heimniederlagen setzte.

Der neue Trainer David Moyes hat nun erstmal die Aufgabe, den Vorjahressiebten von den Abstiegsplätzen zu distanzieren, doch auch ihm gelang es noch nicht, Konstanz in die Auftritte des Teams zu bringen. Die Mannschaft bleibt nach dem Abgang von Antoine Griezman zu sehr abhängig vom verbliebenen Superstar Carlos Vela.

Die Mannschaft der Stunde hingegen heißt FC Villarreal. Das Gelbe U-Boot bietet nach den beiden Großen den wohl spielstärksten Fußball in der Liga.

Vergaß man zu Saisonbeginn dabei noch regelmäßig, sich für den gebotenen Fußball auch zu belohnen, gelangen zuletzt fünf Siege in Folge, unter anderem ein Erfolg bei Atlético Madrid so wie ein eindrucksvolles 4-0 gegen Real Sociedad; und das trotz des Fehlens wichtiger Akteure wie Giovanni dos Santos oder Abwehrchef Mateo Musacchio.

Neben vielen anderen überzeugte dabei zuletzt vor allem Luciano Vietto. Das argentinische Sturmtalent schlug sofort ein, erzielte bereits Sieben Treffer in La Liga sowie Fünf in der Europa League und dürfte sich in seiner ersten Saison in Europa wohl bereits ins Visier größerer Vereine gespielt haben.

Erwartungsgemäß auch unter den Top-Teams der Liga befindet sich der FC Sevilla. Erwähnenswert hier, dass es nicht Ex-Valencia-Stratege Ever Banega ist, der den zum FC Barcelona gewechselten Ivan Rakitic ersetzt, sondern der im Rahmen des Rakitic-Deals von dort gekommene Denís Suárez. Der 20-Jährige, auf den Barca eine Rückkaufoption besitzt, ist vielleicht der Senkrechtstarter der Saison und im offensiven Mittelfeld der Andalusier bereits unverzichtbar.

Im Gegensatz zu den genannten Konkurrenten wäre für den FC Valencia ein Europa League Platz eine Enttäuschung. Nach dem Einstieg von Investor Lim peilt der Verein ein Aufschließen zu den ganz Großen an. Im Sommer wurden bereits diverse Verstärkungen getätigt, im Winter kommt nun mit Enzo Perez von Benfica Lissabon ein weiterer Top-Akteur für das Mittelfeld der Fledermäuse.

Zu Saisonbeginn konnte man lange Zeit mithalten mit den Großen Drei, nach zehn Spieltagen stand man noch auf Platz Zwei, den Nachwuchshoffnungen Paco Alcácer und Rodrigo Moreno brachte dieser Erfolgslauf sogar eine Nominierung ins spanische Nationalteam ein.

Doch zuletzt hakte es in der Offensivmaschinerie, vor allem Rodrigo lies nach starkem Saisonbeginn sehr stark nach und so war es vor allem der Defensive um Abwehrchef Otamendi und den deutschen WM-Fahrer Shkodran Mustafi zu verdanken, dass das Team mit Platz Vier und 31 Punkten aus 16 Spielen immer noch sehr gut da steht.

Auf den Plätzen eins bis drei stehen mittlerweile allerdings die Drei Teams, die dort auch zu erwarten waren. Atlético hat nach wie vor Probleme, wenn man das Spiel machen muss, besticht aber durch Effizienz, Kompaktheit und eine wohl einzigartige Stärke bei Standardsituationen.

Real Madrid hat nach Anfangsschwierigkeiten mittlerweile einen Lauf von 12 Siegen in Folge hingelegt und dabei 50 Tore erzielt. Alleine Cristiano Ronaldo traf an den ersten 15 Spieltagen unglaubliche 25 Mal ins gegnerische Tor.

Der FC Barcelona führte die Tabelle zu Saisonbeginn zunächst lange an. Durch den ein oder anderen Punktverlust sowie den verloren gegangenen Clásico hat man derzeit allerdings einen Punkt Rückstand – bei einer gespielten Partie mehr – auf den Erzrivalen.

Auffällig groß ist der Abstand, der derzeit nach den ersten Sieben Teams in der Tabelle klafft. Ab Platz Acht beginnt mehr oder weniger der Abstiegskampf, schon 20 Punkte reichen momentan zu dieser Platzierung.

Auch negativ abgefallen ist noch kein Verein, besonders beeindruckend ist hier die Saison des großen Außenseiters aus Eibar, über die wir bereits berichteten. Es sieht auch hier nach einer spannenden Rückrunde aus.

Thomas Moch
Seit 2014 bei Cavanis Friseur. Schreibt über den spanischen Fußball. Weil er Spanien mag. Und Fußball. Und erst recht spanischen Fußball.

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