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Die besten Fußball Talente 2020 | Nordamerika

Viele tolle Talente haben aufgrund der großen Konkurrenz aus Europa letztendlich nicht den Sprung in unsere Talente-Serien geschafft. Daher wollen wir ihnen dieses Jahr eine spezielle Serie widmen: Die besten Fußball Talente außerhalb Europas.

Wir haben für euch die besten Fußball Talente 2020 gesucht und in die jeweiligen Kontinente unterteilt. Um nicht zu viele Spieler gewisser Länder zu haben, haben wir einen internen Länderschlüssel angewendet.

Wir haben für euch die zehn besten Fußball Talente Nordamerikas 2020 gefunden und wollen sie euch vorstellen.

Die besten Fußball Talente aus Nordamerika 2020:

Efraín ÁlvarezLA Galaxy
Cole BassettColorado Rapids
Gianluca BusioSporting Kansas City
Konrad de la FuenteFC Barcelona
Sergiño DestAjax Amsterdam
Eduardo GarcíaDeportivo Guadalajara
Diego LainezReal Betis
Giovanni ReynaBorussia Dortmund
Jonathan DavidKAA Gent
Josh SargentSV Werder Bremen


 

Efraín Álvarez Porträt

Efraín Álvarez

von Zach Lowy

In den letzten Jahren haben die jeweiligen Fußballverbände der Vereinigten Staaten und Mexikos gegeneinander gekämpft, um eine doppelte Staatsbürgerschaft für ihre Talente zu sichern.

Viele mexikanisch-amerikanische Fußballer wie Alex Mendez, Ulysses Llanez und andere haben die Aufmerksamkeit der Stars and Stripes und von El Tri auf sich gezogen, und dieses Muster wird sich im Laufe der Jahre nur noch fortsetzen.


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Einer dieser Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft ist Efraín Álvarez. Aufgewachsen im Osten Los Angeles, der Heimat der größten Chicano-Gemeinde der Vereinigten Staaten, startete Álvarez in den US-Jugendmannschaften.

Beim international renommierten “Festival von Fútbol” 2016 in Rosario (Argentinien) führte er die U15-Auswahl als Kapitän auf das Feld. Der kleine Spielmacher erzielte einen Hattrick und steuerte im Eröffnungsspiel gegen Talleres de Córdoba zwei weitere Vorlagen bei.

Efrain Alvarez Skills

Doch nur fünf Monate später lief Álvarez für die U15 Mexikos auf. Und obwohl er noch immer für keines der beiden Länder im Seniorenbereich zum Einsatz kam, gibt es keine Anzeichen für einen “Wechsel” zurück in die Vereinigten Staaten.

Álvarez begann schon in jungen Jahren an der Akademie von LA Galaxy und machte sich schon früh einen Namen.

Als er in einer Trainingseinheit gegen eine Gruppe älterer Spieler spielte, beeindruckte er die Legende von Manchester United, Eric Cantona, den damaligen Fußballdirektor von Cosmos New York, der konstatierte: “Ich habe genug gesehen, ich will diesem Jungen einfach den ganzen Tag zusehen.”

Obwohl Álvarez erst im Juli 17 Jahre alt wurde, bekam er unter dem ehemaligen Boca-Manager Guillermo Barros Schelotto hin und wieder Einsatzminuten, der in der vergangenen Saison drei Assists in 14 Spielen für die LA Galaxy beisteuerte.

Seinen Höhepunkt erreichte er 2019 bei der U-17-Weltmeisterschaft in Mexiko, bei der die Azteken das Finale erreichten, in welchem sie gegen Brasilien verloren.

Nach den Abgängen von Zlatan Ibrahimović und Uriel Antuna kann erwartet werden, dass Álvarez im Jahr 2020 eine noch größere Rolle spielen wird, da LA Galaxy die Distanz zu seinen Lokalrivalen verringern will. Zudem soll eine kreative Lücke im Mittelfeld mit Efraín Álvarez geschlossen werden.

Mit dem Schwung einer langen Vorbereitung und einer erfolgreichen U-17-Weltmeisterschaft wird er die Gelegenheit haben, zu beweisen, warum Zlatan ihn “das größte Talent in der MLS” nannte.


 

Cole Bassett Porträt

Cole Bassett

von Dominic Becker

In der MLS hat sich in der vergangenen Saison vor allem ein Youngsters ins internationale Blickfeld gespielt. Cole Bassett von den Colorado Rapids ist in der abgelaufenen Spielzeit zu wichtigen Bestandteilen ihrer Mannschaft geworden.

Bassett wechselte 2017 vom US-amerikanischen Jugendverein Colorado Rush zu den Rapids und unterschrieb im August 2018 seinen Profivertrag. Rund einen Monat später feierte er sein Debüt gegen die Portland Timbers, als er in der 71. Minute für Kortne Ford eingewechselt wurde.

Bislang absolvierte der Mittelfeldspieler 26 MLS-Spiele. Bassett war dabei oftmals einer der Lichtblicke in einer schwachen Rapids-Mannschaft.

Auch in schwierigen Situationen trifft Bassett oft die richtigen Entscheidungen. Trotz seines jungen Alters strahlt er bereits jetzt eine enorme Ruhe am Ball aus. Oft ist er total unaufgeregt und konnte so eine völlig verunsicherte Rapids Mannschaft einigermaßen stabilisieren.

Cole Basset Skills

In seinem Team trat er darum mit der Zeit immer mehr als Schaltzentrale im Mittelfeld auf. Er hat im Ballbesitz das nötige Selbstvertrauen, um Bälle zu fordern bzw. diese zu verteilen. Seine Ballführung ist unter Druck zwar noch etwas hektisch, aber er kann seiner Mannschaft hier trotzdem viel geben.

So ist er stets aktiv und bleibt quasi nie stehen und wirkt gerade als tiefer Spielmacher omnipräsent. Das kann mitunter auch zu Problemen führen, insbesondere wenn der Gegner ihn gezielt presst, wenn er den Ball erhält.

Bassetts Orientierung im Raum ist schon auf einem sehr gutem Niveau, weshalb es eigentlich verrückt ist, dass er im Dribbling noch so zappelig wirkt. Normalerweise hat er das nicht nötig, weil er häufig das Spielfeld scannt und somit auf Gegnerdruck vorbereitet sein sollte.

Seine Qualitäten in der Defensive waren für die Colorado Rapids in der letzten Saison ebenfalls von großer Bedeutung. Er ist kein beinharter Sechser, der seine Gegenspieler reihenweise die Bälle klaut. Er ist ein für sein Alter sehr cleverer Zweikämpfer, der sich so leicht nichts gefallen lässt.

Am wohlsten dürfte sich Bassett aber in der Offensive, mit einem defensivstarken Sechser der ihm den Rücken frei hält, fühlen. So wie es Kollege und Kapitän Kellyn Acosta in der letzten Saison oft tat. Mit ihm an seiner Seite zeigte das Talent seine besten Leistungen.

Diese brachten ihn auf das Radar von einigen Bundesligavereinen. So gab der SC Freiburg bereits im Sommer 2019 ein Angebot für ihn ab, allerdings erfolglos.

Im vergangenen Winter folgte ein Probetraining bei der TSG 1899 Hoffenheim. Es ist also wohl nur eine Frage der Zeit, bis der U23 Nationalspieler der USA seinen Weg nach Europa findet.


 

Gianluca Busio Porträt

Gianluca Busio

von Dominic Becker

Gianluca Busio unterschrieb bereits mit 15 Jahren und 89 Tagen seinen Profivertrag mit Sporting Kansas City. Damals war er dabei der zweitjüngste MLS-Spieler, welcher mit einem Profivertrag ausgestatten wurde. Jünger war nur ein gewisser Freddy Adu.

Einen Einsatz konnte Busio allerdings noch nicht verzeichnen. Sein Debüt feierte er in der Saison 2018 gegen den FC Dallas. Seitdem folgten insgesamt 33 weitere Spiele mit SKC, mit denen er sich ins Rampenlicht spielte.

In der MLS gelangen ihm in 29 Einsätzen 4 Tore – keine schlechte Quote für einen 17-jährigen zentralen Mittelfeldspieler. Der Amerikaner gilt dabei als trickreich, ohne dabei zu vergessen, wo das Tor steht.

Das Talent besticht durch seinen Offensivdrang. Mit seiner engen Ballführung und guten Dynamik kann er sich aus brenzligen Situationen befreien. Dabei behält er jedoch stets seine Mitspieler im Blick und kann diese Situationen nicht nur mit Dribblings, sondern ebenso mit Pässen auflösen.

Der 1,70m kleine Mittelfeldspieler zeichnet sich außerdem durch seine außerordentliche Agilität aus. Wo der durchschnittliche MLS-Spieler einen Schritt macht, macht Busio drei. Die Fähigkeit, sich mit Ball extrem schnell drehen zu können, macht ihn zu einem sehr pressingresistenten Spieler.

Gianluca Busio Skills

Der Sohn eines italienischen Vaters und einer afroamerikanischen Mutter zog durch seine Leistungen bereits die Blicke europäischer Top-Vereine auf sich.

So steht er verschiedenen Medienberichten zu Folge auf dem Zettel von Manchester United, Inter Mailand und dem AC Florenz. Dadurch, dass Busio auch den italienischen Pass besitzt, steht einem Wechsel nach Europa wenig im Weg.

Dann könnte es spannend um den 17 Jahre alten Mittelfeldspieler werden: Kann er sich an das höhere Tempo gewöhnen? Kann er seine Stärken genauso präsentieren wie in der MLS? Kann er die selbe Entwicklung nehmen wie im Fifa 20 Karrieremodus?

Die Zeit wird es uns zeigen. Der Vertrag Busios läuft jedenfalls Ende dieses Jahres aus – die Chance, den nächsten Schritt zu machen.


 

Konrad de la Fuente

Konrad de la Fuente

von Patrick Lyschik

Konrad de la Fuente wuchs in Miami auf und zog mit zehn Jahren gemeinsam mit seinen Eltern nach Spanien. Drei Jahre später wechselte der Offensivspieler in Barças Nachwuchsschmiede La Masia.

Inzwischen zählt er in der U19 zu den absoluten Leistungsträgern. “Ich arbeite jeden Tag hart, um es in das erste Team zu schaffen”, verriet de la Fuente vor wenigen Wochen der vereinseigenen Homepage.

Diese Einstellung verschaffte ihm auch schon einige Einsätze in Barcelonas B Mannschaft.

Als Vorbild nennt de la Fuente (natürlich) Lionel Messi. Aber angesichts seiner Eigenschaften als Spieler, verfolgt er auch Ousmane Dembélé sehr genau.

“Ich kann auf beiden Flügeln spielen, ich bin schnell, ich dribble gut und ich bin gut im Einzelspiel”

, sagt de la Fuente dem Guardian in einem Interview, bevor er die Spieler aufzählt, die ihn beeinflusst haben.

Die Selbsteinschätzung seiner Fähigkeiten stimmt recht gut. Sieht man ihn zum ersten Mal spielen, fällt einem als erstes der extreme Antritt und die Schnelligkeit ins Auge.

Seine Beweglichkeit und Dynamik ermöglichen ihm das Beschleunigungsvermögen mit schnellen Richtungswechseln. Dabei zeigt der Flügelspieler aus den Staaten einen erstaunlichen Drive am Ball, beim schießen und in seinen explosiven Dribblings.

Genauso wie sein französischer Mannschaftskollege Dembélé, hat Konrad de la Fuente gerne den Ball an seinen Füßen und rennt auf seine Gegner zu um in das 1 vs. 1 zu gehen.

Ein ehemaliger Jugendtrainer de la Fuentes hebt eben dieses 1 vs. 1 hervor und beschreibt die Fähigkeit des jungen Flügelspielers als Gegner “destabilisierend”.

Diese Fähigkeiten sind rar und bleiben nicht lange vor den Scouts anderer Clubs aus Europa versteckt. Will man den Medienberichten glauben, liegt dem US-Amerikaner ein Angebot zum Wintertransferfenster 2019/20 aus der Bundesliga vor.

Konrad de la Fuente Skills

Deutschland war in den letzten Jahren ein erfolgreicher Nährboden für amerikanische und kanadische Spieler.

Christian Pulisic, Alphonso Davies und Tyler Adams sind hier mit Namen zu nennen. Doch ehe Konrad de la Fuente im Profibereich sich etablierten möchte, sollte er an seinem nächsten Entwicklungsschritt arbeiten.

Gelingt es dem technisch versierten Spieler an seinen Gegner vorbei zu kommen, wird ihm oft der Torabschluss geboten.

Der allerdings ist in den meisten Fällen zu unplatziert. Das liegt daran, dass de la Fuente so ziemlich jede Aktion mit Tempo nimmt und vor dem Tor zuweilen hektisch, wild und entscheidungswillkürlich agiert.

Zusätzlich muss sich de la Fuente den Ball vor dem Torschuss auf seinen rechten Fuß legen (schießt ungerne mit dem Linken), was ihm Zeit, Raum und somit eine bessere Abschlussmöglichkeit nimmt.

Alles in Allem ist Konrad de la Fuente jedoch ein toller Fußballer, den man sicherlich schon bald im Profibereich erleben wird.


 

Sergiño Dest Porträt

Sergiño Dest

von Tobias Hahn

Die spielerische Revolution im Fußball ist eine Rückläufige. Nein, es wird nicht weniger, vielmehr meine ich damit welche Positionen nach und nach verändert wurden.

In den letzten drei Jahren schien die spielerische Entwicklung auch die Position des Außenverteidigers zu betreffen, eventuell, weil viele Ausbildungssysteme nach spanischem Vorbild ausbildeten und daher viele talentierte Mittelfeldspieler herausbrachten.

Ein Teil dieser Akteure suchte sein Glück links oder rechts in der Viererkette. Gerade Akteure wie David Alaba Mitte des letzten Jahrzehnts oder Trent-Alexander Arnold heute spielten entweder bereits im Zentrum oder könnten dies ohne Probleme tun.

Insbesondere die Dribbelstärke mancher Außenverteidiger könnte sich als der zukünftig wichtigste Skill eines jeden Außenverteidigers durchsetzen.

Ein junges Talent aus Ajax De Toemkost ist drauf und dran ein solcher, moderner Außenverteidiger zu werden. Die Rede ist von Sergiño Dest.

In Almere, Niederlande, geboren, ist er der Sohn einer Niederländerin und eines US-Amerikaners. Aus diesem Grund lief Dest bei der U-20 WM bereits für das US-Team auf und entschied sich erst vor kurzem in Zukunft für die USA aufzulaufen.

Sergino Dest Skills

Der 19-jährige Rechtsverteidiger schaffte es in dieser Saison sich bei Ajax durchzusetzen. Aktuell stehen 16 Einsätze in der Eredivisie und fünf in der Champions League zu buche.
Insbesondere im Offensivspiel konnte er seine Fähigkeiten bereits zeigen. Unter anderem stehen aktuell 5 Vorlagen auf seinem Konto.

Schaut man sich das Spiel von Sergiño Dest an, sticht vor allem seine überragende Technik ins Auge.

Des Öfteren windet er sich mit eleganten Dribblings aus Drucksituationen oder kreiert dank seiner feinen Technik Dynamik über die rechte Seite.

Gerade wenn er aus der Tiefe seinen ersten Gegenspieler ins Leere laufen lässt und dann diagonal in die Mitte dribbelt, ergeben sich interessante Möglichkeiten für Ajax, die bisher noch nicht ideal genutzt werden.

“You have to make mistakes to succeed, and that’s the reason why I’m not scared to do anything or try anything, as if I make a mistake, I will learn from it. If I’m scared, I will never be able to improve or aim for something better.”
Sergiño Dest

Dest überzeugt in solchen Szenen mit seiner Spielintelligenz und seiner Ruhe am Ball. Selten sieht man den Außenverteidiger panisch werden, ganz im Gegenteil, auch umringt von drei Gegenspielern bewahrt er die Ruhe und hat immer das Auge für die passende Lösung.

Bei allem offensivem Talent merkt man Sergiño Dest gegen den Ball noch an, dass er erst 19 Jahre alt ist. Fehler gehören in diesem Alter dazu und Dest wird sich in den nächsten Jahren sicherlich weiterentwickeln.

Aktuell steht er zwar häufiger gut, jedoch sind es gerade die physischen Komponenten, die dem Außenverteidiger im direkten Zweikampf noch zu schaffen machen. Speziell, wenn er nach England wechseln sollte, muss er hier noch zulegen.

Allerdings zeichnet sich Dest durch seinen Arbeitseifer aus, wie bereits mehrere Trainer, die ihn in seiner Laufbahn betreuten, anmerkten. Er hat keine Angst Fehler zu machen und weiß, dass er noch viel dazulernen muss, um zu den besten Außenverteidigern Europa dazuzugehören.


 

Eduardo García

Eduardo García

von Sascha Felter

Stell dir vor, du stehst im Halbfinale eines der renommiertesten Juniorenturniere der Welt. Du spielst gegen eine der Nationen, die jüngst die besten Talente der Welt hervorgebracht hat.

Stell dir vor, du verhinderst mit einer Monsterparade kurz vor Schluss den Gegentreffer, der dein Team ins Elfmeterschießen bringt. Dort hältst du einfach mal drei Penalties und dein Team zieht ins Finale ein.

Genauso “erging” es Eduardo García im letzten Jahr bei der U17- WM in Brasilien. Im Halbfinale avancierte er mit seinen tollen Leistungen zum Helden Mexikos.

Im gesamten Turnier zeigte er die meisten Paraden (35) und griff fünfmal hinter sich. El dragón, wie er genannt in Mexiko genannt wird, nutzte die U17 Weltmeisterschaft in Brasilien, um Werbung für sich zu machen.

Er ist ein sehr aufmerksamer Schlussmann, der im Spielverlauf zwar nicht oft den Strafraum weiträumig verlässt. Vielmehr lauert er meist zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, von wo aus er schnell reagieren kann.

García ist sehr flink auf den Beinen, nicht nur in der Raumverteidigung. Seine schnellen Füße erlauben es ihm trotz seiner für Torhüter geringen Körpergröße in die Ecken zu kommen.

Die Bewegungsabläufe im klassischen Torwartspiel wirken ebenfalls sehr koordiniert, weshalb er in diesem Punkt durchaus überdurchschnittliche Fähigkeiten besitzt.

Einzig bei Weitschüssen ist der Mexikaner etwas unsicher und lässt viele Bälle abtropfen. Dies liegt daran, dass er zu früh in die Fanghaltung geht und dadurch anfällig für Aufsetzer ist.

Stark ist das Talent im 1-gegen-1, speziell im so genannten breiten Block. Dies ist im Grunde der Spreizschritt bei Schüssen aus kurzer Distanz, der gerne mit Handballtorhütern verglichen wird.

Hier ist el dragón sehr gelenkig, kommt schnell zum Boden und kann sich somit lange groß machen. Mitunter hat er noch ein paar Probleme mit der richtigen Distanz zum Schützen, da er sich manches Mal zu nah am Schützen positioniert.


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Mit Ball am Fuß ist er solide. Er kann Bälle mit beiden Füßen auf unterschiedliche Distanzen spielen. Allerdings lässt er oft das Auge für die Seitenverlagerung vermissen.

Bekommt er den Ball von einer Seite, folgt der erste Kontakt oft nicht auf die andere Seite, wodurch er sich selbst limitiert. Ihm bleibt dann meist der lange Ball nach vorn.

Wie geht es also für Eduardo García, dem Drachen aus Guadalajara, weiter? Im Westen Mexikos hatte man bereits vor etwa vier Jahren ein Torwart-Talent von ähnlichem Kaliber: Raúl Gudiño.

Mittlerweile ist er nach einem erfolglosen Intermezzo beim FC Porto nur noch zweiter Keeper bei den Chivas und auf der Suche nach Spielzeit. García hat auf jeden Fall das Potenzial, sich mittelfristig im Seniorenbereich zu profilieren.

Der Sprung zur ersten Mannschaft kommt definitiv noch zu früh, aber innerhalb der nächsten drei Jahre kann er sich durchaus in Mexikos höchster Spielklasse zu einem etablierten Keeper mausern.


 

Diego Lainez

Diego Lainez

von Thomas Jungbluth

Wenn in Mexiko ein Spieler richtig gut Fußball spielt, dreht sich vieles um die Frage, wann er nach Europa wechselt. Selten wagte ein Mexikaner den Sprung so früh, wie das Talent Diego Lainez. Mit gerade mal 18 Jahren verließ er seine Heimat, um auf dem europäischen Festland anzuheuern.

Doch zuvor legte der junge Außenstürmer in seiner Heimat einen raketenhaften Karrierestart hin. Mit zarten 16 Jahren debütierte Diego Lainez für seinen Klub, den mexikanischen Rekordmeister Club América. Und avancierte prompt zur Stammkraft.

Mit gerade mal 18 Jahren lief er das erste Mal für „El Tri“ auf, Mexikos Nationalmannschaft. Clubs aus Leipzig, Lyon, Rom und Monaco hinterlegten ihr Interesse.

Der Mexikanische Trainer Ricardo La Volpe, unter dem Lainez sein Profidebut feierte, prophezeite Mexikos größter Nachwuchshoffnung einen baldigen Wechsel zur Fußballelite nach Europa.

Recht sollte er behalten, als im Januar 2019 schlussendlich Ajax Amsterdam und Real Betis um die Dienste des talentierten Mexikaners stritten. Mit dem besseren Ende für die Andalusier. Bei einer Angebot in Höhe von 14 Millionen Euro wurden die Südamerikaner schwach und ließen ihr Edeljuwel gen Sevilla ziehen.

Diego Lainez Skills

Was macht den gerade mal 1,67 m großen Linksfüßer derart begehrt?

Zunächst einmal: Tempo, Tempo, Tempo. Sowohl mit also auch ohne Ball. Insbesondere seine Bewegungsschnelligkeit ist eindrucksvoll und zugleich seine vielleicht größte Stärke. Diego Lainez ist der Inbegriff der Flinkheit.

Seine Anatomie befähigt den Offensivmann zu einer überdurchschnittlich hohen Schrittfrequenz. Diese und sein tiefer Körperschwerpunkt ermöglichen ihm auf engstem Raum Richtungsänderungen des Balles und seines Körpers.

So kann er sich im 1v1 oder aus gegnerischen Dopplungsversuchen augenscheinlich leicht befreien und gelangt in freie Räume, die er zum Abschließen, Flanken oder für raumübergreifende Dribblings nutzt.

Genau dann, wenn der Verteidiger den Ballangriff startet, verändert Lainez nochmal die Richtung des Balles, läuft in den Gegenspieler rein und provoziert so nicht selten Standards aus aussichtsreichen Positionen.

Apropos Standards. Aus größentechnischen Gründen hat sich Diego Lainez das Treten ruhender Bälle antrainiert und bewies es neulich im Pokalspiel gegen Atletico Antoniano, als er einen Freistoß aus 20 Meter direkt verwandelte.

Seine saubere Schusstechnik erlaubt ihm auch, aus dem Spiel heraus aus der Ferne aufs Tor zu schießen. Bisher allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Das Attribut der Torgefährlichkeit sagt man ihm nicht nach.

In La Liga kommt er seit seinem Wechsel bis dato auf 22 Einsätze, davon lediglich vier von Beginn an. Nicht so viele Einsätze wie sich seine mexikanischen Landsleute das wünschen würden.

Als Stammkraft tritt Lainez nur in der Copa del Rey auf, freilich zu wenig um den eigenen Ansprüchen des sympathischen und immer fröhlich wirkenden Teenagers zu genügen. Zumal Betis bereits in der zweiten Runde ausschied.

Das heißt, aktuell durchschreitet das Talent sein erstes Karrieretal, befindet sich im großen Charaktertest.

Es bleibt abzuwarten, ob die große mexikanische Nachwuchshoffnung den nächsten großen Karriereschritt schafft. Sollte ihm dies gelingen, steht einer Karriere als Schlüsselspieler in vielen europäischen Spitzenklubs und in der Nationalmannschaft nichts im Weg.

Fakt ist auch, dass das wahrhaftig größte Talent Spielzeit braucht, um sich zu entfalten.


 

Giovanni Reyna

Giovanni Reyna

von Max Dettmer

Ousmane Dembélé (22), Christian Pulisic (21), Jadon Sancho (19) – und bald Giovanni Reyna? Wenn in den letzten Jahren Offensivtalente ihren Durchbruch bei Borussia Dortmund feierten, stiegen diese schnell zur Elite der begehrtesten europäischen Nachwuchsspieler auf.

Seit der Winterpause ist der 17-Jährige, der bereits in der Sommervorbereitung Lucien Favre begeisterte, fest dem Profikader der Borussen angehörig. Die Erwartungshaltung ist angesichts der prominenten Vorgänger groß, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass er den Vorschusslorbeeren nicht gerecht wird.

Bereits vor seiner offiziellen Verpflichtung aus der Akademie des New York City FC Mitte letzten Jahres war man sich vereinsintern bei der Ausrichtung der kurz- und mittelfristigen Transferstrategie sicher, einen neuen Blue Chip Player gefunden zu haben, der spätestens im Sommer 2020 als „Neuzugang“ in der Dortmunder Offensive begrüßt werden sollte.

Giovanni Reyna Skills

Mit welcher Reife der zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alte Sohn des früheren Profis und damaligen Sportdirektors des NYCFC, Claudio Reyna (spielte u.a. für Leverkusen, Wolfsburg und Manchester City), auf dem Feld für New York oder den BVB auf deren USA-Reise agierte, konsolidierte diese Prognose.

In der Hinrunde für die Dortmunder U19 war Reyna sofort Leistungsträger und überzeugte insbesondere bei seinen vier Einsätzen in der UEFA Youth League (4 Tore, 1 Vorlage). Nun darf er auf weitere Einsätze in der Bundesliga hoffen. Insbesondere nach seinem Traumtor gegen Werder Bremen.

Mit seinem Skillset kann der US-Amerikaner die BVB-Offensive bereits jetzt bereichern. Aufgrund seines persönlichen Werdegangs liegen Vergleiche mit Christian Pulisic nahe, spielerisch ist er indes kein reiner Dribbler, sondern ein wesentlich vielseitigerer Typ.

Reyna ist äußerst robust und spielintelligent, technisch hochbegabt, kreativ, dynamisch sowie stark im Gegenpressing. Manche erinnert er an den jungen Kaká, jedoch lassen sich passendere Parallelen durch sein Gesamtpaket eher zu Kevin de Bruyne ziehen.

Ähnlich wie der Belgier in seinen Anfangszeiten attackiert Reyna gerne aus den Halbräumen auf dem Flügel, um von dort aus das Spiel zu lenken und in die Mitte zu ziehen. Er ist daher auf fast allen Offensivpositionen ohne Qualitätsverlust flexibel einsetzbar, langfristig womöglich sogar als Achter.

Entsprechend kann er die Anlagen von Reus, Sancho und Hazard hervorragend komplementieren und Lucien Favre weitere taktische Varianten geben, den gegnerischen Defensiven Kopfschmerzen zu bereiten.

Insofern wird vermutlich schon die aktuelle Bundesliga-Rückrunde einen Vorgeschmack geben, inwieweit sich Reyna in die oben genannte Reihe einfügen könnte.

Gerade hinsichtlich des wahrscheinlichen Abgangs von Jadon Sancho wäre es für die Dortmunder Suche nach Ersatz ein großer Vorteil, wenn der nächste Goldjunge schon bereitstünde.


 

Jonathan David

Jonathan David

von Max Dettmer

Während dem Bundesliga-Shootingstar Alphonso Davies derzeit der Durchbruch gelingt, sorgt in Belgien ein anderes kanadisches Top-Talent schon seit Beginn der letzten Saison für Furore.

Nach sieben Jahren in der Akademie des Ottawa Internationals Soccer Club (OISC) wechselte Jonathan David Anfang 2018 zum KAA Gent und stieg sechs Monate später in den Profikader auf.

Bereits in seinen ersten beiden Partien gelangen dem offensiven Mittelfeldspieler von der Bank kommend drei Treffer. Bis zur Winterpause behielt er die Rolle des Rotationsspielers noch bei (583 Ligaminuten in 21 Partien).

Ab der Rückrunde war er indes absoluter Leistungsträger (1.400 Ligaminuten in 19 Partien) und an starken 44 Prozent der Torerfolge direkt beteiligt (7 Tore, 4 Assists). Auch in der bisherigen Saison bestätigte David seinen Status als Fixpunkt im Genter Offensivspiel (16 Tore, 10 Assists).

Jonathan David Skills

Dies macht ihn zu einem der Aushängeschilder der Jupiler Pro League (zweithöchster Marktwert mit 20 Mio €) sowie einem begehrten Asset auf dem Transfermarkt (Vertrag bis 2023).

Eine der größten Stärken des 20-Jährigen ist seine überragende Geschwindigkeit, die es mit raffiniertem Abschirmverhalten und solidem First Touch gepaart dem Gegner schwer macht, den Kanadier vom Ball zu trennen.

Dank seiner Spielintelligenz zeigt er einige gute Pressingmomente (1,91 Ballgewinne pro Spiel) und bringt sich häufig in aussichtsreiche Torpositionen. Auffällig sind seine erstaunlich geduldigen und präzisen Abschlussqualitäten, die zu seiner exzellenten Quote beitragen (0,6 Expected goals).

Dabei strahlt er aufgrund seiner Beidfüßigkeit stets Gefahr aus. Zudem ist sein Kopfballspiel trotz einer Körpergröße von „nur“ 1,77m zu respektieren. Durch diese Anlagen eignet er sich hervorragend für auf Geschwindigkeit und Konterspiel ausgerichtete Mannschaften.

Fraglich ist jedoch, inwieweit er sich in ballbesitzorientierten Systemen einbringen könnte. Ballsicherheit und seine derzeitige Einbindung ins Passspiel (nur 31 Pässe pro Spiel sowie 33 Prozent Genauigkeit bei Key Passes) sind für eine Zentrumsposition noch verbesserungswürdig, weshalb ein Ausweichen auf den Flügel hier effektiv sein könnte.

In der Nationalmannschaft (12 Spiele, 11 Tore) bespielte er die Außenbahnen bereits äußerst erfolgreich und wurde unter anderem Topscorer beim Gold Cup 2019.

Seine zukünftige Position wird insofern auch davon abhängig sein, welche Philosophie sein nächster Klub verfolgt. Denn klar ist, dass David insgesamt ein seltenes Skillset mitbringt, welches ihn für höhere Aufgaben empfiehlt und für viele Vereine interessant macht.

Zu Jahresbeginn kursierten bereits Gerüchte über ein Interesse von Lyon, Porto und Ajax. Minimiert er seine Fehlerquoten und wird er konzeptionell gezielt in einer komplementären Offensivreihe eingesetzt, könnte er in die internationale Spitzenklasse aufsteigen.


 

Josh Sargent

Josh Sargent

von Tobias Escher

Die Freude war groß, nachdem sich Werder Bremen 2018 die Dienste von Joshua Sargent gesichert hatte. Sargent galt als großes Talent, an dem halb Europa dran zu sein schien. Der US-Amerikaner hatte zuvor eine Tour gemacht und sich die Jugendabteilungen einiger Klubs in Europa angeschaut.

Bremen gefiel Familie Sargent offenbar besser als Gelsenkirchen oder Eindhoven. Seine Hoffnung: In Bremen sollte er schneller an die erste Mannschaft herankommen als bei den vermeintlichen Top-Klubs Schalke und PSV.

Diese Hoffnungen erfüllten sich. Mit gerade einmal 18 Jahren kommt Sargent bereits auf 24 Pflichtspiele für Werder Bremen, elfmal stand er bereits in der Startelf. Und doch vollzog sich der Sprung von Junioren zu Profis nicht ganz ohne Komplikationen.

Sargents große Stärken in der Jugend waren seine körperlichen Attribute gepaart mit seinem unbändigen Zug zum Tor. Der Stoßstürmer nutzte häufig seinen Körper, um sich einen Vorteil zu erlangen.

Körper an den Gegner, Sprint aufgenommen, Zug zum Tor: Das war Sargents Spielweise. Kombiniert mit einer soliden Technik und einem guten ersten Kontakt entwickelte er sich zu einem Top-Talent.

Josh Sargent Skills

Seine Statur und frühe Entwicklung sorgten dafür, dass er als 17-Jähriger körperlich selbst in der U20 mithalten konnte. Dort fiel er weder körperlich noch technisch in irgendeiner Form negativ auf. Sargent war in seiner Entwicklung schlicht zwei Jahre weiter als viele Altersgenossen.

In der Bundesliga stößt er mit seiner Spielart aber an seine Grenzen. Sargent ist nicht physisch stark genug, um mit den bulligen wie schnellen Innenverteidigern der Bundesliga mitzuhalten.

Ihm fehlt jegliche Präsenz im Strafraum, was angesichts 1,85 Meter Körpergröße nicht verwundert. Zudem wirkt er – wie viele Spieler bei Werder – in der aktuellen Schwächeperiode fünf Kilometer pro Stunde langsamer, als man es von ihm kennt.

Und doch scheinen auch in der aktuellen Schwächephase seine Stärken durch. Sargent verfügt über eine großartige Tororientierung, nach jedem Kontakt sucht er sofort den Weg in die Spitze. Ball weiterlegen, hinter die Abwehr durchstarten: So sieht das perfekte Sargent-Spiel aus.

Auch im Eins-gegen-Eins gewinnt er immer wieder Duelle (wenn auch nicht so viele wie im Jugendbereich, als er mit seinen technisch nicht immer sauberen Übersteigern Gegner narrte.) Er scheint zudem enorm lernwillig, was sich vor allem in seinem Spiel gegen den Ball widerspiegelt.

Gehörte dies in den Juniorenbereichen nicht zu seinen Stärken, ist er mittlerweile wichtiger Jäger geworden in Werders Pressingsystem.

„Wenn er diesen Einsatz und diese Bereitschaft zu lernen weiterhin bringt, dann werden wir ihn durchtragen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt über Sargents jüngste Schwächeperiode. Viel wird davon abhängen, ob Sargent körperlich in den Herren-Fußball hineinwächst. Die fußballerischen Veranlagungen besitzt er.

Cavanis Friseur
Unter diesem Account veröffentlichen wir Texte von Gastautoren oder Gruppenprojekte, an denen mehrere Autoren beteiligt waren. Mehr zu den einzelnen Autoren findet ihr in ihren jeweiligen Texten.

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