„Manchester City? Die kaufen doch nur Stars!“ – Stimmt diese Aussage? Sergio Agüero, David Silva, Vincent Kompany, Yaya Toure, Samir Nasri, … die Liste der nennenswerten Spieler bei Manchester City ist endlos lang. Spieler die sich bereits zuvor einen großen Namen gemacht haben. Doch auch viele konnten dem Druck nicht standhalten und verließen Manchester schnell wieder.
Aber ein Mann hebt sich von den anderen ab. Das wissen auch die eigenen Fans. Pablo Zabaleta ist anders als die anderen. Er stand schon im Kader der Mannschaft, bevor Sheikh Mansour den Verein übernahm und mit vielen Millionen aufbesserte.
Etwas das bloß Vincent Kompany, Joe Hart und Micah Richards von sich behaupten können. Der Argentinier hat es geschafft durch viel Arbeit, Schweiß und Einsatz sich mehr als nur einen Namen in der Premier League zu machen. Er ist auf dem besten Weg eine hellblaue Legende zu werden.
Bereits mit jungen Jahren musste sich der junge Zabaleta beweisen. Mit 15 Jahren verlor er seine Mutter. Der tragische Verlust schweißte seine Familie noch näher zusammen. Der junge Pablo Zabaleta entwickelte ein Herz für seine Mitmenschen.
Das wurde auch später seinen Teamkollegen bewusst. Lionel Messi sagte einst über seinen damaligen Nachwuchs-Kapitän, dass er ein hervorragender Kapitän sei und ihm das Wohl seiner Mitspieler am wichtigsten sei. Nur wenige Jahre später debütierten die beiden im gleichen Spiel für Argentinien.
2008 nahm er an den Olympischen Spielen teil. Der mit Stars wie Messi, di Maria, Agüero oder Mascherano gespickte Kader holte Gold. Durch den Erfolg wurde der damalige Manchester City-Trainer Mark Hughes auf ihn aufmerksam.
Damals noch ein unbeschriebenes Blatt in der Premier League, wusste der 9-Millionen-Euro-Einkauf immer wieder zu überzeugen. Oft wurde ihm der junge Micah Richards vor die Nase gesetzt, doch immer wieder wusste Zaba aufzutrumpfen und spielte den Engländer, auch aufgrund seiner ständigen Verletzungen, aus der Startelf.
Trotz passabler Leistungen wurde der Rechtsverteidiger immer wieder unterschätzt. Oft wurde die rechte Flanke der Citizens als Schwachstelle beschrieben, doch nicht dieses Jahr. Erneut machte Zabaleta einen großen Sprung in seiner Entwicklung und ist unumstrittener Stammspieler.
Sowohl im Verein, als auch in der Nationalmannschaft. Aber dem war nicht immer so. Obwohl der 29-jährige gute Leistungen abrief wurde er von Diego Maradona nicht für die Weltmeisterschaft in Südafrika berücksichtigt, aber Zaba gab nicht auf. Unter Maradonas Nachfolger Alejandro Sabella ist er unumstritten.
Doch erneut. Trotz aller Leistungen und Auszeichnungen wird er international noch immer unterschätzt, und das obwohl er in der Vorsaison sogar zum Right Back of the Year gewählt wurde, also zum besten Rechten Verteidiger der Premier League. Und der Argentinier ist weiterhin im Aufwind.
Zu seinen bereits vorhanden großartigen Defensivqualitäten, kommen nun auch noch tolle Sololäufe und gefährliche Flanken auf der rechten Seite hinzu. Ob mit dem linken oder mit dem rechten Fuß, ist dem beidfüßigen Argentinier natürlich egal.
Bei den City-Fans hat er dennoch bereits einen Legendenstatus erreicht. Aber was macht ihn zu so etwas Besonderem? Während die anderen Spieler in Hellblau mit ihrer unglaublich Technik oder Übersicht aufzeigen, ist es Pablos Kämpferherz und Arbeitsmoral, dass die englischen Fans so fasziniert. Bereits bei seinem Debüt musste Zabaleta einstecken.
Florent Malouda verpasste ihm ausgerechnet bei seinem ersten Spiel ein riesiges blaues Auge.
Sein damaliger Trainer, Mark Hughes, hatte die richtige Antwort parat: „Welcome to Premier League.” Die Fans haben ihm sogar ein eigenes Lied geschrieben: „Ohh Pablo Zabaleta, he is the fucking man! He is an Argentinian, he’s harder then Jaap Stam! He plays in blue and white for Pellegrini’s men! And when we win the league, we’ll sing this song again!”
Dank seiner konstanten Leistungen und seinem Einsatz ist er der absolute Publikumsliebling im Etihad. Trotz einer titellosen Saison im Vorjahr wurde er zu Citys Spieler des Jahres gewählt. Noch vor Spielern wie Sergio Agüero oder David Silva.
Trotz all der Millionen die der Verteidiger bei den Citizens verdient, ging der Argentinier am liebsten in das Pub direkt gegenüber seiner bescheidenen Wohnung. „Ich hatte kein Sky, also habe ich mich dort mit Freunden getroffen. Es gilt nicht als das beste Pub, aber es ist ein typisches City-Pub. Mir gefällt es dort, deshalb spiele ich dort mit meiner Frau oft Pool“
Ganz nach dem Motto „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, geht Zabaleta, ohne Rücksicht auf Verletzungen, in jeden Zweikampf. Doch ich meine damit nicht, dass er andere verletzt, sondern, dass er selbst oft verwundet aus Zweikämpfen geht.
Aber ohne mit der Wimper zu zucken, steht der Argentinier blutgebadet wieder auf und erkämpft sich den Ball wieder. Eine Einstellung die sogar den Engländern imponiert. Nicht selten hört man die Fans „He’s harder than Jaap Stam“ singen. Zudem haben die Fans ein neues Motto: “Always be yourself unless you can be Pablo Zabaleta, then be Pablo Zabaleta.”
Ein Beispiel gefällig? Stadium of Light, Dezember 2012. Sunderland gegen Manchester City. Bei einem Zweikampf erleidet Zabaleta ein Cut hinter dem linken Ohr. Ohne Probleme geht der Argentinier an die Seitenlinie, lässt die Narbe tackern und übertapen.
Vorsicht? Dieses Wort kennt Zaba nicht. Nur wenige Minuten später müssen die Ärzte erneut ran. Ein gegnerischer Spieler hat ihm mit den Stollen des Schuhs die Stirn aufgeschnitten. Das Blut floss in Massen sein Gesicht herunter. Das Trikot blutverschmiert.
Ganz nach Carsten Jancker spielte der Verteidiger einfach mit einem Turban weiter. Das Cut hinter dem Ohr natürlich nicht vergessen. „When I play I just don’t care if I have some cuts on my head. That’s football.“
Auch im vorigen Manchester Derby ging es wilder zu. Marouane Fellaini hatte dem Verteidiger den Ellbogen ins Gesicht geschlagen. Der Mittelfeldspieler sagte dem Schiedsrichter, dass Zabaleta gegen seinen Ellbogen gelaufen sei.
Der Argentinier konnte nur lachen, besonders nach der Entscheidung des Schiedsrichters, denn anstatt dem Belgier Rot zu zeigen, zeigte er bloß die Gelbe Karte. Doch als würde das nicht reichen, zeigen Bilder, dass Fellaini dem verletzten Verteidiger angespuckt haben soll. Dieser wurde auch später nicht dafür bestraft.
Zabaleta bleibt aber ein fairer Sportsmann: Ich werde nichts über den Spuckvorfall sagen. Ich habe es nicht gesehen als ich auf dem Platz gelegen bin. Ich hab die Bilder nach dem Spiel gesehen, aber ich akzeptiere die Entscheidung der FA. Das sind die richtigen Leute die all diese Sachen entscheiden.“
Auf dem Spielfeld ein wilder Kämpfer, abseits des Platzes ist er jedoch ein ganz anderer Typ. Ruhig, bescheiden, freundlich und lustig. Immer eine witzige Anekdote auf den Lippen. Einst erzählte er wie es für ihn war, der letzte Einkauf vor der Übernahme des reichen Scheichs zu sein.
„Ich konnte es nicht glauben. Ich unterschrieb beim Verein und zwei Tage später wurde Robinho verpflichtet. Wir haben in der Kabine die Spinde mit Namen gekennzeichnet und haben auf einen „Messi“ geschrieben. Der ist übrigens noch heute frei, nur falls er kommen möchte …“
Aber auch die Citys Marketing-Abteilung bewies Humor und ließ ein T-Shirt anfertigen, dann Zabas ständige (Kopf-)Verletzungen auf die Schippe nimmt.
Außerdem gibt es ein tolles Video über seinen Einsatz und seine Verletzungen auf der Vereinshomepage.
Besonders jetzt ist sein großes Kämpferherz gefragt. Zwei Runden vor Schluss liegt Manchester City auf Platz 3, sechs Punkte hinter Tabellenführer Liverpool, doch die Citizens haben bisher zwei Spiele weniger absolviert.
Sollten sie die beiden Nachtragsspiele gewinnen, wäre man punktegleich mit Liverpool und hat weiterhin Chancen auf den Meistertitel. Somit bleibt der Titelkampf weiterhin spannend.
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