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Leicester City stürmt weiter Richtung Titel

Am 35. Spieltag empfing das Überraschungsteam der Premier League: Swansea City. Der Tabellenführer musste seinerseits auf seinen Stürmer-Star Jamie Vardy verzichten, weshalb Leandro Ulloa zusammen mit Shinji Okazaki die Doppelspitze gab.

Auf dem linken Flügel startete Jeffrey Schlupp für Marc Albrighton. Ansonsten war es jene Leicester-Elf, der Ranieri über weite Strecken der Saison vertraute.

Die Swans liefen unterdessen im 4-3-3 auf, in welchem Leon Britton den alleinigen Sechser hinter den beiden Achtern Cork und Fer gab. Die Flügelpositionen besetzten André Ayew und Wayne Routledge hinter Gylfi Sigurðsson.

Der Isländer agierte als eine Art falsche Neun, indem er sich im Angriffsverlauf nach hinten fallen ließ, um kurze Ablagen zu spielen bzw. Überzahlen beim Übergang ins letzte Drittel herzustellen. Dies geschah allerdings nur selten, da Sigurðsson zumeist auf die Flügel auswich.

Vermutlich wollte Trainer Francesco Guidolin damit die Innenverteidiger Leicesters aus ihren Positionen ziehen und somit ballfern Räume für den jeweiligen Achter und Flügelstürmer öffnen.

Swanseas Plan geht auf – dann kommt Williams

Die Anfangsphase kontrollierten die Schwäne mit gutem Ballbesitzspiel und hoher Kompaktheit auf den Flügeln. Leon Britton unterstützte immer wieder die erste Aufbaulinie mit Abkippbewegungen, um hier eine Überzahl gegen Leicesters Zweiersturm herzustellen.

Die Außenverteidiger schoben frühzeitig nach vorne, wodurch Mahrez und Schlupp nach hinten gedrückt worden. Leroy Fer und Jack Cork zeigten im Zentrum einige weiträumige Freilaufbewegungen, wobei diese vor allem bei Cork teilweise zu hektisch waren.

Er forderte manches Mal im Vollsprint den Ball – so manche Ballannahme war dadurch unsauber und störte die Ballzirkulation Swanseas. Diese war bis zur 10. Minute ziemlich stabil und Leicester tat sich zusehends schwer mit dieser Spielweise.

Nach etwa zehn Minuten war es nämlich Kapitän Ashley Williams, der sich einen leichtfertigen Ballverlust im Aufbauspiel leistete. Das Tor war für Riyad Mahrez nur noch Formsache. Nach dem Gegentreffer versuchten die Swans weiterhin Fußball zu spielen, indem sie immer wieder mit flachen Kombinationen versuchten nach vorne zu kommen.

Allerdings tat man sich enorm schwer, im letzten Drittel wirkliche Durchschlagskraft zu erzeugen. Durch Sigurðssons ausweichen auf den Flügel war das Zentrum meistens unterbesetzt, wodurch Leicester über Mahrez, Simpson und Kanté einige Ballgewinne verbuchen konnte.

Schaffte es Swansea dann doch mal, den Ball am Flügel zu behaupten, flankten sie zu früh in die Box – ein gefundenes Fressen für die beiden Leuchttürme Huth und Morgan. Unklar war zudem die Rolle Routledges, der kaum nennenswerte Aktionen hatte und auch sonst eher hinderlich für die Angriffsbemühungen der Waliser war.

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Er war es auch, der etwas lethargisch gegen Morgan in der eigenen Hälfte im Dribbling den Ball verlor und den Freistoß provozierte, der letztlich zum 2:0 durch Ulloa führte.

Mit der zwei Tore Führung im Rücken beschränkte sich Leicester auf ihre größte stärke, die sie womöglich zum Titel führen wird: das Konterspiel.

Sie standen gewohnt tief, verschoben gut, indem die Stürmer die Innenverteidiger Swanseas im Bogen anliefen, die Mittelfeldreihe Leicesters diagonal zum Flügel schob und anschließend einer der beiden Stürmer rückwärts auf einen der Swansea-Spieler presste.

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Die Foxes kontrollierten in der Folge das Spiel, ohne ernsthaft von Swansea gefordert zu werden. Guidolin wechselte nach der Pause Fer und Routledge für Paloschi und Montero aus und stellte auf ein 4-2-3-1 um, was allerdings keinen nennenswerten Effekt brachte.

Im Gegenteil: Swansea war nun noch weniger kompakt und flankte noch verfrühter in den Sechzehner – Paloschi misst gerade so 1,80 Meter und hätte sich eigentlich eine Trittleiter mitnehmen sollen.

Folglich hatte Swansea noch weniger Möglichkeiten, Kasper Schmeichel überhaupt unter Druck zu setzen und kassierte im Verlaufe der zweiten Hälfte noch weitere Treffer durch Ulloa und den eingewechselten Albrighton – selbstverständlich aus Kontersituationen heraus.

Leicester City so gut wie durch

Swansea City zeigte eine gute Anfangsphase mit vielen ansehnlichen, weil mutigen Kombinationen, die mit der Zeit immer sporadischer zu sehen waren. Ein leichtfertiger Fehler im Aufbauspiel brachte Leicester auf die Siegerstraße und die Schwäne damit in eine schwierige Situation aus der sie sich nicht befreien konnten.

Unter Francesco Guidolin haben sie sich allerdings seit dessen Amtsantritt im Januar hinsichtlich ihrer Spielweise klar verbessert. In dieser Partie verzockte er sich mit dem Einsatz Routledges und dem auf Flanken basierenden Offensivspiel, das vor allem gegen Leicester City einem Selbstmordkommando gleichkommt.

Leicester City hat unterdessen bereits eine Hand an der Premier League Trophäe: 8 Punkte stehen sie derzeit vor Tottenham, die erst morgen gegen West Brom antreten.

Keine schlechte Ausgangslage für die letzten drei Spiele. Eine tolle Leistung Ulloas und Schlupps lassen die Foxes weiter von der Sensation träumen. Diese wird es auch am nächsten Spieltag gegen Manchester United brauchen.

Sascha
Hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Torrichter während der Champions League Spiele. Passionierter Schachtelsatzschreiber. Gilt intern nicht umsonst als L’Akquisiteur – wenn nicht da, dann zumindest bei sich selbst. Man soll sich immerhin treu bleiben wie Javier Pinola den Überresten seiner Haare. Glaubt noch immer, dass in Enes Ünal ein Weltklassestürmer schlummert, den aber nicht einmal Houdini hervorzaubern könnte. Einziges Vorbild von Max Dettmer.

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