Mein Jahr mit Mahmoud Dahoud: Nicht nach Plan

In unserem Format „Mein Jahr mit …“ begleiteten wir in der Vorsaison von uns ausgewählte Vereine und berichteten über diese in regelmäßigen Abständen. In diesem Jahr werden wir dieses Format auf einzelne Spieler übertragen. In unregelmäßigen Abständen werden wir uns zum Leistungsstand der Akteure äußern. Wir analysieren ihre Leistungen, geben Prognosen und setzen uns kritisch mit ihnen auseinander. Hier geht es zu Teil 1.


So, die erste Saison unter ständiger Beobachtung ist vorbei.

Der Plan wäre eigentlich gewesen, dass Mo unter Tuchel regelmäßig zum Einsatz kommt, sich weiterentwickelt und vielleicht auch Außenseiterchancen auf die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft in Russland hat.

Dieses Szenario wurde bereits im Sommer im Keim erstickt: Tuchel wurde gegangen, Peter Bosz übernahm. Bosz ist nicht so gut wie Tuchel, aber er mag guten Fußball mit Fokus auf Ballbesitz, also an sich noch kein größeres Problem für den spielstarken Dahoud.

Die ersten Wochen und Monate verliefen auch ganz okay, wobei es da natürlich mehrere potentielle Betrachtungsweisen gibt: für einige gehörte Dahoud zu den besten Mittelfeldspielern in der Bundesliga, deshalb hat man auch irgendwie angenommen, dass der Ex-Gladbacher da von Beginn an neben Weigl, Götze, etc. brilliert.

Eventuell wäre dieses Szenario unter Tuchel eingetreten, unter Bosz war das jedoch nicht der Fall, der auch unter anderem vermehrt auf Nuri Sahin setzte. Aber in gewissen Maßen brilliert hat der BVB interessanterweise in den ersten Runden schon und da durfte Dahoud auch immer wieder ran. Dann folgte der Negativlauf von den Borussen und auch einige Verletzungen bei Dahoud.

Bosz war dann ziemlich schnell weck und Stöger übernahm. Die Zeit unter Stöger war allgemein komisch, dazu Tobias Escher nach dem letzten Spieltag:

„Keine gute Leistung zeigen, am Ende geht’s doch irgendwie gut. Ganz passendes Ende für die Amtszeit unter Stöger.“
– Tobias Escher, Mitgründer von Spielverlagerung

Die guten mannschaftlichen Leistungen unter Stöger kann man an einer Hand abzählen, gute Ergebnisse gab es aber an sich „genug“. Dahoud spielte unter Stöger regelmäßig und in einigen Spielen (vor allem Rückspiel gegen Salzburg) war er der einzige Spieler von dem man Impulse erwarten konnte (auch wenn er für diese Leistung auch in der Krone kritisiert wurde; „zu viel Schnigg Schnagg, kein Männerfußball“ oder so).

Dahoud hat es damals auch in unsere “Cavanis Friseur 110” geschafft, die mit vielen weiteren Talenten gespickt ist. Klicke auf das Bild, um dir unsere Liste mit 110 der weltbesten Talente anzusehen.

Im Endeffekt hat BVB tabellarisch den Worst-Case vermieden, aber in allen Belangen war es eine Rückentwicklung im Vergleich zur letzten Saison und jetzt am Ende von der Saison tut man sich richtig schwer gerade mal einen Spieler zu nennen, der sich diese Saison weiterentwickelte bzw. eine gute Saison spielte. Und da gehört leider auch Dahoud dazu. Einige andere waren dafür zu oft verletzt, andere vielleicht nicht konstant genug.

Wenn man diese Zeilen liest, könnte man meinen die schwache individuelle Leistung der gesamten Mannschaft wären Schuld an dieser Saison, aber das Problem sehe ich eindeutig im Kollektiv: Bosz war zu radikal, Stöger zu sehr auf irgendeine eigentlich nicht vorhandene Stabilität bedacht, die das Potential dieser Mannschaft im Keim erstickte.

Aber: Der BVB hat halt so einen coolen Kader, dass sie unterm „richtigen“ Trainer nächste Saison wieder zu den interessantesten Mannschaften gehören könnten. Und dann wird Dahoud auch wieder bzw. endlich im Rampenlicht stehen können.

(Ein kluger Klub würden versuchen ihn jetzt zu verpflichten.)

Oliver
Jugendtrainer mit Vorliebe für Liverpool.

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