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Serie A Saisonvorschau 2017/18

Heute beginnt die neue Serie A-Saison und wie jedes Jahr werfen wir einen Blick auf die 20 Mannschaften. Hier sind unsere Analysen in alphabetischer Reihenfolge.

Atalanta Bergamo:

Wie Atalanta sich in dieser Saison schlägt, ist wohl eine der interessantesten Fragen der neuen Serie A-Saison. Das Team von Coach Gian Piero Gasperini spielte 2016/17 die beste Saison der Vereinsgeschichte und qualifizierte sich mit Platz 4 direkt für die Europa League-Gruppenphase.

Normalerweise sind solche Positiv-Ausreißer für die großen Klubs ja Grund genug, den „neuen Rivalen“ erst mal nach allen Regeln der Kunst leer zu kaufen. Der holt sich dann für die eingenommene Summe ein neues Team und landet in der Folge wieder irgendwo im Mittelfeld.

Spieltag 1 bis 38 – der komplette Serie A-Spielplan

Der ganz große Ausverkauf blieb in der Stadt nahe Mailand aber aus. Klar: Gagliardini ist schon seit Winter bei Inter. Er gehörte, wenn man ganz ehrlich ist, aber trotz allen Talentes nicht zu den großen Stützen im Kader. Dafür hat er viel zu wenig gespielt. Mit Franck Kessié und Andrea Conti, die nun beide für Milan auflaufen, ist das schon ein wenig anders.

Insbesondere der Ivorer wurde aber so gut ersetzt, wie man es sich kaum vorstellen kann: Mit Rückkehrer Marten de Roon, dem mit 13,5 Millionen Euro teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte.

Der Holländer hatte 2015/16 riesig für Atalanta gespielt und war in der Folge zu Premier League-Aufsteiger Middlesbrough gewechselt. Der stieg aber prompt wieder ab und de Roon kehrt nun an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ein toller Spieler mit einem exzellenten Gespür für Taktik und Situation.

Hier gibt’s den kompletten Atalanta-Kader auf einen Blick

Der Belgier Timothy Castagne als Conti-Nachfolger ist zumindest eine sehr interessante Verpflichtung. Große Talente aus Belgien wechselten zuletzt ja immer eher nach England als nach Italien.

Atalanta könnte da einen richtigen Coup gelandet haben. Und der aus Florenz geholte Josip Ilicic bringt die nötige Erfahrung für die Europa League: Wenn er Lust hat und die Form stimmt, ist er für ein vergleichsweise kleines Team ein großer Gewinn. Das ist jedoch alles andere als sicher.

Ansonsten gilt für Gasperini, dass seine Taktik mittlerweile bekannt sein dürfte. Aber Serie A-Teams haben mit so pressingstarken Gegnern seit jeher Probleme und konnten die nie abstellen. Warum sollte es jetzt anders sein?

Immerhin wurden bis auf jenes gegen den BVB auch alle Testspiele, darunter gegen namhafte Gegner wie Lille und Valencia, gewonnen. Wenn die Teamstützen um Mattia Caldara, der 2018 zu Juventus geht, Remo Freuler, Leonardo Spinazzola (so er denn nicht doch noch wechselt), Kapitän Papu Gómez und Andrea Petagna ihre Form einigermaßen konservieren konnten, sollte Atalanta zumindest eine sorgenfreie Saison ins Haus stehen.

Die Top-10 sind allemal wieder drin, eine erneute Überraschung wäre… eine Überraschung!

Alle Transfers der Serie A-Saison 2017/18 in der Übersicht

Benevento Calcio:

Gäbe es da nicht SPAL 2013, wäre die Geschichte von Benevento Calcio mit wenigem vorher da gewesenen vergleichbar. 2016 stieg der Klub aus Kampanien erstmals in seiner fast 90 Jahre andauernden Geschichte in die Serie B auf – und nur ein Jahr später gelang der Durchmarsch in die Serie A. Was für ein Erfolg!

Zu verdanken ist dies auch Trainer Marco Baroni, der einen eigentlich durchschnittlichen Zweitliga-Kader mit Chuzpe, Teamgeist und der nötigen Fortune in die Playoffs führte und dort nacheinander Spezia Calcio sowie die favorisierten AC Perugia und Carpi FC eliminierte.

Nach einer durchaus erfolgreichen Vorbereitung folgte das jedoch schon der erste Dämpfer: Das Coppa-Aus nach einem 0:4 gegen eben jenes Perugia.

Das deutet auch darauf hin, wie es für Baroni und seine Mannen in dieser Saison aller Voraussicht nach aussehen wird: Abstiegskampf bis zum Schluss gegen die ärgsten Rivalen Crotone, SPAL sowie Hellas.

Alle anderen Teams haben einen nominell deutlich besser besetzten Kader – Der Coach wird den Verein mit der Hexe im Emblem also wieder auf die Stärken besinnen müssen, die schon den Durchmarsch möglich gemacht haben.

Hier gibt’s den kompletten Benevento-Kader auf einen Blick

Finanziell hat Benevento im Gegensatz zu einigen Konkurrenten aus dem Vollen geschöpft und mit 14,3 Mio. Euro sogar mehr investiert als etwa Cagliari oder Bologna – von Crotone, SPAL, Chievo und Hellas ganz zu schweigen.

Dafür gab es aber auch abstiegserfahrene Kräfte wie Außenverteidiger Letizia sowie Torwart Belec aus Carpi und Innenverteidiger Costa aus Empoli. Hinzukommen die Leihe des talentierten Danilo Cataldi von Lazio oder des Rechtsaußen Marco D’Alessandro aus Bergamo. Insgesamt stehen zehn Neuzugänge zu Buche.

Benevento wirft für den Klassenerhalt also einiges in die Waagschale. Das Unterfangen dürfte trotzdem schwer genug werden.

FC Bologna:

Dass Roberto Donadoni trotz des 15. Platzes in der vergangenen Saison immer noch Trainer des FC Bologna ist, darf man der Vereinsführung hoch anrechnen. In der Serie A ist ein so langes Festhalten an einem Coach trotz schwacher Ergebnisse ja beileibe keine Selbstverständlichkeit.

Und doch: Der ehemalige Mister der Squadra Azzurra ist noch da und weiterhin Star des Teams.

Vieles deutet daraufhin, dass Bologna eine sorgenfreiere Saison erleben dürfte: Eine gute Vorbereitung und ein bislang vernünftiger Transfersommer: Nennenswerte Abgänge musste Bologna nicht hinnehmen, nimmt man mal Blerim Dzemaili raus, der schon seit Anfang Mai in Montreal kickt.

Dafür konnten bewährte Kräfte wie Saphir Taider oder Filip Helander fest verpflichtet und weitere Erfahrung mit Giancarlo González, Sebastien De Maio und allen voran Vize-Weltmeister Rodrigo Palacio dazu geholt werden.

Andrea Poli, von Milan gekommen, ist rein nominell zudem ein starker Transfer. Der 27-Jährige könnte schnell zum Dreh- und Angelpunkt im Spiel Donadonis werden.

Hier gibt’s den kompletten Bologna-Kader auf einen Blick

Und sofern sich Offensiv-Antrieb Simone Verdi nicht wieder schwer verletzt und Stürmer Mattia Destro nicht so lange Ladehemmungen hat wie über weite Strecken der vergangenen Saison, steht einer Platzierung im gesicherten Mittelfeld nichts im Wege.

Cagliari Calcio:

Für die Sarden um Trainer Massimo Rastelli wird es gegen den Abstieg gehen. Allerdings hat sich der Klub durchaus sinnvoll verstärkt und erfahrene Akteure verpflichtet. Luca Cigarini (31) kommt von Sampdoria und ist ein kreativer Regisseur, der auf Anhieb weiterhelfen wird und die Qualität im Mittelfeld steigert.

Selbiges gilt für Innenverteidiger Marco Andreolli (31) von Inter Mailand. Ein zuverlässiger und sicher spielender Abwehrrecke, der allerdings verletzungsanfällig ist. Sollte der Italiener fit bleiben, kann er den Abgang von Bruno Alves (zu den Glasgow Rangers) schnell vergessen machen.

Eine nicht nur perspektivisch angelegte Personalie ist Filippo Romagna, der von Juventus Turin kommt und der teuerste Neuzugang bei Cagliari ist.

Der 20-jährige Innenverteidiger gilt als einer der talentiertesten des Landes und konnte in der vergangenen Rückrunde bei Brescia Calcio in der Serie B, nachdem er im ersten Teil der Saison keine große Rolle spielte, auf sich aufmerksam machen.

Hier gibt’s den kompletten Cagliari-Kader auf einen Blick

Auch Senna Miangue von Inter Mailand könnte auf der Position des Außenverteidigers aufhorchen lassen. Als Frank De Boer Trainer bei den Lombarden war, sammelte der belgische Junioren-Nationalspieler regelmäßige Einsatzzeiten – und der 20-Jährige ist schon jetzt körperlich dem Profiniveau absolut gewachsen.

Chievo Verona:

Seit 2008 durchgängig in der Serie A und gerade einmal rund 60 Millionen Euro in Neuzugänge investiert: Kaum ein Team schafft es mit derart geringem finanziellen Einsatz im italienischen Oberhaus so viel zu erreichen wie Chievo Verona.

Und auch in dieser Saison haben selbst einige Zweitliga-Klubs mehr Geld in Beine investiert als die Mussi volanti. Der Kern bleibt seit Jahren derselbe – und ist mittlerweile entsprechend in die Jahre gekommen: Sorrentino, Dainelli und Kapitän Pellissier sind 38, Gobbi 36, Gamberini und Cesar 35.

Allem Jugendwahn zum Trotz lässt sich diese Mannschaft nichts vormachen und wird auch in diesem Jahr wieder die Klasse halten.

Dass ein Spieler wie Lucas Castro, der vielleicht die Saison seines Lebens gespielt hat, gehalten werden konnte, spricht für sich.

Mit Luca Garritano und Gianluca Gaudino sind talentierte Kräfte dazugekommen, die ihre Klasse zwar in einer 1.Liga noch nicht nachhaltig unter Beweis stellen konnten, unter Rolando Maran dazu aber zweifelsfrei die Chance erhalten werden. Und wenn man eh bei Talenten ist: Samuel Bastien dürfte 2017/18 einiges zuzutrauen sein.

Hier gibt’s den kompletten Chievo-Kader auf einen Blick

Und Robert Inglese sowieso. Dem gelang der langerwartete Durchbruch in der vorangegangen Spielzeit und mit dem neuen Stürmer an seiner Seite, Manuel Pucciarelli, dürfte da noch das eine oder andere Tor folgen.

FC Crotone:

Dass Atalanta in die Top-4 gekommen ist, ist nach wie vor eine riesige Überraschung. Nicht minder hoch ist allerdings die Leistung des FC Crotone in der vergangenen Rückrunde einzuschätzen. Noch Mitte März galt der direkte Wiederabstieg des Teams mit dem zu diesem Zeitpunkt deutlich geringsten Etat der Liga als sicher.

Dann folgten 20 Punkte aus den letzten 8 Spielen mit einer einzigen Niederlage: Gegen Juventus.

Und nun ist Crotone tatsächlich immer noch in der Serie A und der Stolz Süditaliens – wenn man Napoli jetzt mal außen vor lässt.

Wahnsinnig viel hat sich an den finanziellen Möglichkeiten der Kalabrier nicht geändert und so ist der deutsche Legionär Oliver Kragl der bislang einzige Spieler, für den der Klub in diesem Sommer Geld für eine Ablöse in die Hand genommen hat: 400.000 Euro.

Crotone ist auch in diesem Jahr sicherlich wieder einer der größten Abstiegskandidaten, hat aber mit Benevento und SPAL zwei Konkurrenten, die finanziell in einer ähnlichen Liga spielen. Allerdings: Einige Top-Spieler des Klassenerhalts sind weg: Ferrari, Capezzi und allen voran Torjäger Falcinelli seien hier erwähnt.

Hier gibt’s den kompletten Crotone-Kader auf einen Blick

Ein nomineller Top-Stürmer, der sein Leistungsvermögen in der Serie A nachgewiesen hat, fehlt Davide Nicola Stand Mitte August. Mit dem Nigerianer Simy sowie den ausgeliehenen Ante Budimir und Marcello Trotta müssen die wichtigen Tore wohl auf mehrere Spieler aufgeteilt werden.

Immerhin: Fürs zentrale Mittelfeld wurde mit Mariano Izco ein erfahrener Mann geholt, der weiß, wie Abstiegskampf erfolgreich zu bewältigen ist und der von Juve geliehene Rolando Mandragora wird nach langer verletzungsbedingter Leidenszeit zeigen wollen, was er kann.

Summa summarum: Crotone wird auch in diesem Jahr wieder bis zuletzt gegen den Abstieg kämpfen.

AC Florenz:

Der neue Fiorentina-Trainer Stefano Pioli könnte leichtere Voraussetzungen für seine erste Saison in der Toskana haben. Der Aderlass bei der Viola war riesig: Mit Bernardeschi, Valero und Vecino haben drei Schlüsselspieler aus dem Mittelfeld den Klub verlassen.

Darüber hinaus noch der zuverlässige Offensivmann Josip Ilicic und der langjährige Kapitän und Abwehrchef Gonzalo Rodriguez.

Eine Mannschaft im Umbruch, mit einem Präsidenten, der seinen Klub verkaufen möchte. Diego Della Valle trug offen über die Medien seinen Konflikt mit Piolis Vorgänger Paulo Sousa aus. Die Rahmenbedingungen könnten vor der neuen Spielzeit kaum schwerer sein.

Immerhin scheinen die Neuzugänge durchaus sinnvoll, auch wenn sie mitnichten bereits über die gleiche Qualität wie die abgewanderten Spieler verfügen. Sie sind zu jung und nicht routiniert genug. Von Genoa kam Giovanni Simeone, der Sohn von Atlético-Trainer Diego.

Der Angreifer kostet 15 Millionen Euro. Der vermeintliche Königstransfer war etwas billiger und kommt vom AC Turin. Marco Benassi, ein talentierter Mittelfeldmotor, der trotz seines Alters von erst 22 Jahren über Führungsqualitäten verfügt und bei seinem alten Arbeitgeber schon die Kapitänsbinde trug.

Hier gibt’s den kompletten Fiorentina-Kader auf einen Blick

Für die Innenverteidigung kam Vitor Hugo von Palmeiras. Ob der 26-jährige Innenverteidiger aber bereits einen Rodriguez ersetzen kann, vor allem ob seiner Präsenz und Stärken im Spielaufbau, bleibt abzuwarten.

Ebenfalls für die Innenverteidigerposition kam mit Nikola Milenkovic ein 19-jähriges Talent von Partizan Belgrad. Der Serbe gilt als hochveranlagt, muss sich aber erst noch in der taktisch komplexen Serie A akklimatisieren.

Ein Glücksgriff könnte hingegen Jordan Veretout von Aston Villa sein. Der ehemalige französische Jugendnationalspieler kommt von Aston Villa, war zuletzt aber an St. Étienne ausgeliehen, wo er im zentralen Mittelfeld durchaus mit Technik und Übersicht zu überzeugen wusste.

CFC Genoa:

Genoa, ach Genoa… die vergangene Saison war im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehr weder halb noch ganz, sondern einfach schlecht. Und so wirklich optimistisch sollte man nicht sein, dass sich daran großartig etwas ändert.

Ivan Juric ist ein guter Trainer, sitzt aber bei einem Klub ohne Philosophie und klare Linie am Steuer. Nicht nur deshalb gilt er als erster Kandidat auf eine (erneute) Entlassung.

Wie alle sechs Monate wurde der Kader der Grifoni einer großen Fluktuation unterzogen: Neuzugänge wie Andrea Bertolacci (2. Gastspiel beim CFC), Gianluca Lapadula und Ervin Zukanovic sind stark für einen Mittelfeld-Klub, keine Frage. Und sie passen gut zu Jurics 3-4-3-System.

Aber ob zum Beispiel 5-Millionen-Mann Ricardo Centurión bei seinem zweiten Versuch die Genoa-Fans überzeugen kann, ist zumindest fraglich. Der Kader, mit 27,1 Jahren im Durchschnitt einer der ältesten der Liga, ist namhaft, aber unkreativ zusammengesetzt und Top-Stürmer Gio Simeone (Florenz) ist weg.

Hier gibt’s den kompletten Genoa-Kader auf einen Blick

Wichtig: Konjunktiv! Denn, wie schon erwähnt: Juric ist ein guter Trainer, der in der Lage ist, aus wenig viel zu machen – das hat er in Crotone unter Beweis gestellt.

Aber wenn alles so läuft, wie immer, wird der Kader im Januar, auf Platz 13 stehend, erneut stark umgekrempelt, Juric entlassen und jemand anders muss die Saison mit Preziosi zu Ende spielen.

Hellas Verona:

Der Traditionsklub ist nach einem Jahr in der Zweitklassigkeit zurück in der Serie A – und hat von den Aufsteigern wohl die besten Karten, drin zu bleiben. Die Mannschaft ist erfahren und hat bis auf Innenverteidiger Filip Helander, den es nach Bologna zog, keine nennenswerten Abgänge zu verzeichnen.

Dafür lesen sich die Neuen im Kader durchaus prominent: Alessio Cerci, der sich bei Atlético Madrid nicht durchsetzen konnte, mit seinem Tempo und seinem Zug zum Tor aber nach wie vor ein gefährlicher Angreifer ist, wird als ligaerprobter Mann die Offensive gewiss verstärken.

Martin Cáceres, früher beim FC Barcelona und Juventus Turin, kommt ablösefrei vom FC Southampton. Der Innenverteidiger ist zwar verletzungsanfällig, ansonsten aber rein qualitativ eigentlich für andere Aufgaben als Abstiegskampf prädestiniert.

Es wird jedoch gemutmaßt, dass der Uruguayer bei überzeugenden Auftritten im Winter schon wieder zu Lazio Rom abwandert, weil sich die Klubs auf einen gemeinsamen Deal geeinigt hätten und der Spieler sonst nicht nach Verona gekommen wäre.

Marco Büchel kommt auf Leihbasis aus Empoli und könnte dem Mittelfeld auf Anhieb eine große Rolle spielen, genauso wie die Zuculini-Brüder Bruno und Franco, die nun gemeinsam im Kader stehen.

Hier gibt’s den kompletten Hellas-Kader auf einen Blick

Doch nicht nach Verona gekommen ist Antonio Cassano. Der begnadete, aber mindestens genauso eigenwillige Angreifer sorgte wieder für Kurioses: Eigentlich wollte der Italiener in der kommenden Saison für Hellas spielen, revidierte seine Meinung dann aber mehrmals in beide Richtungen.

Nun möchte der 35-Jährige seine Karriere doch beenden. Zwischenzeitlich sagte Cassano: „Seid bitte nicht zu sehr irritiert, nach nur zwei Spielen werden wir das alles wieder vergessen haben.“

Ob sie das bei Hellas genauso sehen, darf bezweifelt werden. Cassano wäre eine Bereicherung für die Offensive gewesen, er ist auch im Alter immer noch in der Lage, aus dem Nichts für besondere Momente und den ein oder anderen Geniestreich zu sorgen.

Und mit Mittelstürmer Giampaolo Pazzini versteht er sich sowieso bestens, das haben sie bei Sampdoria bewiesen.

Inter Mailand:

Unruhig waren viele Inter-Anhänger ob der großen Investitionen des Stadtrivalen. Gegeißelt von den Auflagen des Financial Fairplay waren spektakuläre Neuzugänge von Starformat, trotz des Einzelhandelsriesen Suning im Rücken, nicht möglich.

Die Chinesen scheinen dennoch einen Plan zu haben. Von der Roma kamen Walter Sabatini, der nun als Koordinator zwischen Inter und Hausklub Jiangsu Suning fungiert, sowie der neue Trainer Luciano Spalletti.

Letzterer verkörpert nun die Hoffnung, nach einer einmal mehr turbulenten Saison mit Chaos, drei Trainern und internen Querelen, Ruhe in den Klub zu bringen. „Spalletti ist unser Top-Transfer“, sagte etwa Sabatini und bestätigte damit die einhellige Meinung unter vielen Italien-Experten.

In der Vorbereitung präsentierte sich Inter, anders als in den Vorjahren, in exzellenter Verfassung – unter anderem wurden Chelsea oder Bayern München recht deutlich geschlagen.

Die ersten, von Spalletti implementierten Veränderungen in der Spielanlage, scheinen zu greifen und stimmen das Umfeld zuversichtlich. Auch der erst abwanderungswillige Ivan Perisic, dem ein konkretes Angebot von Manchester United vorlag, soll sich dank Spalletti für einen Verbleib entschlossen haben.

Neu hinzugekommen sind Borja Valero und Matías Vecino aus Florenz – zwei Spieler, die sich der neue Trainer explizit gewünscht hat und die dem Mailänder Mittelfeld ein neues und strukturierteres Gesicht verleihen können.

Vor allem Valero gilt für viele als das fehlende Puzzleteil, das mit seiner Ruhe, Übersicht und Spielintelligenz lange gefehlt hat. In der Vorbereitung deutete der Spanier bereits an, zu was er trotz seiner 32 Jahre noch in der Lage ist.

Eine weitere Schwäche im Kader, die Position der Außenverteidiger, wurde von Sabatini und Inter-Sportdirektor Piero Ausilio ebenfalls bedacht. Aus Nizza kam für die links der dynamische Brasilianer Dalbert, außerdem soll der Transfer von Valencias Joao Cancelo kurz bevorstehen.

Für ihn gibt man im Gegenzug wohl den einst unter großen Hoffnungen verpflichteten Goeffrey Kondogbia ab, der seinen Wechselwunsch – wie heute fast schon Mode – mit einem Trainingsstreik manifestierte.

Hier gibt’s den kompletten Inter-Kader auf einen Blick

Für eine große Überraschung sorgen könnte Innenverteidiger Milan Skriniar. Der 22-Jährige kam von Sampdoria Genua und ist mit einer Ablöse von 23 Millionen Euro, die durch Bonuszahlungen aber weiter steigen kann, der teuerste Slowake überhaupt.

Skriniar, bullig und zweikampfstark, präsentierte sich in der Vorbereitung neben dem gesetzt Miranda exzellent.

Spalletti übernahm einen schwierigen Job, in Mailand als Trainer arbeiten gehört zu den schwierigsten Aufgaben im italienischen Fußball. Die Fans haben hohe Erwartungen, die Medien erwarten Erfolg.

Durch seine starke Persönlichkeit könnte er aber vielleicht wirklich der „Top-Transfer“ sein, den sie sich bei Inter so lange erhofft haben, um endlich wieder an alte Glanzzeiten anzuknüpfen. Das realistische und intern kommunizierte Ziel ist aber die Champions-League-Teilnahme.

Juventus Turin:

Der Anspruch bei Juventus Turin ist klar: Alles andere als siebte Meistertitel in Folge wäre für die Tifosi eine Enttäuschung kaum vergleichbaren Ausmaßes.

Ideal wäre zudem nach zwei Finals in drei Jahren in Gigi Buffons vermeintlich letzter Saison, auch die Champions League noch einmal mitzunehmen.

Aber ist das wirklich realistisch, wo doch das Herz des Juve-Spiels, Leonardo Bonucci, nach einem Streit mit dem Trainer zum AC Mailand abgegeben wurde? Die mäßig gelaufene Vorbereitung und die Supercoppa-Niederlage gegen Lazio ließen die Selbstverständlichkeit der Campioni einstweilen vermissen.

Aufbauspiel und Defensiv-Organisation lief quasi immer über Bonucci – dies soll jetzt auf mehrere Beine aufgeteilt werden. Etwa auf Blaise Matuidi, dem erfahrenen Mittelfeldspieler, der erst am Freitag von Paris Saint-Germain nach Turin gewechselt ist und neben Sami Khedira Kampfkraft sowie Dynamik in die Zentrale einbringt.

Hier gibt’s den kompletten Juve-Kader auf einen Blick

Nicht wenige sind der Meinung, dass diese Position ohnehin die ist, auf der es Juve noch gefehlt hat, um zu Teams wie Real Madrid aufzuschließen. Vielleicht wurde die Lücke ja aber auch schon mit dem Transfervon Rodrigo Bentancur geschlossen. Der hat wenig Erfahrung, aber bei Boca bewiesen, dass er ein Spiel aufziehen kann.

Verstärkt hat Beppe Marotta bei den Bianconeri vor allem die Offensive – und das nicht nur deshalb, weil Paulo Dybala vertraglich langfristig gebunden wurde. Federico Bernardeschi und Douglas Costa bringen eine neue Unberechenbarkeit in den Juve-Angriff.

Und vor allem mehr Speed und Eins-gegen-Eins-Fähigkeiten. Zu weilen war Juventus vielleicht etwas zu ausrechenbar auf internationaler Ebene. Dahingehend könnten diese beiden Spieler genau jene sein, die noch gefehlt haben.

Lazio Rom:

Die vergangene Spielzeit verlief mit dem fünften Platz für viele Experten über den vorher gesteckten Erwartungen. Auch im Supercoppa-Spiel am vergangenen Sonntag gegen Juventus Turin, das Lazio mit 3:2 für sich entschied, zeigte die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi eine engagierte und spielerisch überzeugende Leistung.

Dennoch könnte den Römern eine schwierige Saison bevorstehen.

Mit Lucas Biglia verließ der Kapitän und Dreh- und Angelpunkt den Klub zum AC Mailand. Auch seine Führungsqualitäten werden gewiss schmerzlich vermisst werden. Den Argentinier ersetzen soll Lucas Leiva, der vom FC Liverpool in die Ewige Stadt gekommen ist.

Prinzipiell zwei ähnliche Spielertypen, beide erfahren und vornehmlich als Initiatoren vor der Abwehr eingesetzt. Biglia gilt aber als laufstärker und dynamischer, ist mehr mit dem Ball am Fuß unterwegs. Ob der ehemalige brasilianische Nationalspieler diese Lücke komplett schließen kann, bleibt abzuwarten.

Hier gibt’s den kompletten Lazio-Kader auf einen Blick

Auch gibt es kaum einen Sommer, in dem Lazio-Präsident Claudio Lotito nicht von sich Reden macht. Diesmal trifft es Jungstar Keita Baldé, der in der Rückrunde groß aufspielte und mit seiner Dynamik sowie seinem Zug zum Tor großen Anteil am Erfolg des Klubs hatte.

Der 22-Jährige möchte seinen Vertrag in Rom nicht verlängern und am liebsten, so heißt es zumindest, zu Juventus Turin wechseln. Das Arbeitspapier läuft im kommenden Jahr aus, eine Verlängerung habe Keita bereits ausgeschlossen.

Nun fordert Lotito in typischer Manier eine hohe Ablösesumme, dem Vernehmen nach mindestens 30 Millionen Euro. Entweder ein Klub zahlt diese Summe oder Keita verlängert doch – ansonsten könnte er auf Anweisung des Präsidenten ein Jahr auf der Tribüne verbringen.

Bis auf das nahezu jährliche Schmierentheater verhält es sich in Sachen Transfers bei Lazio aber ruhig. Mit Felipe Caicedo von Espanyol Barcelona kam eine Alternative zu Mittelstürmer Ciro Immobile.

Auf seine Tore – letzte Saison waren es derer 23 – wird es jedenfalls wieder ankommen, wenn die Römer um die Europapokalplätze ein Wörtchen mitreden wollen.

AC Mailand:

Kaum ein Team in Europa hat einen derart neuen Anstrich verpasst bekommen, wie der AC Milan. 189,5 Millionen Euro haben die neuen Besitzer aus China in die Hand genommen: Vereinsrekord.

Der neue starke Mann bei den Rossoneri, Marco Fassone, konnte sich nach Herzenslust austoben – und konnte den vielleicht überraschendsten Deal des Sommers landen: Leonardo Bonucci für 42 Millionen Euro von Juve.

Der Transfer befördert Milan auf einen Schlag von einem Europacup-Anwärter zu einem Verein, der um den Scudetto spielen muss, ob Trainer Montella es möchte oder nicht. In einem Interview hatte er es zu einem Rennen zwischen Juve und Napoli erklärt.

Nicht, dass das falsch verstanden wird. Vom Selbstverständnis her muss Milan das sowieso. Aber nun ist auch das Spielermaterial dafür vorhanden und die Mannschaft quasi auf allen Positionen mit internationaler Klasse besetzt.

Im Tor konnte nach einer unwürdigen Episode mit Gigi Donnarumma verlängert werden, die Abwehr wird nun von Bonucci geführt, der mit Andrea Conti, Rici Rodríguez, Mateo Musacchio und dem in der vergangenen Saison vielleicht besten Milan-Feldspieler, Alessio Romagnoli, gutes Personal an der Seite hat.

Für Bonucci selbst wird es indes ein Test seiner eigenen Klasse. Raus aus der Comfort-Zone mit den starken Barzagli und Chiellini an seiner Seite.

Hier gibt’s den kompletten Milan-Kader auf einen Blick
Vor der Abwehr soll der von Lazio gekaufte Lucas Biglia die Fäden ziehen. Ein häufig unterschätzter Spieler, der Lazio ins Coppa-Finale und auf einen überraschenden 5. Platz geführt hat.

Der Argentinier fällt er erst einmal verletzt aus. Hakan Calhanoglu bringt gemeinsam mit Franck Kessié sowie Jack Bonaventura große Torgefahr aus dem Mittelfeld und vorn? Ja, da fehlt eigentlich noch einer.

Große Namen wie Aubameyang oder Diego Costa wurden genannt. Letztlich läuft es vielleicht doch auf Nikola Kalinic (Leihe mit Kaufpflicht) und eine noch unbekannte weitere Lösung (Keita Baldé?) hinaus.

Der aus Porto geholte André Silva hat 38 Millionen gekostet, sollte aber noch nicht den Druck haben, Milans bester Torschütze werden zu müssen.

Was sonst fehlt? Der Kader ist noch etwas zu groß.

SSC Neapel

Das Transferkarussell dreht sich immer schneller und wilder – auch in der Serie A, wo vor allem die Spitzenklubs ihre Kader teils merklich umstrukturiert haben. Nicht so in Neapel, dem Vorjahresdritten, der sich aber genau wegen dieser Kontinuität gerüstet im Kampf um den Scudetto sieht.

Vor allem die Konkurrenz wird nicht müde, die Stärken der „Azzurri“ und ihres Trainers Maurizio Sarri zu betonen. Beispielsweise Stefano Pioli, der neue Trainer des AC Florenz: „Er hat es geschafft, dieser Mannschaft eine eigene Identität zu verleihen. Sarri ist ein flexibler Trainer, der sein System perfekt zu organisieren weiß. Napoli ist in der Lage, Großes zu leisten.“

Eine erste Kostprobe gab es am Mittwoch in der Champions-League-Qualifikation gegen das von Lucien Favre trainierte Nizza. Der 2:0-Sieg war für die Franzosen noch schmeichelhaft, Neapel kombinierte sich immer wieder wie aus einem Guss vor das gegnerische Tor, zeigte aber Schwächen im Abschluss.

Die Offensivachse um Kapitän Marek Hamsik, Lorenzo Insigne, José Callejon und Dries Mertens im Sturmzentrum, der den Abgang von Gonzalo Higuaín mit 28 Treffern in der vergangenen Saison schnell hat vergessen lassen, ist eingespielt und harmoniert wie kaum eine andere in Europa.

Hier gibt’s den kompletten Napoli-Kader auf einen Blick

Probleme hat Neapel mit seinem angriffslastigen Spiel aber traditionell in der Defensive. Hier muss Sarri mehr Stabilität und Balance reinbringen, wenn es für ganz oben reichen soll. Nennenswerte Neuzugänge, um hier weiterzuhelfen, gibt es bislang keine.

Linksverteidiger Mario Rui, mit dem Sarri schon bei Empoli erfolgreich zusammenarbeitete, ist wohl eher als Alternative zu Faouzi Ghoulam eingeplant.

Eine Vielzahl von Transfers würden die homogene Einheit allerdings zu sehr durcheinanderwirbeln. Ohnehin ist vor allem das Mittelfeld auch in der Breite bereits ausreichend bestückt, wo mit Allan, Jorginho, Piotr Zielinski, Amadou Diawara und Marko Rog einige junge und hochtalentierte Akteure um die zwei Plätze neben Hamsik kämpfen.

Die Konkurrenzsituation könnte aber auch wegen der voraussichtlichen Dreifachbelastung durch die Champions League von Vorteil sein. Neapel jedenfalls ist für die neue Saison gerüstet, der Traum vom ersten Scudetto seit Diego Maradona vielleicht realistischer denn je.

AS Roma:

Das Jahr eins nach Totti. Il Re ist weg… Naja, nicht wirklich. Er bleibt dem Klub natürlich in anderer Funktion und als Lichtgestalt erhalten. Aber ein Tor wird er für die Giallorossi nicht mehr erzielen.

Und sonst? Auch so alles neu. Trainer Spalletti (jetzt Inter) ist ebenfalls weg, sowie Verteidiger Toni Rüdiger (Chelsea) und Flügelstürmer Mohamed Salah (Liverpool). Der Ägypter war, neben Kampfschwein Radja Nainggolan, wohl der beste Roma-Spieler des letzten Jahres und sein Abgang wiegt schwer.

Ihn zu ersetzen, wird die vielleicht wichtigste Aufgabe für den neuen Sportchef Monchi, der mit einem so exzellenten Ruf vom FC Sevilla gekommen ist. An Riyad Mahrez hat er sich versucht. Der Algerier ist aber wohl zu teuer.

Läuft es doch auf Domenico Berardi hinaus? Immerhin ist dessen alter Lehrmeister, Eusebio Di Francesco, nun Trainer in der Ewigen Stadt.

Hier gibt’s den kompletten Roma-Kader auf einen Blick

Di Francesco, selbst mit der Roma als Spieler Meister geworden, soll das Team zu einem Titelkandidaten formen. Wenn die besten Spieler verkauft werden, ist das natürlich schwierig.

Mit Karsdorp, Pellegrini und vor allem Cengiz Ünder hat er, der so gut mit Talenten kann, gute junge Spieler dazubekommen, die die Roma zu einem der spannendsten Projekte der Serie A machen.

Aber der Scudetto? In dieser Saison sicher nicht. Selbst die abermalige Qualifikation für die Champions League wäre angesichts des Aufrüstens in Mailand ein großer Erfolg.

Sampdoria Genua:

Sampdoria-Trainer Marco Giampaolo gilt als offensiv denkender Fußballlehrer, der ein schnelles Umschaltspiel praktizieren lässt. Für diese Philosophie hat er in seinem zweiten Jahr nun die passenden Akteure bekommen.

Von Inter Mailand kommt Wirbelwind Gianluca Caprari, der vergangene Saison auf Leihbasis bei Absteiger Pescara spielte – und mit neun Toren sowie vier Vorlagen durchaus zu überzeugen wusste.

Ebenfalls offensiv ausgerichtet ist Mittelfeldspieler Gastón Ramirez (vorher Middlesbrough). Der Uruguayer kennt die Liga, ist technisch beschlagen und kreativ.

Für die Position des linken Verteidigers kam mit Nicola Murru (Cagliari) ein Spieler, der seine Rolle auch eher offensiv interpretiert.

Hinzukommen soll noch Luciano Vietto von Atlético Madrid, ein spielerisch starker und dynamischer Angreifer, der bestens in das von Giampaolo angedachte Konzept passen dürfte. Er soll wohl Patrik Schick ersetzen, der als das vielleicht größte Sturmtalent in Italien gilt und schon mit dem jungen Ibrahimovic verglichen wird.

Den Tschechen zieht es dem Vernehmen nach für rund 30 Millionen Euro zu Inter.

Hier gibt’s den kompletten Sampdoria-Kader auf einen Blick

Etwas kurios war das Wechselspiel von Bruno Fernandes. Der portugiesische Olympiateilnehmer kam erst von Udinese Calcio, wurde dann aber mit einem marginalen Transfergewinn direkt an Sporting Lissabon weiterverkauft.

Ersetzen muss Sampdoria mit Milan Skriniar (Inter Mailand) indes noch einen talentierten und physisch starken Innenverteidiger. Ebenso hat Luis Muriel den Klub zum FC Sevilla verlassen.

Der Kolumbianer gilt zwar als schwieriger Typ und ist hin und wieder inkonstant, in der vergangenen Saison mit 20 Scorerpunkten zeigte er sich aber effizient. Dennoch: Giampaolo findet eine Mannschaft vor, die eher seiner Ideologie entspricht – und mit der vielleicht was nach oben hin drin ist.

US Sassuolo:

Der in den vergangenen Jahren wohl wichtigste Faktor bei US Sassuolo ist weg: Trainer Eusebio Di Francesco ging zu seiner alten Liebe, der Roma. Sein Nachfolger, Cristian Bucchi, hat in der Serie A noch keine nennenswerte Erfahrung, machte zuletzt aber exzellente Arbeit in Perugia.

Was den Kader angeht, kann sich Bucchi, sofern bis zum 31. August nicht mehr viel passiert, weitgehend auf das Gerüst verlassen, welches Di Francesco ihm aufgebaut hat. Lediglich Lorenzo Pellegrini und Stürmer Grégoire Defrel hat der Ex-Nationalspieler mit in die Hauptstadt genommen.

Klar, Spieler dieser Klasse sind für ein Team wie Sassuolo ein gewaltiger Verlust. Auf der anderen Seite haben die Neroverdi in dieser Saison auch keine Dreifachbelastung mehr und das Team ist talentiert genug, um diese Saison wieder eine bessere Rolle zu spielen als langwierigen Abstiegskampf.

Hier gibt’s den kompletten Sassuolo-Kader auf einen Blick

Die Transferpolitik sieht wieder typisch Sassuolo aus: Mit Francesco Cassata, Riccardo Marchizza oder Davide Frattesi wurden große Talente, italienische U-Nationalspieler, von den Großklubs zur weiteren Ausbildung verpflichtet.

Kein Neuzugang ist älter als 23. Sofern Starstürmer Domenico Berardi ein weiteres Jahr gehalten werden kann und die talentierten Pol Lirola, Stefano Sensi oder Matteo Politano den nächsten Schritt machen, sieht es gut aus in der Emilia-Romagna.

Rückkehrer Diego Falcinelli wird erneut für 10 bis 15 Tore gut sein.

SPAL 2013:

Der Klub aus Ferrara ist erstmals seit 49 Jahren wieder in der höchsten Spielklasse im italienischen Profifußball und ist entsprechend eine große Unbekannte und schwer einzuschätzen.

Der Vereinsname bedeutet übersetzt Sportverein (ital. Società Polisportiva) Geschicklichkeit und Arbeit – auf diese Tugenden muss der Aufsteiger auch setzen, um seine Chancen auf einen Verbleib in der Serie A zu wahren.

Bei SPAL setzen sie vor allem auf junge italienische Spieler mit Entwicklungspotential. Dazu zählen vor allem der schon von europäischen Spitzenklubs umworbene Jung-Torwart Alex Meret, der seit letztem Jahr von Udinese Calcio ausgeliehen ist, und Mittelfeldspieler Alberto Grassi (22, Leihe von Napoli).

Letzterer könnte dem Spiel durch seine technischen Fähigkeiten einen neuen Anstrich verpassen. Selbiges gilt für Federico Viviani und Luca Rizzo – spielerische Qualität wäre also durchaus vorhanden, allerdings immer nur auf Leihbasis und ohne eine über Jahre gewachsene Teamstruktur.

Hier gibt’s den kompletten SPAL-Kader auf einen Blick

Große Hoffnungen haben sie aber vor allem in Stürmer Alberto Paloschi.

Der 27-Jährige möchte nach zwei eher schwachen Jahren in England bei Swansea City sowie zuletzt bei Atalanta Bergamo wieder seine Treffsicherheit finden und sein zweifellos vorhandenes Potential ausschöpfen.

FC Turin:

Die Mannschaft von Trainer Sinisa Mihajlovic ist vor allem dafür bekannt, dass sie mal mehr und mal weniger aus ihren Möglichkeiten macht. Gute Leistungen gegen starke Gegner wechseln sich noch zu oft mit Schwächephasen ab. Allerdings scheint sich der Klub gut verstärkt zu haben, vor allem mit Spielern, die über ein gewisses Maß an Erfahrung verfügen.

Neu für die Torwartposition hinzugekommen ist Salvatore Sirigu, langjährige Nummer eins bei Paris St. Germain. Er ersetzt den englischen Nationaltorhüter Joe Hart, dessen Verbleib auch wegen seines exorbitanten Gehalts nicht möglich war.

Während seiner Leihe von Manchester City in der vergangenen Saison beteiligten sich die Engländer stark am Salär. Sirigu dürfte aber keine Schwächung darstellen, genauso wenig wie Tomas Rincón, der vom Stadtrivalen Juventus kommt, sich dort aber nicht durchsetzen konnte.

Im Torino-Mittelfeld soll er Marco Benassi ersetzen, über dessen spielerische Qualitäten er zwar nicht verfügt, durchaus aber über Zweikampfstärke und Laufbereitschaft.

Hier gibt’s den kompletten Torino-Kader auf einen Blick

Wichtig könnte aber vor allem Nicolas N’Koulou, Innenverteidiger von Olympique Lyon, werden. Der Kameruner verfügt über eine starke Physis und ist rein fußballerisch eine Verstärkung, sofern er sich schnell in der neuen Liga einfinden kann.

Udinese Calcio:

Der Klub aus dem Imperium der Familie Pozzo ist vor allem dafür bekannt, auf junge und talentierte Spieler zu setzen, diese zu entwickeln und später gewinnbringend weiterzuverkaufen.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass der Großteil der Neuzugänge in genau jenes Beuteschema passt: Mittelstürmer Riad Bajic (23) kam von Konyaspor, Linksverteidiger Giuseppe Pezzella (19) aus Palermo, der offensive Mittelfeldspieler Antonin Barak (22) von Slavia Prag, Mamadou Coulibaly (18) von Pescara.

Vor allem letzterer gilt als großes Mittelfeldtalent und ließ bereits in Italien aufhorchen.

Etwas mehr Erfahrung wurde hingegen mit Bram Nuytinck vom RSC Anderlecht verpflichtet. Der 27-jährige Innenverteidger soll in der Mannschaft von Trainer Luigi Del Neri auf Anhieb eine Führungsposition einnehmen und die jungen Spieler anleiten.

Es ist aber durchaus ein Wagnis, das Udinese mit der Vielzahl an jungen Spielern eingeht.

Hier gibt’s den kompletten Udinese-Kader auf einen Blick

Vor allem, weil nur die wenigsten Erfahrung in Italien vorzuweisen haben. Trainer Del Neri hat allerdings bis auf Bruno Fernandes (erst Sampdoria, dann Sporting) sowie Felipe keine Spieler verloren, die in seinen Planungen eine große Rolle spielten. Ein realistisches Ziel ist ob dieser Personalsituation aber nicht mehr als der Klassenerhalt.

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