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10 Ligue 1 Players to watch

Mit Neymar kam für 220 Mio. Euro der teuerste Transfer aller Zeiten in die Ligue 1. Dadurch werden PSGs Titelchancen noch höher als ohnehin schon. Nichtsdestotrotz verspricht Frankreichs höchste Liga in diesem Jahr eine der interessantesten Ligen Europas zu werden.

Denn hinter dem Titelfavoriten aus Paris tummelt sich mit Monaco, Lyon, Bordeaux, Marseille, Nizza und Lille eine Vielzahl von spannenden Mannschaften, die zahlreiche Talente in ihren Reihen haben.

Auch sonst hat sich die Ligue 1 in der jüngeren Vergangenheit zu einer sehr guten Anlaufstelle für die Stars von Morgen und Übermorgen gemausert. Im Folgenden wollen wir einen Blick auf jene Talente der Ligue 1 werfen, die in diesem Jahr den Durchbruch schaffen könnten.

Fulgini feierte 2015 sein Profi-Debüt als 18-Jähriger unter Bernard Casoni, als er ihn gegen Nîmes Olympique als Rechtsverteidiger aufstellte. Seine erste Partie im Seniorenbereich ging mit einem 2:0 gleich ordentlich in die Hose und auch in den darauffolgenden vier Spielen gab es für ihn und sein Team nichts zu holen.

Erst im fünften Anlauf gelang dem Valenciennes FC der erste Punkt mit Fulgini auf dem Platz. Am jungen Franzosen lag es aber beileibe nicht, dass der unterklassige Ligue 2-Verein eine solche Durststrecke durchlaufen musste.

Fulgini ragte aus der Masse mit seinem Können sogar noch heraus. Als Rechtsverteidiger zeigte er sich in seiner ersten Saison bereits sehr reif und körperlich robust im Zweikampf. Folglich war an ihm auch in der Folgesaison kaum ein Vorbeikommen.

In der Spielzeit 2015/16 kam er bereits auf 29 Liga-Einsätze in denen er 21 von Beginn an auf dem Feld stand. Er war nun nicht ausschließlich Außenverteidiger, sondern wurde vermehrt im zentralen Mittelfeld und der rechten offensiven Außenbahn eingesetzt.

Diese Flexibilität zwischen drei, bzw. vier Positionen sollten in den nächsten beiden Saisons ein wichtiges Markenzeichen Fulginis werden und sind auch der Grund dafür, wieso er in seinem ersten Ligue 1-Jahr den Durchbruch schaffen könnte.

Der 21-jährige Franzose besticht neben seiner körperlichen Präsenz vor allem durch seine gute Technik und sein Spielverständnis.

Er ist im Grunde ein Spieler der Gegensätze: Im direkten Zweikampf ist er stabil und kompromisslos, kann dank seiner auffällig robusten Schultern den Ball sehr häufig abschirmen und sich gegen anstürmende Angreifer behaupten.

Mit Ball am Fuß ist er jedoch sehr elegant; er streichelt den Ball mit der Sohle, zieht ihn zurück und geht mutig ins Dribbling. Trotz seines jungen Alters wagt er insbesondere als Rechtsverteidiger oftmals den Weg nach vorn, ohne dabei seine defensiven Pflichten zu vernachlässigen.

Den Drang nach vorn kann er stets durch gut getimte Läufe die Linie entlang einbringen. Vor allem beim Hinterlaufen und beim sogenannten „Spiel über den Dritten“ weiß er sehr durch ein gutes Gespür für offene Räume zu überzeugen.

Als zentraler Mittelfeldspieler kann er als defensiver Part vor der Abwehr agieren und dabei seine körperliche Präsenz im Zweikampf einbringen und viel Raum bei Kontern verteidigen.

Als Achter ist er am besten, wenn er eine unterstützende Rolle bzw. die des Box-to-Box-Players einnimmt, ohne zu viele Bälle zu fordern. Denn aus strategischer Sicht wählt Fulgini nicht immer den richtigen Pass, was sicherlich auch an seinem Alter liegt.

Oft spielt er seine Kollegen in ungünstigen Situationen bzw. mit unpassenden Sichtfeldern an, in denen ein höheres Risiko eines Ballverlusts gegeben ist. Hier muss er sich definitiv noch verbessern.

Dennoch ist seine Ruhe, die er am Ball ausstrahlt, schon sehr ordentlich, wenngleich ihn hin und wieder seine wilde, vorwärtsdenkende Art im Zentrum auf die Füße fällt.

Seine idealste Rolle wäre daher ein unterstützender hoher Achter in einem Dreiermittelfeld oder vielleicht auch als seitlicher Mittelfeldspieler einer Raute. Von dort aus könnte er seine Wucht nutzen und zwischen Flügel und Zentrum agieren.

Interessant wäre zudem die Rolle als Achter in einem 3-1-4-2: Er würde als rechter Achter häufig auf den Flügel ausweichen, wodurch er die einrückenden Bewegungen seines anliegenden Flügelspielers balancieren würde. Er würde ihn quasi stets überlaufen und mit seinem Partner gegensätzliche Bewegungen am Flügel bzw. im Halbraum herstellen.

Mit seinem Wechsel zu Angers wagte er den Schritt in die Ligue 1, der diesen Sommer überfällig war.

In den ersten Partien wurde er als Rechtsaußen eingesetzt, wo er die angesprochenen Fähigkeiten gut einbringen kann. Beim etablierten Ligue 1-Verein, der in den letzten Jahren stets im gesicherten Mittelfeld zu sehen war, kann er sich ohne Druck entwickeln.

Insofern stellt dieser Wechsel ein gutes Sprungbrett für ihn dar. In den nächsten beiden Jahren ist der U21-Nationalspieler dann einer für die Champions League-Aspiranten, sollte er verletzungsfrei bleiben.

Der Torschützenkönig der diesjährigen U17-EM hat im Sommer mit seinen acht Treffern für Aufsehen gesorgt. Nach dem Abgang ihres Star-Stürmers Lacazette braucht OL nun einen neuen Stürmer.

Gouiri soll diese Rolle mittel- bis langfristig erfüllen. Zwar sind die Leistungen bei U-Nationalmannschaften immer mit Vorsicht zu genießen, da Spieler, die frühzeitig eine gewisse Physis aufgebaut haben, ihren Gegnern meist arg überlegen sind.

Im Falle des Franzosen ist dieser Vorsprung zum Teil physischer Natur. Seine eigentliche Stärke ist seine Schnelligkeit im Kopf.

Der 1,80m große Mittelstürmer ist kein sonderlich bulliger Spieler. Auch wirkt er nicht wie ein Dribbler wie Hazard oder Messi. Seine Beine sind im Vergleich zum Rest seines Körpers ziemlich lang, wodurch er ein wenig schlaksig wirkt.

Nichtsdestotrotz hat er eine ordentliche Ballbehandlung, die es ihm verbunden mit seinen langen Beinen in vielen Situationen ermöglicht, schwierige Bälle noch irgendwie zu erreichen.

Seine Bewegungen sind druckvoll und gezielt; er sucht stets den Weg zum Tor, wenn er sich im letzten Drittel fallen lässt, um von dort aus mit Kombinationen und Dribblings für Gefahr zu sorgen.

Befindet er sich etwa 20 Meter vor dem Tor, bewahrt er sehr oft gut die Ruhe, wartet bis der Verteidiger den ersten Schritt macht und spielt dann einen Steckpass, schließt ab, etc.

Gouiri besitzt im Offensivspiel ein sehr gutes Gespür dafür, wie sich ein Angriff entwickeln könnte. Vielfach hat er sich bereits so orientiert bzw. positioniert, dass er das Spiel umgehend fortsetzen kann.

Er bewegt sich dabei vermehrt im linken Halbraum bzw. weicht er gerne nach links aus, um anschließend mit seinem starken rechten Fuß zum Tor zu ziehen.

Sein erster Kontakt ist gerade auf höherem Niveau noch ausbaufähig: Für einen Spieler mit solch einem Talent verspringt ihm viel zu oft der Ball, wodurch er in seinen Aktionen teils sehr hektisch wirkt und Ballverluste produziert.

Hat er den Ball aber einmal sicher am Fuß, ist er in der Ballführung sauber und versprüht ein gewisses Flair, wenn er mit einer Finte Gegenspieler düpieren will.

Mit dem Rücken zum Tor ist er als einfacher Ablagengeber sicher nicht so konstant, wenngleich er sich in diesen Szenen durchaus zu behaupten weiß. Seinen Körper kann er hierbei gut einsetzen, was jedoch fehlt ist die erfolgreiche Folgeaktion.

Vielfach versucht sich Gouiri in den Mann hineinzudrehen, was wie bereits angesprochen in der U17 noch gehen mag, aber spätestens wenn ein 32-jähriger Thiago Silva hinter dir steht, ist da finito la musica.

Was dieses Mittel des Raumgewinns nicht niedermachen soll – er muss sich die Situationen künftig nur besser heraussuchen. Denn im Vorbereitungsspiel gegen Ajax zeigte der Franzose in Folge dieser Szenen einige gefährliche Bälle durch die Schnittstelle, die sehr gut getimt waren.

Bei seinem Treffer gegen Ajax kam eine weitere Stärke Gouiris zum Vorschein: sein Bewegungsspiel in der Box. Denn dieses ist trotz seines jungen Alters bereits sehr ordentlich und auch hier hat er noch Luft nach oben.

Denn obwohl er schon sehr gut die gefährlichen Räume erkennt und diese auch anläuft, startet er noch nicht mit letzter Konsequenz dort hinein. Diesen Killer-Instinkt wie ihn beispielsweise der wenig ältere Mbappé besitzt, muss der Stürmer der Lyonnais erst noch entwickeln.

Nichtsdestotrotz ist Gouiri im Gesamtpaket bereits ein sehr interessanter Mann. Für einen modernen Mittelstürmer bringt er neben Abschlussqualitäten auch eine gute Technik mit, die in gewissen Punkten noch ausbaufähig ist.

Vor allem aber bringt er dieses besondere Flair mit, das auch andere Spieler dieser Generation haben: Dembélé, Mbappé oder Coman eint ja, dass sie aus unscheinbaren Situationen eine gefährliche Chance kreieren können und spektakuläre Szenen in direkten Duellen zeigen.

Müsste man eine Prognose darüber treffen, welcher Spieler des Jahrgangs 2000 einmal Weltfußballer wird, Amine Gouiri wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Verlosung dabei.

Abseits dieser Super-Talente Dembélé und Mbappé entwickelte sich in den letzten Jahren Karamoh zu einem unterschätzten Talent, welches ähnliche Fähigkeiten wie sein guter Freund Mbappé mitbringt: Der 19-Jährige besitzt ein guten Timing bei seinen Tiefenläufen und hat dabei eine gute Grundschnelligkeit.

Vornehmlich wird Karamoh auf der rechten Seite als geradliniger Flügelspieler eingesetzt, der sich mit Dribblings zu helfen weiß. In der vergangenen Saison schaffte er es im Schnitt 1,98-mal, seine Gegenspieler in 90 Minuten aus zu dribbeln.

Bei seinen Dribblings führt er den Ball häufig mit dem linken Fuß; seine Körperposition ist folglich nach außen gerichtet, was einen Durchbruch seinerseits auf den Flügel am wahrscheinlichsten macht.

Dahingehend muss er einfach noch variabler werden. Er ist noch zu sehr auf den Durchbruch auf Außen fokussiert, obwohl er mit seiner linken Klebe durchaus gut umzugehen weiß. Besonders, wenn er mal links auftaucht und provisorisch Flanken schlägt, kommen diese mit einer sehr guten Gewichtung und Genauigkeit beim Mitspieler an.

Dieses Überraschungsmoment muss er auch auf der rechten Seite noch konsequenter nutzen. Auf Links könnte er daher vermutlich mehr Möglichkeiten haben, da er mit seinem starken rechten Fuß nach innen ziehen könnte. Jedoch würde man ihm dabei seiner Geradlinigkeit berauben und insbesondere seine Tiefenläufe im rechten Halbraum gingen dabei verloren.

In diesen Szenen hat Karamoh nämlich seine Glanzmomente: Er besitzt bei seinen Sprints in die Tiefe ein hervorragendes Timing und kann sich infolge dieser Aktionen oft in aussichtsreiche Schusspositionen bringen.

Rückt er mal im Laufe des Angriffs nach innen, wartet er oft geduldig, ehe die Situation reif ist und er mit einem Lauf den Ball halbrechts mitnimmt und abschließt. Seine ideale Position wäre daher vermutlich als seitlicher Stürmer in einem Zweier-  bzw. Dreiersturm.

Hier könnte er seine angesprochenen Fähigkeiten noch gewinnbringender einbringen. Seine kreativen Fähigkeiten, die noch ausbaufähig sind würden hierbei gut kompensiert werden, da er als reiner Abschlusstürmer, der die Schnittstellen attackiert agieren würde.

Yann Karamoh wird kein Wunderkind werden wie Mbappé. Sein Vertrag läuft nächsten Sommer aus und will er am liebsten noch diesen Sommer wechseln. Wie es aktuell Mode ist, will er den Deal mit einem Streik noch durchdrücken.

Wird er diesen Sommer noch verkauft, könnte man ihn für etwa 10 Mio. Euro bekommen. Ein absolutes Schnäppchen für einen so veranlagten Spieler. Karamoh wird nie zur Weltelite zählen.

Aber gerade in der Ligue 1 könnte er bei einem passenden Verein (Monaco, Lyon, etc.) zu einem der besten 20 Spieler werden. Insofern lohnt es sich diesen jungen künftig zu beobachten, ganz gleich bei welchem Verein er landet.

Der junge Brasilianer stand im letzten Winter bereits vor einem Wechsel zu Manchester City, da ihn Guardiola gerne als neues Gesicht auf der Linksverteidigerposition gesehen hätte.

Monaco war jedoch schneller und bewies einmal mehr sein gutes Gespür für aufstrebende Talente. Obwohl Jorge seit seinem Wechsel im Januar in der letzten Saison nur sporadisch zum Einsatz kam, ist er nach dem Abgang Mendys ein heißer Anwärter auf einen Stammplatz.

Zwar hat er mit Kongolo einen ebenfalls starken Konkurrenten, Jorge dürfte dennoch das nächste Juwel in Jardims Schmuckkästchen werden.

Der 1,85 Meter große Linksfuß ist anders als die meisten brasilianischen wenig auf Spektakel getrimmt. Er definiert sich vielmehr durch eine saubere Technik und viel Ruhe am Ball. Die meisten Außenverteidiger werden nervös, wenn sie an der Seitenlinie Druck bekommen, nicht so Jorge.

Er behält eine bemerkenswerte Ruhe, wirkt fast schon gelangweilt, wenn er angelaufen wird. Diese Eiseskälte ist der Grund, wieso ihn Innenverteidiger im Aufbau oft anspielen können, wenn sie selbst unter Druck geraten.

Hat er den Ball am Fuß, zeigt er sich umsichtig und wählt sehr oft den richtigen Pass. Simple Pässe entlang der Seitenlinie sieht man bei ihm eher selten. Vielfach spielt er den Ball diagonal in den Zwischenlinienraum bzw. auf den nebenstehenden Sechser.

Sein Bewegungsspiel ist ähnlich ausgelegt: Er sucht häufig den Weg ins Zentrum, um dort mit seiner sauberen Ballbehandlung zu glänzen.

Geht er doch mal die Linie entlang wählt er seine Flanken ebenso mit Bedacht, wie seine Pässe im Kombinationsspiel. In Brasilien kamen von seinen 80 Flanken 21 an den Mann und auch sonst ist er im Passspiel mit einer Quote von 82% sehr sicher.

Aufgrund seines schlaksigen Körpers wirkt Jorge auf den ersten Blick nicht wie ein typischer Monaco-Außenverteidiger. Mendy, Sidibé und Touré sind ja eher so die Spieler, die zu 95% aus Muskeln bestehen und der Rest ist Lunge.

Jorge ist da natürlich filigraner und kann diese Rolle nicht in der Form ausfüllen, wie man es vor allem in der letzten Saison bei den Monegassen sah.

Zwar ist er defensiv überaus stabil und besitzt ein ausgezeichnetes Timing bei seinen Tacklings, jedoch dürfte er Probleme bei körperlich starken Gegenspielern bekommen. Daran wird er künftig arbeiten müssen.

Zwar ist die Physis nicht das Wichtigste im Fußball, sie ist aber ein Hilfsmittel um Schwächen in der Positionierung, im Zweikampf oder im Angriffsspiel ersetzen kann.

Obwohl Jorge im Defensivverhalten eine sehr gute Positionierung besitzt, ist er in der offensiven Positionierung manchmal noch etwas schläfrig.

Im Umschalten kann er mitunter nicht schnell genug seine Position einnehmen bzw. sucht nicht den Weg nach vorn, wenn es sich anbietet. Daher wäre es überlegenswert, ihn als linken Halbverteidiger einer Dreierkette einzusetzen.

Hier könnte er seine saubere Technik und Ruhe im Aufbau noch besser einbringen und seine körperlichen Defizite werden im Halbraum nicht so deutlich wie auf der Außenbahn, wo er öfter überlaufen muss.

Jardim wird schon wissen, wie er ihn gewinnbringend für sein Team einsetzen kann. Jorge ist mit seinen Qualitäten dennoch ein äußerst interessanter Spieler, der gemeinsam mit Juves Alex Sandro auf der Linksverteidigerposition die nächste Dekade in der Seleção dominieren wird.

Für ihn selbst war der Wechsel ins Fürstentum der absolut richtige Schritt, ehe er in zwei bis drei Jahren bei entsprechender Entwicklung den nächsten Schritt gehen muss.

Der junge Tunesier wechselte im vergangenen Winter für eine verhältnismäßig beachtliche Summe von 1,5 Mio. Euro aus der tunesischen Ligue Pro zum Überraschungsteam des Vorjahres.

Zum Einsatz kam er in seiner Debütsaison allerdings nur 36 Minuten in insgesamt fünf Partien. Nach den Abgängen von Belhanda und Eysseric dürfte Srarfi aber weitaus mehr Spielzeit bekommen. Er ist auf beiden Flügelpositionen flexibel einsetzbar und kann ebenso im Zentrum agieren, was in diesem Jahr seine Position sein dürfte.

Von hier aus kann er seine kreative und spektakuläre Spielweise gefährlicher einbringen als am Flügel.

Zwar muss er bei seinen Dribblings und Finten erfolgsstabiler werden, damit er seiner Mannschaft nicht ins offene Messer laufen lässt, aber im Zentrum kann er sich wesentlich freier bewegen und wird nicht durch die Auslinie eingeschränkt.

Srarfi besitzt einen starken linken Fuß, den er teils zu sehr verwendet. Ein Außenristpass hat zwar viel Schönes, allerdings ist er im Dribbling dadurch ausrechenbarer, wenn er Außen spielt.

Im Zentrum kann er sich zudem vermehrt auf seine kreativen Pässe in die Spitze und schnelle Halbraumverlagerungen konzentrieren.

Der Vorteil dieser ist, dass man hier von einer gefährlichen Zone in eine potenziell noch gefährlichere Zone wechselt, da die Halbräume bei ordentlicher Raumaufteilung für das Defensivteam schwierig zu versperren sind.

Diese sind bei Raumdeckungen für einen gewissen Zeitraum geöffnet, da nicht sofort klar ist, ob der Spieler aus dem Zentrum herausrückt oder der Flügelspieler.

Srarfi weiß diese Situationen sehr gut zu nutzen. Generell besitzt er ein ausgesprochen starkes Gespür für den Raum und bewegt sich auch in engen Räumen sicher.

Dabei sind ihm seine Technik und seine Finesse in direkten Duellen sehr hilfreich. Ihm merkt man hierbei einfach seine Straßenfußballer-Mentalität an. Vielfach spielt er den Ball mit der Hacke, streichelt ihn mit der Sohle am Gegenspieler vorbei oder narrt ihn mit einem Beinschuss.

Seine Kreativität im Dribbling kennt dabei vermutlich keine Grenzen und er ist gerade für Ballbesitz-Teams, die häufig mit tiefstehenden Gegnern zu tun haben ein Gewinn.

Dass Srarfi noch immer Luft nach oben hat, ist auch klar. Er wirkt manches Mal noch zu verspielt und schlägt eher noch einen Haken, als dass er den Ball zum besser postierten Mitspieler abgibt.

Aber diese Zielstrebigkeit dürfte er unter einem Perfektionisten wie Favre schnell eingebläut bekommen.

Kann er diese an in Spiel adaptieren, ist er im Begriff einer der unterhaltsamsten Offensivspieler seiner Generation zu werden – nicht immer der Effizienteste, dafür aber Einer, für den es sich lohnt ins Stadion zu gehen.

Der junge Franzose zog bei der U19-EM im letzten Jahr zum ersten Mal die Aufmerksamkeit auf sich, als er zum zweitbesten Spieler des Turniers gewählt wurde. Blas zeigte beim Juniorenturnier in Deutschland bereits, dass er aus dieser unfassbar großen Menge an französischen Talenten immer noch herausragt.

Der Franzose hatte im Sommer 2016 bereits 14 Ligue-1-Spiele auf dem Buckel und zeigte sich auch mit einer gewissen Reife. Trotzdem ist seine Spielweise frech und selbst für gestandene Verteidiger gibt es nur wenige Spieler, die unangenehmer zu verteidigen sind.

Blas kann sowohl auf beiden Flügeln, als auch im Zentrum als Zehner oder Achter eingesetzt werden. In seinem ersten Jahr spielte er sogar auf der Sechs. Er ist deshalb so schwierig zu verteidigen, weil er unheimlich ballsicher und trickreich ist.

Er will stets den Ball haben und bietet sich auch immer der Situation angemessen an. Seine taktische Reife ist für einen Spieler seines Alters bereits bemerkenswert.

Er versteht es sehr gut, sich aus dem Spiel zu nehmen, um zum Beispiel einem Kollegen den Ball zu überlassen.

Diese Passivität kann sich aber genauso schnell in Aktivität umwandeln, wenn er nämlich als Taktgeber auf der Sechs agiert und dabei mit seiner Pressingresistenz und schnellen Dribblings das Spiel an sich reißen kann. Ein wenig erinnert er auf der Sechs an Thiago oder Modrić.

In Sachen Passspiel muss der 19-Jährige sich allerdings noch verbessern. Zwar wählt er vielfach den richtigen Pass, jedoch hat er hierbei eine zu große Streuung in seinen Verlagerungen oder bei Steilpässen in die Spitze.

Daher kann er mit seinen Anlagen schon als Sechser oder Achter spielen, auch defensiv hat er ein gutes Timing im Herausrücken und im Zweikampf, doch man hat bei ihm das Gefühl, dass er in der Offensive besser aufgehoben ist.

Am Flügel kann er seine Dribblings gerade von der rechten Seite noch gewinnbringender für sein Team einbringen. Er präferiert im Dribbling sein linkes Bein, wodurch er, wenn er auf rechts spielt, automatisch nach innen geht.

Wenngleich er dank seines Tempos und seiner Stärke in 1-gegen-1-Duellen  durchaus als klassischer Flügelspieler agieren kann, ist er noch wertvoller, wenn er im Halbraum spielt und von dort aus Gefahr ausstrahlt.

Dank seiner angesprochenen taktischen Fähigkeiten versteht er es sehr gut, sich verbindungsgebend im letzten Drittel zu bewegen.

Folglich wäre er als Dribbler im rechten Halbraum sehr gut aufgehoben, wenn er von dort aus Verbindungen zum zweiten Drittel aufbaut und den Ball ins letzte Drittel trägt. Eine ähnliche Rolle, wie sie Landsmann Lemar im letzten Jahr bei Monaco auf links spielte.

Denkbar wäre für ihn auch eine Rolle als Zehner hinter einer oder zwei Spitzen. Hier könnte er mit seiner Übersicht glänzen und könnte sich vorrangig auf kürzere Pässe konzentrieren, als es auf der Sechs der Fall ist.

Problematisch ist einzig seine Ungeduld, wenn er mit Ball am Fuß aufs gegnerische Tor läuft. Vielfach wählt er hier den Distanzschuss, anstelle des Passes oder Dribblings.

Insofern steht Blas in den nächsten beiden Jahren vor der Aufgabe, seine ideale Position zu finden. Er kann im Grunde alle eben angesprochenen Positionen gerade für sein Alter gut bis sehr gut ausfüllen.

Allerdings bedarf es im heutigen Fußball überwiegend Spezialisten für bestimmte Positionen damit ein Spitzenverein sagen kann: „Der kann eine Sache besonders gut, den brauchen wir!“ Für seine Entwicklung wäre es daher ratsam, wenn er sich ab nächster Saison einem ambitionierten Euro-League-Verein anschließen würde, wo er ausreichend Spielzeit auf hohem Niveau bekommt, um seine ideale Rolle zu finden.

Viele staunten nicht schlecht, als am 20. November 2016 der Rekord für die meisten Ballaktionen aller Zeiten eines OM-Spielers gebrochen wurde. Nicht etwa von einem Innenverteidiger oder einem Haudegen wie Lassana Diara – es war ein damals 18-Jähriger, der wie ein 16-Jähriger aussah: Maxime López.

Gegen Caen war er unglaubliche 129-Mal am Ball. Nochmal: als 18-Jähriger auf der Sechs bei einem Verein mit Champions-League-Ambitionen, der damals auf dem 12. Platz herumgurkte. Der Junge war spätestens ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken, nachdem er im August sein Debüt im Seniorenbereich feierte.

Auch in diesem Jahr dürfte der junge Franzose fester Bestandteil in Rudi Garcias Mannschaft sein.

Es gibt ja viele gute Talente auf der Sechserposition, die ordentlich kicken können und taktisch gut ausgebildet sind. Was jedoch die „durchschnittlichen“ Talente von einem Spieler wie López unterscheidet, ist das Verantwortungsbewusstsein und der Mut im eigenen Ballbesitz.

Der 19-Jährige läuft während der Partie unwahrscheinlich viel, weil er stets auf der Suche nach dem Ball ist. Er will seinen Mitspielern in jeder Szene helfen und sich am Spiel beteiligen. Die Mitspieler merkten relativ schnell, dass man dem Jungen die Kugel im Zweifel immer geben kann.

Denn mit seinen nicht einmal 1,70m Körpergröße ist er überaus wendig und kann sich dank seines niedrigen Körperschwerpunktes um seine Gegenspieler drehen.

Im Spielaufbau ist er daher für seine Mannschaft unerlässlich. In Rudi Garcias 4-3-3 hatte er im letzten Jahr zumeist eine der Achterpositionen inne und spielte gelegentlich auch als alleiniger Sechser.

In beiden Fällen war er im Aufbauspiel sehr fleißig, holte sich viele Bälle ab und verteilte sie stets passend (wahnsinns Wortspiel). López’ sehr gute Ballbehandlung, Furchtlosigkeit und Orientierung machen es für viele Gegner schwer, ihm den Ball abzunehmen.

Neben diesen schnellen Dribblings beherrscht er nämlich sowohl kurze als auch weite Pässe, um dem Spiel Struktur zu geben. Dabei kann er die gegnerischen Linien hervorragend mit Körpertäuschungen in Form von No-Look-Pässen zerstören.

Er kann sein Spiel je nach Situation entsprechend anpassen: Rückt ihm ein Gegner zu sehr auf die Pelle, kann er sich mit explosiven Freilaufbewegungen lösen und ihn anschließend per Dribbling aussteigen lassen.

Ihn in Manndeckung zu nehmen birgt folglich ein gewisses Risiko. Hat er viel Wiese vor sich kann er den Ball wie angesprochen mit Pässen verteilen, nachdem er den offenen Raum mit einem Dribbling überbrückt hat.

Gegen den Ball kann er das Spiel ebenso gut lesen und definiert sich durch wohlüberlegtes Herausrücken. Bemerkenswert ist dabei, wie stabil er für sein Alter über 90 Minuten ist.

Viele Spieler seines Alters haben während einer Partie hier und da einen Wackler oder sind unkonzentriert – nicht so López. Er steht trotz seiner geringen Körpergröße im Zweikampf seinen Mann und scheut sich nicht davor, auch mal ordentlich hinzulangen (im letzten Jahr pro 90 Minuten 4,48 Tackles).

OM hat einen rastlosen Sechser in seinen Reihen, der sich anschickt einer der besten Sechser seiner Generation zu werden. Für sein Alter hat er bereits herausragende Fähigkeiten, die man so in der Form nur bei der absoluten Elite wiederfindet.

Gibt ihm Rudi Garcia auch in dieser Saison wieder ausreichend Spielzeit, ist López der Schlüssel für Marseilles Champions-League-Ambitionen. Spätestens ab nächstem Sommer wird López dauerhaft Champions League spielen müssen, um sich auch durch die Pressinglinien der europäischen Topclubs zu dribbeln.

Nachdem Thiago Maia vor gut einem Jahr als Teil der Olympia-Auswahl zum ersten Mal größere Aufmerksamkeit erlangte, tönte er wenige Monate später davon, dass er sich „mit PSG identifiziere“.

Aus dem Wechsel zum Hauptstadtclub ist vorerst nicht geworden, stattdessen ging es für ihn zum französischen Ligakonkurrenten aus Lille. Dieser Schritt zu einem kleineren europäischen Verein war für ihn vermutlich der bessere Schritt.

Nicht zuletzt, weil in Lille ein gewisser Marcelo Bielsa seit diesem Sommer dort Trainer ist. Der Argentinier ist bekannt dafür, dass er seiner Mannschaft ein taktisches Gesicht gibt und Spieler entwickeln kann.

Die Art und Weise mit der „El Loco“ das betreibt mag besonders für Clubverantwortliche nicht immer nachzuvollziehen sein, aber die Spieler profitieren immer in irgendeiner Form von ihm.

Ähnlich könnte es auch Thiago Maia „ergehen“. In Bielsas 3-3-3-1 ist der Brasilianer für die Rolle als zentraler Sechser vor der Abwehr wie geschaffen. Er besitzt eine starke Physis, die es ihm erlaubt als Box-to-Box-Spieler zu agieren und eine wilde Spielweise über längere Phasen mitzugehen.

Gleichzeitig ist er in puncto Ballannahme und Dribbling hervorragend ausgebildet und besitzt den Mut, das Spiel immer wieder aus der Tiefe anzutreiben. Als alleiniger Sechser ist er in seiner Spielweise zu riskant, da er gerne den Weg nach vorn sucht und in der Box präsent sein will.

Vielleicht ein Grund, wieso ihn PSG damals doch nicht verpflichten wollte. Im Aufbauspiel kann er für sein Team dennoch sehr wertvoll sein: er fordert stets den Ball, er kann sich unter Druck behaupten und kann dem Spiel mit diesen Dribblings Dynamik geben.

In Sachen Passtechnik und Positionierung im Raum hat er jedoch noch Luft nach oben. Zwar beherrscht er Kurzpässe sehr gut, spielt sie augenscheinlich mit einer angenehmen Härte und auch stets so, dass der Mitspieler nach Erhalt sofort nach vorn gehen kann.

Jedoch hat er bei weiten Pässen auf die gegenüberliegende Seite bzw. bei Steilpässen eine merkwürdige Streuung drin. Abgesehen davon, dass er selten solche Pässe spielt, fällt hierbei seine geringe Reichweite auf.

Der Ball fliegt meist nicht direkt zum Mitspieler durch, sondern kommt zwei, dreimal auf dem Boden auf und kommt dann auf Kniehöhe an. Das ist keine Sache, die aus ihm einen schlechten Fußballer macht.

Aber solche Kleinigkeiten unterscheidet gute von sehr guten Spielern. Seine Positionierung im Raum bei eigenem Ballbesitz war vor seinem Wechsel zu Lille ebenfalls noch nicht auf Topniveau, wenngleich sich das mit der Zeit verbessern könnte, da Bielsa großen Wert darauf legt.

Der Ex-Santos-Spieler zeigt sich im Spiel gegen den Ball äußerst bissig und zweikampfstark. Sein Timing ist dabei besonders hervorzuheben. Er versteht es sehr gut, die Körperpositionen seiner Gegner im Zweikampf auszunutzen und ihnen noch vor Erhalt des Balles selbigen abzunehmen.

Dabei ist er sehr aggressiv, ohne unfair zu sein. Diese Defensivstärke verbunden mit seinen sehr guten Fähigkeiten im Dribbling machen ihn zu einem äußerst interessanten Spieler für Mannschaften wie Liverpool, Tottenham oder eben Lille.

Schafft es Thiago Maia, sein Passspiel zu verbessern, ist er auf dem besten Wege Brasiliens nächster Spielmacher zu werden.

Stade Rennes hat ab diesen Sommer wieder einen Dembélé! Naja, zumindest fast. Für 17 Mio. Euro verpflichtete der Club aus der Bretagne vor kurzem Ismaïla Sarr aus der legendären Talentschmiede des FC Metz, die bereits Spieler wie Pjanic, Mané oder Pirès hervorbrachte.

Sarr ist auf beiden Flügeln einsetzbar, ist aber auf der linken Seite potenziell stärker, da er von hier aus mit seinem starken rechten Fuß nach Innen ziehen kann. Seine größte Stärke ist sicherlich sein ungeheures Tempo.

Dank seiner langen Beine ist er besonders in der Endgeschwindigkeit sehr schnell, was nicht heißen soll, dass er auf den ersten Metern langsam wäre. Da ist schon jede Menge Meep-Meep vorhanden.

Ähnlich wie Sadio Mané ist auch Sarr ein Spieler der es liebt, mit Tempo hinter die Abwehr zu rennen. Er zeigte bei Metz im letzten Jahr ein sehr gutes Timing bei diesen Läufen, wodurch er viele Defensivreihen in den Wahnsinn trieb.

Nachzufragen bei PSG, die er in der vergangenen Saison nach seiner Einwechslung mit riskanten Dribblings vor große Probleme stellte.

Ihm merkt man immer noch diese jugendliche Unbekümmertheit an, mit der er auf dem Platz steht. Der Senegalese ist trickreich und furchtlos in direkten Duellen und kann besonders in Strafraumnähe viele Fouls ziehen.

Sein schlaksiger Körperbau verdeckten ein wenig die Tatsache, dass er seine Gliedmaßen sehr gut unter Kontrolle hat und er sich koordinativ auf einem sehr hohen Niveau bewegt.

Der Laufstil wirkt zwar noch nicht sonderlich elegant, aber das ist bei einem 19-Jährigen, der sich noch im Wachstum befindet irgendwo auch normal.

Im Dribbling wirkt er daher vereinzelt etwas unsauber, wenn ihm der Ball bei der Annahme zum Beispiel verspringt. Doch ähnlich wie bei Ousmane Dembélé ist dies Teil seiner Spielweise.

Der Gegner denkt, er hätte in diesen Szenen Zugriff auf den Ball, aber Sarr spitzelt den Ball vorher am Gegenspieler vorbei und kann ihn in den meisten Fällen aussteigen lassen. Im Dribbling ist er aber noch zu sehr auf sein rechtes Bein fokussiert, was der Hauptgrund dafür ist, wieso er nicht auf der rechten Seite spielt.

Auf links kann er viel öfter in die Mitte ziehen und mit Ball am Fuß quasi in das Feld hineinschauen. Daher sieht man ihn im Angriffsverlauf vereinzelt weiter in die Mitte rochieren, um von dort aus noch gefährlicher zu sein – rein theoretisch zumindest.

Denn der Output, also Vorlagen, Schüsse, Key Passes, den Sarr generiert ist noch nicht auf allerhöchstem Niveau. In der letzten Saison kreierte er in 90 Minuten 1,16 Chancen und gab 1,30 Schüsse ab.

Mané und Dembélé bewegten sich in der Saison 2014/15 bzw. 2015/16 in höheren Sphären (mind. 1,69 und 2,53). Sicherlich sind diese beiden Ausnahmetalente, sie zeigen allerdings, wo es für Sarr einmal hingehen kann.

Um diesen Output zu erhöhen, wäre es denkbar, ihn als Mittelstürmer einzusetzen. Mit seinen 1,85 Metern Körpergröße weiß er sich zum einen körperlich zu behaupten und kann zum anderen seine Tiefensprints in gefährlicheren Zonen zeigen.

Mit 19 Jahren steht er aber noch am Anfang seiner Laufbahn und kann sich somit noch entsprechend entwickeln. Er ist zwar nicht so talentiert wie ein Dembélé, für die Champions League ist er aber dennoch stark genug.

Mukiele wechselte im Januar zu Montpellier, nachdem er sich mit guten Leistungen in der Ligue 2 einen Namen gemacht hatte.

Bereits nach einer halben Saison in Frankreichs höchster Liga weckte er das Interesse Manchester Citys, die ihn dem Vernehmen nach als Backup-Rechtsverteidiger für die nächsten beiden Jahre einplanten und ihn sukzessive als Stammkraft aufbauen wollten.

Er selbst entschied sich gegen einen Wechsel nach Manchester und bleibt (vorerst) in Montpellier. Hier war er in der vergangenen Saison ein Stammspieler auf der Rechtsverteidigerposition. Zudem ist er noch in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld einsetzbar.

Als Außenverteidiger besticht er durch seine Dynamik im Aufrücken und seine Physis in Zweikämpfen. Er versteht es sehr gut, den eigenen Angriffen im richtigen Moment Tempo zu geben und aufzurücken.

Vielfach sieht man, wie sich Mukiele seitlich anbietet, wenn der Innenverteidiger den Ball hat und den Ball anschließend, gerne auch direkt, in den Sechserraum prallen lässt. Danach folgt meist ein kraftvoller Lauf die Linie entlang.

Kurze Pässe beherrscht er sehr gekonnt, bei langen Pässen ist er mitunter sehr unsauber. Zwar sind diese für Außenverteidiger nicht essenziell, aber Flanken aus dem Halbfeld bzw. schnelle Verlagerungen auf die andere Seite sind heutzutage ein wichtiges Tool für Außenverteidiger – nachzufragen bei Real Madrid.

Mukieles Kernkompetenz liegt allerdings nicht in der Offensive sondern vielmehr in direkten Zweikämpfen. Besonders im Luftzweikampf hat er eine ungeheure Präsenz und kann sich sehr erfolgsstabil bei Kopfbällen behaupten.

Auffällig ist dabei, dass er im Rumpf enorm stabil ist, wodurch er nur selten aus der Balance gebracht werden kann. Ein Grund, wieso er im letzten Jahr vereinzelt in der Innenverteidigung eingesetzt wurde.

Am Boden zeigt der Franzose eine ähnliche Stabilität. Er lässt sich selten abdrängen und hält, für einen Außenverteidiger enorm wichtig, stets die Innenbahn. Dadurch hat er den Körper immer zwischen Ball und seinem eigenen Tor; der Gegner kann also nicht so leicht an ihm vorbei.

Mukiele macht mit fast 20 Jahren schon sehr viel richtig, ohne dabei ein auf den ersten Blick spektakulärer Außenverteidiger zu sein. Er ist in den Aktionen die er zeigt aber äußerst sicher und weiß um seine Stärken und Schwächen.

Insofern ist er ein überaus zuverlässiger Spieler, der konstant gute Leistungen zeigt. Keine herausragenden wie ein Carvajal oder Walker, dafür aber durchgehend beständig. Auch das ist eine nicht zu unterschätzende Qualität bei Spielern dieses Alters.

Nicht umsonst stand er seit seinem Wechsel zu Montpellier in 19 Liga-Spielen 17-Mal in der Startelf. Mukiele hat in jedem Fall das Zeug zum erweiterten Kreis der Weltklasse-Außenverteidiger zu gehören, ohne, dass ihm überschwänglicher Ruhm zuteilwerden wird.

Sascha
Hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Torrichter während der Champions League Spiele. Passionierter Schachtelsatzschreiber. Gilt intern nicht umsonst als L’Akquisiteur – wenn nicht da, dann zumindest bei sich selbst. Man soll sich immerhin treu bleiben wie Javier Pinola den Überresten seiner Haare. Glaubt noch immer, dass in Enes Ünal ein Weltklassestürmer schlummert, den aber nicht einmal Houdini hervorzaubern könnte. Einziges Vorbild von Max Dettmer.

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