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Copa America 2019 – Round-Up: “. Spieltag

Auch während der Copa América 2019 schaut Cavanis Friseur nach Brasilien. Nach jeder Runde werfen wir an dieser Stelle einen Blick zurück. Wir analysieren das für uns beste Spiel des Spieltags, folgen unseren Schlüsselspielern und Player to watch durch das Turnier und entscheiden über den Mann der vergangenen Spiele.

 

Copa America 2019: Spieltag 2

– Das Spiel des Spieltags
– Unser bester Schlüsselspieler
– Unser bester Player to watch
– Der Mann des Spieltags

Hier geht’s zu unserer Copa America 2019 Vorschau



Uruguay Celeste Japan

Das Spiel des Spieltags: Uruguay gegen Japan

Nach Uruguays 4:0 Sieg zum Auftakt gegen Ecuador gingen die Südamerikaner als haushohe Favoriten ins Duell gegen Japan. Die Ostasiaten hatten ihrerseits ihr erstes Match gegen Chile mit 0:4 verloren. Doch es kam anders und der Vize-Asienmeister präsentierte sich als ebenbürtiger Gegner.

Von Anfang an pressten die Samurai Blue hoch und aggressiv gegen die schläfrig wirkenden Urus. Diese konnten die Bälle in der Anfangsphase daher kaum ins letzte Spielfelddrittel bringen.

Die Abstände zwischen den Mittelfeldspielern waren riesig. Schlampige Ballverluste und Fehlpässe einerseits, sowie eine merkwürdig instabile Viererkette andererseits, öffneten den schnellen Japanern Tür und Tor.

Nach 25 Minuten entblößte ein weiter hoher Diagonalpass die Abwehr der Himmelblauen und unser Mann des Spieltags Koji Miyoshi sprintete Richtung Tor. Mit einer Finte nahm er den letzten Verteidiger aus und stellte auf 1:0.

Die Copa América Sieger von 2011 fanden nach dem Gegentor zurück in die Partie und kamen durch einen berechtigten Foulelfmeter von Luis Suárez zum Ausgleich.

Danach schien das Spiel zu Gunsten Uruguays zu kippen. In der 36. Minute verpasste Edinson Cavani sein zweites Turniertor nur knapp als er einen Distanzschuss spektakulär an die Latte setzte.

Nach der Pause zeigten die Lateinamerikaner dann wieder Schwächen im Aufbauspiel und in der Defensive, insbesondere bei der Absicherung gegen Konter. Dadurch entwickelte sich ein sehenswerter Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten.

In der 47. Minute hatten die Urus Glück, dass ein stümperhaftes Foul vom eingewechselten Rechtsverteidiger Giovanni González an Japan-Star Shoya Nakajima überraschenderweise nicht geahndet wurde.


Wieder war es Cavani der eine Minute später erneut nur knapp das Tor verfehlte. In der 55. Minute tauchte er sogar allein vor dem herausstürmenden Keeper Kawashima auf, welcher aber glänzend parieren konnte.

Drei Minuten später erzielten die Fußballer aus dem Land der aufgehenden Sonne auf 2:1. Uruguays Keeper Muslera, den wir in unserer Teamvorschau als Schwachstelle ausgemacht hatten, ließ eine Flanke hektisch genau vor die Füße von Miyoshi abprallen, der keine Schwierigkeiten hatte den Doppelpack zu schnüren.

In der 66. Minute stellten die Himmelblauen dann ihre patentierte Standardstärke unter Beweis als Innenverteidiger José María Giménez nach einer Ecke zum Ausgleich köpfte. In der Folge spielte La Celeste auf Sieg und kam in der 80. Minute zu einer Top-Chance als Suárez an die Latte köpfte.

Bis zum Ende der Partie waren die Angriffe aber insgesamt nicht mehr zwingend genug und das Remis letztendlich durchaus leistungsgerecht.

Uruguay offenbarte einige Schwächen im Spielaufbau und die eigentlich so sattelfeste Defensive wurde immer wieder von den spielintelligenten Japanern aufgebrochen. Letztere hatten zwar im gesamten Spielverlauf deutlich weniger Chancen, nutzten die hochkarätigen dafür umso effizienter und setzten ein ums andere Mal Nadelstiche.

Wenn Uruguay seinem Anspruch als Titelkandidat gerecht werden will muss eine deutliche Leistungssteigerung erfolgen. Trotzdem sollte man das Spiel nicht überbewerten, da man nichtsdestotrotz hätte gewinnen können und die bessere U21 der Japaner womöglich schlicht unterschätzt wurde.

Für die Asiaten geht es im letzten Gruppenspiel, gegen ein bisher schwaches Ecuador, um die Qualifikation für das Achtelfinale.



Duvan Zapata Atalanta

Unser Schlüsselspieler des Spieltags: Duván Zapata

Okay, wir lassen an dieser Stelle mal die Katze aus dem Sack: Wir haben Duván Zapata groß gemacht! Und das sagen wir völlig ohne uns Etwas einzubilden.

Nicht erst seit Atalantas vergangener großartiger Saison sind wir Fan vom Kolumbianer. Bei der diesjährigen Copa América unterstreicht er einmal mehr, dass er für seine Mannschaft einen unglaublichen Mehrwert generieren kann.

Völlig zu Recht ist er daher bereits vor dem Turnier von uns als Kolumbiens Schlüsselspieler eingestuft worden.

Bereits am ersten Spieltag stach Zapata als Joker gegen Argentinien. Am zweiten Spieltag sollte er gegen Katar einmal mehr zum entscheidenden Mann für Kolumbien avancieren. In einer zähen Partie zog er immer wieder an Ketten und gewann laut InStat die meisten Luftduelle aller Akteure (5).

Im Offensivspiel der Südamerikaner sorgte er zusammen mit James Rodríguez immer wieder für Gefahr – während der ehemalige Bayern-Star neun Key Passes spielte, gab Zapata selbst sechs Schüsse ab.

Die meisten davon waren Kopfbälle bei denen sich der Atalanta-Stürmer geschickt im Rücken der Verteidiger davonstehlen konnte.

Manchmal wirkte es bei ihm so, als würde er nur teilnahmslos im Strafraum stehen. Sobald sich eine Hereingabe auch nur andeutete, setzte sich Zapata aber blitzschnell am langen Pfosten ab.

Dass er mit seinem letzten Kopfball die Cafeteros kurz vor Schluss zum Sieg führte, war dann nur die logische Konsequenz. Fast noch schöner als das Tor an sich war James‘ butterweiche Vorlage mit dem Außenrist. Prädikat: lechz!

Zapata trat aber nicht nur als Vollstrecker in Erscheinung. Immerhin spielte er sechs Key Passes und bereitete somit eine Vielzahl guter Chancen vor.

Den Konter in der Nachspielzeit leitete er mit einem Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte ein und tauchte dann am anderen Ende des Feldes vor Katars Keeper Al Sheeb auf.

Normalerweise lässt er sich Eins-gegen-Eins-Situationen nicht nehmen. Um ein Haar verpasste er den Doppelpack, als er den Ball am Torhüter, aber auch am Tor vorbeischob.

Zwei Tore nach zwei Spieltagen – die Copa América 2019 hätte für Zapata nicht besser starten können. Von ihm wird der Erfolg des Teams auch über die Gruppenphase hinaus abhängen. Und nicht vergessen: Wir waren schon Fans bevor es Mainstream war.



Renatop Tapia Feyenoord

Unser bester Player to Watch: Renato Tapia

Bereits seit vielen Jahren gilt Mittelfeldspieler Renato Tapia als riesiges Talent. Der große Durchbruch blieb dem jungen Peruaner bislang aber noch verwehrt.

Nach seinem Wechsel von Twente Enschede zu Feyenoord verbrachte der 23-Jährige die vorige Saison bei Willem II.

Mit guten Leistungen in der Eredivisie konnte der Südamerikaner seinen Stammplatz in der peruanischen Nationalelf behalten.

Doch mit seiner Leistung gegen Bolivien am 2. Spieltag der Copa America 2019 könnte sich Renato Tapia sogar für größere Aufgaben empfohlen haben.

Seine konstante Performance blieb nicht unbemerkt und so soll sich der junge Peruaner nun auch auf den Notizzettel von Lok Moskau gespielt haben.

Gegen Bolivien kam der 23-Jährige im 4-2-3-1 als zentraler Mittelfeldspieler zum Einsatz und übernahm dabei den defensiveren Part der beiden Sechser.

Auf dieser Position bestach Tapia zwar nicht mit beeindruckenden Laserpässen oder torgefährlichen Distanzschüssen, dafür aber mit einer nahezu fehlerfreien Simplizität.

So gewann der Peruaner einen Großteil seiner Duelle und sorgte für eine Menge Ballgewinne in der eigenen Hälfte.

Insbesondere bei Luftduellen sowie im Eins-gegen-Eins wusste sich der 23-Jährige oftmals gegen seinen Kontrahenten durchzusetzen.

Trotz seiner eher defensiven Aufgaben hatte Tapia einen großen Anteil an Perus Offensivspiel.

Mit wenigen Ballkontakten spielte der Mittefeldspieler den Ball aus dem Zentrum heraus auf den Flügel, sorgte damit für Dynamik und leitete viele Angriffe Perus ein.

Obwohl der Mittelfeldspieler im gesamten Spiel lediglich 33 Pässe spielte, waren ein Großteil seiner Zuspiele effektive – wenn auch riskante – Pässe auf die Außenbahn.

Trotz dessen gelang es dem Peruaner 79 Prozent seiner Pässe erfolgreich an den Mann zu bringen.

Ähnlich wie bei seinem Zweikampfverhalten bestach Tapia dabei mit einer beachtlichen Konstanz und Fehlerfreiheit.

Diese verhalf Peru gegen den unangenehmen und unberechenbaren Gegner Bolivien zu einem 3:1-Sieg und zu Platz zwei in Gruppe A mit vier Punkten.

Am letzten Spieltag der Vorrunde wartet mit Brasilien aber der wohl stärkste Gegner der Copa America 2019. Damit der Aufstieg in die nächste Runde gelingt, braucht es abermals eine starke Leistung von Renato Tapia.



Koji Miyoshi

Der Mann des Spieltags: Koji Miyoshi

Japans Koji Miyoshi war bis Donnerstag wohl nur den hartgesottensten Experten des japanischen Fußballs ein Begriff. Doch nach seinen zwei Toren gegen die Copa América Rekordsieger aus Uruguay, dürfte sich das immerhin ein wenig geändert haben.

Der offensive Mittelfeldspieler begann als rechter Flügel für Daizen Maeda, der bei der 0:4 Auftaktniederlage gegen die Titelverteidiger aus Chile blass geblieben war. Der Wechsel von Trainer Hajime Moriyasu machte sich sofort bezahlt.

Schon in der 3. Minute machte die Nummer 11 der Samurai Blue auf sich aufmerksam als er eine gute Chance von Ex-Bundesligaprofi Shinji Okazaki vorbereitete.

In der 25. Minute zog er nach einem langen Diagonalball auf der sträflich freien rechten Flanke davon und ließ den angeschlagenen Linksverteidiger Diego Laxalt im Strafraum per Körpertäuschung stehen.

Der Akteur vom AC Mailand hatte sich unmittelbar zuvor am Oberschenkel verletzt und hatte keine Chance gegen Miyoshis Tempo und Skill. Aus spitzem Winkel drosch der Japaner die Kugel ins kurze Eck.

Sein zweites Tor ging dann weniger auf individuelle Klasse, als vielmehr auf einen kapitalen Aussetzer von Uruguays Keeper Fernando Muslera zurück. Dieser ließ eine Flanke genau vor die Füße Miyoshis abprallen.

Miyoshi, welcher derzeit von Kawasaki Frontale an die Yokohama Marinos ausgeliehen ist, war der Unruheherd der Ostasiaten. Der 22-Jährige war nicht zu bändigen und musste nicht umsonst nach 82 Minuten entkräftet ausgewechselt werden.

Zwei weitere Schüsse, zwei Dribblings, ein Key Pass und ein gewonnener Luftzweikampf (trotz einer Körpergröße von nur 1,67 m) rundeten die starke Performance des unbeschriebenen Blattes ab.


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