Juventus sicherte sich vor wenigen Tagen die Dienste von Luca Pellegrini. Der Linksverteidiger wechselt im Tausch für Leonardo Spinazzola und 22 Millionen Euro zur Alten Dame.
Wir haben Pellegrini bereits vor einigen Monaten im Rahmen unserer Talente-Serie näher analysiert.
Luca Pellegrini im Porträt
Der 19-Jährige ist ein Produkt der Roma-Jugendakademie, der er seit 2013 angehört. Im Sommer 2018 schaffte Pellegrini dann den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft, nachdem er in der Vergangenheit in der Roma Primavera auf sich aufmerksam machte.
Auf Nationalmannschaftsebene durchlief er sämtliche Mannschaften, ehe er im Oktober 2018 sein U-21-Debüt für die Squadra Azzurra feierte.
Langfristig dürfte eine Berufung in den A-Kader für das italienische Talent möglich sein. Das liegt zum einen an seinen defensiven Fähigkeiten.
Pellegrini versteht es sehr gut die Innenbahn zu halten und sich nicht aus der Position herausziehen zu lassen.
Nach Ballgewinnen bleibt er auffällig ruhig am Ball – er lässt sich schlichtweg selten aus der Ruhe bringen, was selbst für einen 19-Jährigen auf diesem Niveau beeindruckend ist.
Signifikante Schwächen hat Pellegrini dahingehend nicht. Er ist robust genug, um sich zur Wehr zu setzen und verfügt auch über die nötige Schnelligkeit.
Der Roma-Youngstar ist einfach ein unangenehmer Gegenspieler, weil er eine gewisse „Galligkeit“ an den Tag legt, die den Stürmern das Leben schwer macht.
Hierbei ist der Italiener manchmal noch ungestüm. In seinen drei Serie A-Partien sammelte er zwei gelbe Karten und in der Champions League holte er sich innerhalb von 12 Minuten eine Ampelkarte ab.
Offensiv ist seine größte Stärke seine Flanken aus dem Halbfeld, die er oft zielsicher auf den zweiten Pfosten schlägt.
Pellegrini ist weniger der Außenverteidiger, der durch permanentes Beackern der Seitenlinie auffällt. Vielmehr wählt er seine Durchbrüche zur Grundlinie dosiert, was gar nicht so schlimm ist.
Seine Flanken von der Grundlinie besitzen nämlich eine große Streuung, wodurch viele seiner Läufe versanden.
Das erinnert ein bisschen an Joshua Kimmich, als dieser seine ersten Partien auf der Rechtsverteidigerposition machte.
Oftmals gingen die Flanken ins Niemandsland, ehe er gezielt den Rückraum oder den ersten Pfosten anvisierte. Hier hat Pellegrini auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial.
In Summe hat er aber was das Spiel nach vorne angeht ein gewisses Flair, das so kein anderer Roma-Außenverteidiger mitbringt.
Seien es seine angesprochene Ruhe am Ball oder sein oft genutzter Bauerntrick, bei dem er den Ball außen vorbei legt und innen nachläuft, um den Gegner aussteigen zu lassen.
Bisher kam das italienische Talent für die Roma wettbewerbsübergreifend auf 186 Einsatzminuten.
Das liegt vor allem daran, dass der 19-Jährige (noch) der Backup für Kolarov und Santon ist.
Beide werden vermutlich nicht mehr auf Jahre hinaus die linke Seite der Roma beackern. Dann wird Pellegrinis Zeit kommen – ob er für die ganz große Bühne bereit sein wird, wird sich zeigen.
Vermutlich ist es daher auch der Plan der Roma-Verantwortlichen gewesen, ihn am Deadline-Day an Cagliari verliehen zu haben und ihm Spielzeit in der Serie A zu ermöglichen.
Diese hat Luca Pellegrini in jedem Fall genutzt. Mit ihm verpflichtet Juventus einen sehr entwicklungsfähigen Linksverteidiger. Der bisherige Juve-Stammlinksverteidiger Alex Sandro bekommt künftig ordentlich Konkurrenz auf der linken Seite.