Mit Stanley N’Soki verlässt das nächste Toptalent den französischen Meister aus Paris. Im Rahmen unserer Serie über die weltbesten 110 Talente haben wir ihn vor seinem Wechsel nach Newcastle porträtiert.
Die Magpies dürfen sich mit dem dynamischen Außenverteidiger über ein großes Talent freuen.
Stanley N’Soki im Porträt
Stanley N’Sokis Biographie klingt wie die Blaupause für den Weg der meisten französischen Talente in den vergangenen Jahren.
Geboren in eine Familie mit Zuwanderungsgeschichte, aufgewachsen in der Banlieue, ausgebildet in der Akademie eines Topklubs, schaffte er erst den Sprung in die französischen Auswahlteams und schließlich in den Profikader.
Nachdem er in der letzten Saison nach Verletzungen von Kurzawa und Berchiche sein Debüt feiern konnte, wurde er im Sommer mit einem Profivertrag ausgestattet.
Paris blockte, trotz der Probleme mit dem Financial Fairplay, alle Leih- und Transferanfragen ab.
Die Klubführung traut N’Soki zu, in mittlerer Zukunft eine wichtige Rolle im Kader des Meisters einzunehmen.
Diese Hoffnungen wurden bislang besonders von zwei seiner Partien im Dress der Pariser genährt.
Im Supercup gegen Monaco glänzte er als torgefährlicher Außenverteidiger, im Klassiker gegen Marseille nahm er als Innenverteidiger Florian Thauvin aus dem Spiel.
Ein Hinweis auf seine größte Qualität: N‘Soki ist vielseitig einsetzbar und bringt nicht nur die athletischen Voraussetzungen, sondern auch ein hervorragendes taktisches Verständnis mit.
Er spielte in der laufenden Serie bereits als klassischer linker Verteidiger in einer Viererkette, als Wingback in einer Fünferkette und als linker Innenverteidiger in einer Dreierkette.
In der Jugend verwies er als Sechser sogar Mateo Guendouzi auf die Bank – angesichts der angespannten Situation im Pariser Mittelfeld vielleicht auch eine Option für Thomas Tuchel.
Für eine langfristige Zukunft bei einem Topverein gilt es vor Allem seinen schwächeren Fuß zu verbessern. Häufig scheint es so, als würde er sich nicht sicher fühlen, wenn er den Ball mit rechts spielen muss.
Generell sollte er mit größerer Konzentration an seinem Passspiel arbeiten. Mit seinem Freund Presnel Kimpembe hat er dafür das perfekte Vorbild in seiner Mannschaft.
Langfristig könnte N’Soki einen ähnlichen Weg wie der Weltmeister einschlagen. Stark getimte Tacklings, viele Balleroberungen und eine harte Zweikampfführung: N’Soki bringt viele Voraussetzungen des modernen Innenverteidigers mit.
Sein Auftritt mit zwei Vorlagen im Supercup, hat allerdings auch offengelegt, dass er auch durchaus auf seiner angestammten Position in die Weltklasse vorstoßen kann.
Wenn er seine Geschwindigkeit mit dem Ball und insbesondere sein Dribbling verbessert, wird er offensiv zu einer ständigen Gefahr. Sein Kerngeschäft in der Defensive beherrscht er bereits auf sehr hohem Niveau.
N’Soki gilt als bescheidener Typ: Eine Tugend, an der es heute vielen Talenten mangelt. Für seine Entwicklung in Paris könnte das entscheidend werden, als Talent in einem solchen Starensemble braucht man Geduld.
Zwar wird N’Soki weiter eingesetzt werden, ein Stammplatz wird allerdings noch auf sich warten lassen.
Nach einer bescheidenen Rückrunde lässt Paris N’Soki nun nach England ziehen. Das ist für alle Parteien ein gutes Geschäft.
Newcastle bekommt einen entwicklungsfähigen Verteidiger, N’Soki wird bessere Chancen auf einen Stammplatz haben und findet in der hochklassigen Premier League beste Entwicklungsmöglichkeiten vor.
Paris hingegen schützt sich mit den zahlreichen Verkäufen seiner Jugendspieler vor dem Financial-Fair-Play und hat jetzt zusammen mit den Transfers von Nkunku, Diaby und Weah fast 50 Millionen Euro für Ergänzungsspieler bekommen, die durch neue Eigengewächse adäquat ersetzt werden können.