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Die besten Talente unter 20: Defensives Mittelfeld

In unseren Cavanis Friseur 110 porträtieren wir 110 Spieler, die unserer Meinung nach derzeit zu den besten U20-Talenten der Welt zählen.

Dazu haben wir aus über 500 Spielern mit Stichtag 1.1.1999 pro Position 10 Spieler ausgewählt und diese analysiert. In diesem Text wollen wir euch die besten Talente im defensiven Mittelfeld vorstellen.

Die 10 besten Talente im defensiven Mittelfeld:

Tyler AdamsRB Leipzig
Nedim BajramiGrasshoppeers Club Zürich
Jaka BijolZSKA Moskau
Oriol BusquetsFC Barcelona
Florentino LuísBenfica
Jonathan GonzálezCF Monterrey
Arne MaierHertha BSC
Boubakary SoumaréLOSC Lille
Mattias SvanbergBologna
Sandro TonaliBrescia Calcio

Lest auch die anderen Teile unserer Talente-Serie

Wir danken InStat für die Bereitstellung der Daten und die Hilfe beim Scouting der Spieler.


 

Tyler Adams

Tyler Adams machte schon früh auf sich aufmerksam. Über die RDS (Regional Development School – Teil der Red Bulls Academy) wurden die Verantwortlichen der New York Red Bulls auf ihn aufmerksam und luden ihn zu einem Probetraining für die Red Bulls Academy ein.

Mit 12 Jahren entschied er sich für das Academy-Programm. Sieben Jahre später steht er vor einem Wechsel in die Bundesliga zum Schwesterclub RB Leipzig.

Das beschreibt den rasanten Aufstieg Adams‘ ziemlich gut. Bereits in der Academy spielte er öfters ein/zwei Jahrgänge über seinem eigentlichen Jahrgang.

Mit 16 wechselte er zur zweiten Mannschaft und gab am 04.04.2015 sein Debüt gegen Toronto FC II (4:1).

Insgesamt absolvierte er in dieser Saison 11 Spiele in der USL und ein Spiel im US Open Cup.

Wegen seiner guten Leistungen durfte er dort bereits immer mal wieder mit der ersten Mannschaft trainieren und kam am 23. Juli 2015 zu einem Einsatz beim 4:2-Sieg im Freundschaftsspiel gegen den FC Chelsea, wo Adams selbst ein Tor erzielen konnte.


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Zur Saison 2016 wurde er dann offiziell in die erste Mannschaft hochgezogen. Am 14.04.2016 durfte er zu seinem Debüt direkt von Beginn an auflaufen.

Dies blieb auch sein letzter Auftritt für die erste Mannschaft in diesem Jahr. Um Spielpraxis zu erhalten wurde er an die zweite Mannschaft verliehen.

2017 schaffte Adams vollständig den Durchbruch im ersten Team. Am Ende der Saison kam er auf 24 MLS Spiele (zwei Tore), drei Playoff-Spiele, fünf Einsätze im US Open Cup.

Seine ersten beiden MLS-Treffer erzielte er am 28.09.2017 beim 3:3-Unentschieden gegen D.C. United.

International durchlief Adams so gut wie alle U-Nationalmannschaften der USA. Sein Debüt für die A-Mannschaft feierte er im November 2017 gegen Portugal (1:1).

Der Amerikaner zeichnet sich vor allem durch seine Flexibilität aus. Ob Rechtsverteidiger, rechter Mittelfeldspieler oder im zentralen Mittelfeld, Adams erfüllt überall seine Aufgaben mit Bravour.

Seine Fähigkeiten kann er aber v.a. im zentralen Mittelfeld ausspielen. Durch seine Übersicht und seine hohe Arbeitsrate, zieht er das Spiel gerne an sich und verteilt die Bälle mit einer hervorragenden Genauigkeit.

Adams gibt sich und das Team nie auf, geht auch dorthin wo’s weh tut und reibt sich 90 Minuten lang für sein Team auf. Man kann davon ausgehen, dass Adams nach ein wenig Anlaufzeit seinen Weg bei RB Leipzig gehen wird.

Ein Text von Dominic Becker


 

Nedim Bajrami

Der Jahrgang ’99 geboren defensive Mittelfeldspieler stieß im Februar 2017 zum Profiteam der Grasshoppers, wo er zuvor seit 2010 die Jugendmannschaften durchlief, und gehörte in der kommenden Saison 17/18 mit 18 Jahren auch prompt zum Stammpersonal.

Zudem durchlief Bajrami alle Schweizer Jugendmannschaften seit der U15 bis zur jetzigen U21.

Er stand diese Saison bei so gut wie jedem Spiel die kompletten 90 Minuten auf dem Platz und spielte überwiegend als Sechser, manchmal aber auch als Achter oder Zehner.

Bajrami besitzt ein technisch sauberes Passspiel, mit guter Präzision, Druck und Timing.

Ebenso ist seine Ballan- und mitnahme technisch sauber. Riskante vertikale Pässe sind hier jedoch nicht allzu oft zu sehen.

Das Tempo nimmt er aber trotzdem nicht aus dem Spiel und sucht, wenn möglich, eine gegnerüberspielende Option.

Sein hohes Passspiel ist manchmal etwas unpräzise und könnte in vielen Situationen deutlich schärfer gespielt werden. Generell verwendet er überwiegend seinen rechten Fuß.

Sein Spielverständnis ist gut bis sehr gut, er orientiert sich häufig und bietet sich aus dem Deckungsschatten heraus an.

Sein Anbieteverhalten ist gemischt, manchmal bietet er sich perfekt im freien Raum zwischen den Ketten oder auf Gegnerhöhe an, seltener läuft er jedoch auch relativ nah an den ballführenden Mitspieler heran.

Seine Aktionen beim Aufdrehen oder Weiterleiten sind jedoch häufig sehr gut gespielt.

Ebenso wählt er gute Momente für raumgreifende Dribblings, führt diese in einem hohen Tempo aus und bindet oft zielstrebig Gegenspieler gefolgt von einem gut getimten Steckpass.

Defensiv gesehen deckt er diszipliniert das Zentrum ab und läuft oft sehr intensiv aus der Ordnung heraus. Hier ist er auch oft bereit große Strecken zurückzulegen.

Trotz der Intensität im Anlaufen wird er hier selten überspielt, da er eine gute Distanz wählt.

Er behauptet oft positiv aggressiv und körperbetont den Zweikampf und verwendet hier sehr gut in seitlichen Zweikämpfen seine Schulter.

Ebenso ist sein Timing um auf den Ball zu gehen oft passend gewählt.

Frontal stellt er den Gegenspieler zudem auch überwiegend gut und nimmt hier oft gekonnt das Tempo raus. Er überzeugt hierbei auch durch seine gute Physis.

Bajrami ist ein unheimlich interessanter und entwicklungsfähiger Spieler, der durch sein Gesamtpaket wohl schon länger den Fokus aus den großen Ligen Europas auf sich zieht.

Dementsprechend ist ein Wechsel ins Ausland nur noch eine Frage der Zeit.

Ein Text von Samuel Cárdenas von The False Fullback


 

Jaka Bijol

An den 18. November 2015 wird sich in Slowenien der ein oder andere erinnern. An jenem Tag beendete einer der besten slowenischen Fußballer der Geschichte seine Nationalmannschaftskarriere.

Samir Handanovic war einer der letzten verbliebenen der goldenen Generation Sloweniens, die von Spielern wie den Ex-Kölnern Novakovič und Brečko, Rekordnationalspieler Boštjan Cesar sowie dem noch aktiven Valter Birsa geprägt wurde, und sich für die Weltmeisterschaft in Südafrika qualifizierte.

Seit 2010 wartet man in Slowenien bisher vergeblich auf eine erneute Turnierteilnahme, neue Stars, ein neues Versprechen.

Ein solches Versprechen ist seit vergangenem Sommer bei ZSKA Moskau unter Vertrag. Der russische Top Club vollzog im Sommer eine Radikalverjüngung.

Mit den Berezutski-Brüdern und Sergey Ignashevich beendeten drei lebende Vereinslegenden wie abgesprochen ihre Karrieren, weitere, in die Jahre gekommene Spieler wie Wernbloom oder Natcho verließen den Moskauer Verein ebenfalls.

Es kamen eine Menge neuer Spieler, von denen die meisten nicht älter als 22 Jahre waren, unter anderem: Jaka Bijol. Der 19-jährige Slowene wechselte für „nur“ 400.000 Euro vom slowenischen Erstligisten NK Rudar Velenje an die Moskwa.

In Velenje war Bijol als Stammspieler in der vergangenen Saison zum slowenischen U21-Nationalspieler gereift, der Wechsel zu einem großen Club war keine Überraschung.

Auch in der russischen Hauptstadt setzte sich Bijol von Anfang an als Sechser durch, stand in vielen Ligaspielen in der Startelf und kam auch in der Champions League zu drei Einsätzen in der Gruppenphase.

Beim 1:0-Sieg von ZSKA gegen Vorjahressieger Real Madrid verhinderte er 90 Minuten lang, dass sich ein gewisser Benzema entfalten konnte.

Bijol, mittlerweile Nationalspieler seines Heimatlandes, kann im zentralen Mittelfeld eigentlich jede Position bekleiden, kommt aber aufgrund seiner Zweikampfstärke meistens den defensiveren Part.

Dabei besticht Bijol vor allem mit fairen Tacklings. In der Hinrunde sah er lediglich zweimal die gelbe Karte in einem Ligaspiel.

Als weitere Stärke ist sein eröffnender hoher Pass in die Tiefe zu nennen.

Vielleicht ist seine Fairness auch der Grund, weshalb das Talent zuletzt häufiger auf der Bank saß, als ihm lieb war; als Sechser braucht es nun mal die Mentalität auch mal ein taktisches Foul zu ziehen.

Lernt Bijol das, werden wir ihn bald in den europäischen Topligen sehen. Das zumindest darf getrost als Versprechen angesehen werden.


 

Oriol Busquets

La Masia ist bekannt dafür, dass sie seit Jahren talentierte Kicker hervorbringt, die den Sprung in die höheren Ebenen des Profifußballs schaffen.

Legendär ist die Generation um Pique, Messi, Fabregás und Sergio Busquets.

Seitdem schafften immer weniger Barça-Talente den Sprung in die erste Mannschaft.

Dennoch wird der Nachwuchs der Katalanen nach wie vor hoch gehandelt und in jedem Jahrgang finden sich zwei bis drei potenzielle Talente wieder.

Allerdings ist die richtige Bewertung dieser Spieler oft schwierig, schließlich hat es seit Sergi Roberto keiner der angepriesenen Talente in die erste Mannschaft geschafft.

Einer der Spieler, der den Sprung in den nächsten drei bis vier Jahren am ehesten schaffen kann ist Oriol Busquets.

Vorab: Nein, er ist nicht mit Sergio Busquets verwandt. Interessanterweise ist er aber wie sein Namensvetter Sechser und die Väter beider waren jeweils Torhüter, die aus La Masia entsprungen sind.

Oriol Busquets ist vom fußballerischen Fähigkeitenprofil her ein typischer Barça-Spieler: technisch versiert, enorm sauberes Passspiel und eine hohe Spielintelligenz.

Er versteht es sehr gut die gegnerischen Pressingversuche zu lesen und kann entsprechend schnell handeln, um diese zu umgehen.

Dies macht er häufig mit schnellen Drehungen und einer engen Ballführung.

Durch seinen Spielwitz weiß er sich auch in schwierigen Situationen zu behaupten, indem er Bälle clever abschirmt, sie teilweise mit der Hacke spielt oder Beinschüsse verteilt.

All das ist aber sehr zweckdienlich und dient keineswegs dem Spektakel.

Busquets Passspiel ist wie bereits erwähnt sehr sauber und zugleich auch risikoreich. Gerne spielt er aus dem Sechserraum scharfe Flachpässe durch mehrere Linien auf einen zurückfallenden Stürmer.

Generell hat er aber noch keine so große Reichweite in seinen Pässen, wodurch er (noch) nicht so vielseitig einsetzbar ist.


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Für Barça kam er bisher nur zweimal in der Copa del Rey zum Einsatz, vermutlich wäre diese Zahl höher, hätte er sich nicht zum Ende der Saison 2017/18 den Meniskus gerissen.

In Summe wird auch er es schwer haben, sich kurz- bis mittelfristig bei den Katalanen durchzusetzen.

Das liegt zunächst an den gestandenen Spielern, die vor ihm stehen (Sergio Busquets, Ivan Rakitic) und auch an den Neuzugängen Arturo Vidal und vor allem Arthur, der sich in kürzester Zeit zu einem wichtigen Spieler gemausert hat. Die Verpflichtung Frenkie de Jongs schmälert seine Chancen auf Einsatzzeit ebenso.

Hinzukommt, dass die zweite Garde Barças in der dritten Liga spielt und der Sprung in La Liga zu hoch ist, selbst für den Kapitän und Leistungsträger der Mannschaft.

Busquets hat ohne Zweifel die Anlagen, in Barcelona zum Stammspieler zu reifen.

Dafür muss er allerdings einiges an Geduld mitbringen und auch das nötige Quäntchen Glück in den entscheidenden Momenten haben.

Am wichtigsten ist allerdings, dass er Spielpraxis mindestens bei einem EL-Verein bekommt, um mittel- bis langfristig zu Barças Stammpersonal zu gehören.


 

Florentino Luís

Auch er gehört zur überaus talentierten 99er-Generation Portugals, die 2016 die U17-EM und 2018 die U19-EM gewannen. Florentino ist eine prägende Figur dieser Mannschaften gewesen.

Er war es, der den portugiesischen Offensivkünstlern den Rücken freihielt und die Defensive fast im Alleingang zusammenhielt.

Der Portugiese mit angolanischen Wurzeln begann seine Karriere ursprünglich mit Futsal.

2009 kamen dann Scouts des Drittligisten Real Sport Clube auf ihn zu – fortan sollte Florentino nur noch Fußball spielen.

Er zeigte in der Jugendakademie des in Queluz ansässigen Vereins beeindruckende Leistungen und wurde nach nur einem Jahr an Benfica transferiert.

Hier durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und gab im September 2016 als 18-Jähriger sein Profidebüt für Benfica B.

Seitdem ist Florentino sowohl hier als auch in der U19, die in der UEFA Youth League antritt, unumstrittener Stammspieler.

Florentino Luís zeichnet vor allem seine enorme Disziplin im Spiel gegen den Ball aus. Er sichert zuverlässig seine Teamkollegen ab und räumt vor der Abwehr zuverlässig ab.

Dabei ist er insbesondere in der Raumverteidigung sehr clever und weiß Pässe geschickt abzufangen.

Häufig sammelt der 1,80m große Sechser Bälle mit seinen langen Beinen auf und verteilt sie anschließend weiter.

Bei Zweikämpfen am Boden ist Luís ein Heißsporn. Bei seinem Ligadebüt, dem 10:0 über Nacional Funchal, verbuchte das portugiesische Talent die meisten Tacklings (6) aller Spieler auf dem Feld. Er spielte jedoch nur 28 Minuten.

Im Zweikampf ist er jedoch manches Mal noch zu ungestüm bzw. wirkt manches Mal sogar etwas wackelig und lässt sich leicht aus der Balance bringen.

Das könnte insbesondere beim Sprung in die erste Mannschaft Benficas wichtig für ihn werden.

Um ihn herum sollte man aktuell also immer noch einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler spielen lassen, der auch eine gewisse Ruhe ausstrahlt.

Wirklich gut ist er hingegen im Passspiel, wo er wenig spektakulär ist, aber sehr oft die richtige Entscheidung trifft.

Florentino kommt weniger über das Dribbling als über kluge Pässe, die er in kurzen und mittellangen Distanzen sicher mit beiden Beinen spielen kann.

Für sein Team ist er schlichtweg ein wichtiger Spieler, um die Ballzirkulation in der ersten Phase aufrecht zu erhalten.

Wagt er doch einmal Vorstöße, behält er jedoch die Ruhe und verfügt aufgrund seiner Futsal-Vergangenheit die nötige Technik und Koordination, sich auch in wilden Situationen zu behaupten.

In Summe ist die „Krake“ für sein Alter bereits sehr weit, muss sich aber wie bereits erwähnt in direkten Zweikämpfen verbessern und körperlich noch etwas zulegen.

Beim Portugiesen ist es durchaus wahrscheinlich, dass er lange unter dem Radar spielt und aufgrund seiner unauffälligen Spielweise noch drei bis vier Jahre auf den Durchbruch warten muss.

Benfica Präsident Luís Filipe Viera lies jedoch verkünden, dass er spätestens zur Saison 2019/20 neben João Félix und Gedson Fernandes auch Talente wie Ferro, Jota und eben Florentino Luís im Kader der ersten Mannschaft sehen will.


 

Jonathan González

Im Januar 2018 ging ein Erdbeben durch die US-amerikanische Fußball-Landschaft.

Drei Monate nachdem das USMNT auf blamable Art und Weise die WM-Qualifikation gegen Trinidad & Tobago verspielt hatte, musste die United States Soccer Federation die nächste Hiobsbotschaft hinnehmen.

Mittelfeldtalent Jonathan González, in Kalifornien aufgewachsener Sohn eines Mexikaners und einer Amerikanerin, hatte sich überraschend für die mexikanische El Tri und damit gegen den US-amerikanischen Verband entschieden.

Und dass obwohl er für diesen immerhin die U17, U18 und U20 Auswahl-Teams durchlaufen hatte.

González unerwarteter Sinneswandel führte in den USA zu einer regen Debatte um den richtigen und respektvollen Umgang mit Nachwuchstalenten lateinamerikanischer Abstammung.

Denn verschiedenen Medienberichten zufolge waren Arroganz und Desinteresse des US-Verbands die ausschlaggebenden Gründe für die Entscheidung.

Fünf Jahre zuvor hatte González bei einer Alianza de Futbol Veranstaltung in Kalifornien das Interesse der zahlreich anwesenden mexikanischen Scouts erregt.

Die Alianza veranstaltet regelmäßig derartige Wettbewerbe im nördlichen Nachbarland, um Spieler mexikanischer Herkunft für die Jugendakademien der Liga MX zu rekrutieren.

Der CF Monterrey machte schließlich das Rennen und schaffte es González, dessen Spanischkenntnisse damals eher dürftig waren, nach Mexiko zu lotsen.

In der Nachwuchsabteilung der Rayados reifte das schmächtige Nachwuchstalent zum Mittelfeld-Strategen.

2017 gelang ihm schließlich der Sprung ins Profiteam wo er auf Anhieb zum unverzichtbaren Stammspieler avancierte und entscheidenden Anteil am dominanten Gewinn der Apertura Regular Season hatte.

Jonathan González wird bei Monterrey in der Regel als defensiver Mittelfeldspieler in einem 4-3-3- System eingesetzt.

In dieser Rolle fühlt sich der Kalifornier am wohlsten: “Ich bin ein Ballverteiler, ich attackiere und verteidige aber meistens agiere ich aus dem Rückraum und bin das Rückgrat des Teams.“

Durch seine Ausdauer, Laufbereitschaft und Spielintelligenz ist González in der Lage weite Teile des Spielfelds abzudecken und wie ein Wachhund zwischen den Strafräumen zu patrouillieren.

Instinkte und defensive Unnachgiebigkeit prädestinieren ihn dabei für die Rolle als Staubsauger vor der Innenverteidigung.

Gute Beschleunigung, Übersicht und Ballgefühl erlauben es ihm überdies als Achter eingesetzt zu werden.

Bei der Spieleröffnung und Vorwärtsbewegung kommen dem Teenager seine Stärken beim Kurzpassspiel und im Dribbling zu Gute. Durch seine Technik ist er in der Lage auch auf engstem Raum Lösungen zu finden und Gegner abzuschütteln.

Doch es lassen sich ebenso Schwächen in González Spiel finden. Torgefahr strahlt er nämlich keine aus. Und auch seine langen Pässe sind verbesserungswürdig.

Durch seine Physis (62kg bei 175cm) ist er bei Kopfballduellen ebenfalls oft im Nachteil.

Es dürfte spannend sein ob und wohin González nach Europa wechselt, und wie seine Stärken dort zur Geltung kommen.

Vorstellbar wäre etwa ein Wechsel nach Porto oder Eindhoven. Beide Klubs sind bewährt im Umgang mit mexikanischen Toptalenten.

Als Vorbild für seine weitere Entwicklung könnte Arsenals Lucas Torreira dienen.


 

Arne Maier

Wenn ein Spieler im Alter von nur 20 Jahren Stammspieler bei einem etablierten Bundesligaverein ist, dann liegt das zumeist an einem der folgenden zwei Gründe: große Personalnot oder großes Talent.

Im Fall von Arne Maier gibt es wohl kaum einen Zweifel, dass es an seinem Talent liegt. Personalmangel gibt es bei Hertha BSC Berlin im zentralen Mittelfeld jedenfalls nicht.

Hier tummeln sich verdiente Bundesligaspieler wie Vladimir Darida, Per Ciljan Skjelbred oder auch Ex-Kapitän Fabian Lustenberger sowie vielversprechende Talente wie Marko Grujic, Ondrej Duda und eben Maier.

Bei einer solchen Fülle an Möglichkeiten beeindrucken die gespielten Minuten Maiers umso mehr.

Oder besser gesagt, die Minuten, die er an den ersten 19 Spieltagen verpasst hat, an denen der defensive Mittelfeldspieler im Kader des Hauptstadtclubs gestanden hat.

Es waren ganze drei, die er aufgrund eines taktischen Wechsels gegen Schalke 04 nicht auf dem Platz stand. Mehr Minuten hat bei der Hertha nur Valentino Lazaro auf dem Konto, der keine Sekunde verpasste.

Der in Ludwigsfelde geborene Maier, spielt seit seinem neunten Lebensjahr für die „Alte Dame“ und feierte sein Profidebüt am 33. Spieltag gegen den SV Darmstadt 98 im Mai 2017.

Dort gehört er seit dem neunten Spieltag der vergangenen Saison regelmäßig zum Kader und ist spätestens seit Beginn dieser Saison absoluter Stammspieler.

Maier kann im zentralen Mittelfeld alles, als eine herausstechende Stärke ist seine Ruhe am Ball zu nennen.

Auch in brenzlichen Situationen können sich seine Mitspieler auf ihn verlassen, auch deshalb hat die Hertha seinen U-Nationalspieler mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet.

Seit der U15 hat Maier alle U-Nationalmannschaften Deutschlands durchlaufen, aktuell steht er im erweiterten Kader von U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz.

Dass Maiers Talent unbestritten ist, hat der DFB bereits zweimal mit der Fritz-Walter-Medaille honoriert – 2016 gab es Bronze, 2018 Silber.

Dabei landete er beide Male hinter Bayer Leverkusens Kai Havertz, der unlängst unter Joachim Löw sein Nationalmannschaftsdebüt feierte.

Ein Schritt, der vermutlich auch Maier bald bevorsteht, sollte seine Entwicklung auch weiterhin so rasant voranschreiten.

Bei seiner aktuellen, bestechenden Form werden in naher Zukunft wohl jedenfalls nicht sehr viele verpasste Minuten seinerseits hinzukommen.


 

Boubakary Soumaré

Wenige Monaten nach seinem 18. Geburtstag wechselte Boubakary Soumaré aus der berühmten Akademie von Paris Saint-Germain zu Liga-Konkurrent LOSC Lille, nachdem er bei den Hauptstädtern lediglich in der Youth League zum Einsatz kam.

Nach seinem Transfer zu Lille absolvierte der defensive Mittelfeldspieler in seiner ersten Saison wettbewerbsübergreifend 17 Profi-Spiele für den Ligue 1-Verein.

In der laufenden Saison kam das Talent jedoch erst 259 Minuten zum Einsatz (Stand: 01.02.2019).

Trotz dessen zeigten mehrere Vereine aus der Premier League Interesse am französischen Defensivmann.

Insbesondere Newcastle United soll gegen Ende des Transferfenster knapp vor einer Einigung mit dem Franzosen gestanden haben.

Auch wenn Boubakary Soumaré aktuell nur wenig Spielzeit bei den „Doggen“ aus Nordfrankreich erhält, gilt der Mittelfeldspieler als riesiges Talent.

Der Lille-Spieler verfügt über enormes Potential und lässt die schwierigsten Sachen leicht aussehen.

So ist der „Sechser“ aufgrund seiner engen Ballführung, seiner Schnelligkeit und seiner Größe von 1,88m nahezu pressingresistent.

Dank seines schnellen Antritts gelingt es ihm zudem sich nicht nur aus Pressingsituationen zu befreien, sondern umgehend freie Räume zu belaufen und mit starken Dribblings für Gefahr zu sorgen.

Zwar verfügt der Franzose über keinen überragenden Abschluss, doch weiß dafür seine Kollegen mit idealen und oftmals für den Gegner unerwarteten oder unberechenbaren Pässen in Szene zu setzen.

Dabei sind seine langen oder lässig geschlagenen hohen Bälle in den Lauf eine äußerst gefährliche Waffe – Boubakary Soumaré besticht mit einer Passgenauigkeit von über 85% erfolgreicher Pässe (Saison 2017/18).

Eine weitere Stärke sind seine unglaublichen First Touches. In Kombination mit seinem unheimlichen Antritt gelingt es dem Mittelfeld-Talent damit immer wieder aus dem Nichts heraus das Tempo anzukurbeln und den Gegner zu überrumpeln.

Untypisch für einen defensiven Mittelfeldspieler ist Soumaré jedoch keineswegs defensivstark.

So gelingt es dem Franzosen lediglich aufgrund geschickten Einsatzes seiner langen Beine immer wieder den Ball zu gewinnen.

In einem Zweikampfduell ist das Lille-Talent jedoch trotz seiner großen Statur von 1,88m dennoch meist unterlegen.

Wenn es Boubakary Soumaré gelingt in den nächsten Jahren an Physis nachzulegen, dann hätte er die perfekten Anlagen für eine große Karriere, doch vorerst muss er sich bei Lille einen Stammplatz erkämpfen.

Mit Thiago Mendes, Xeka und Thiago Maia hat er jedoch gleich drei begabte Konkurrenten vor sich.


 

Mattias Svanberg

Nach zwei Meistertiteln und 47 Einsätzen für Malmö FF wagte der 20-jährige Schwede vor der laufenden Saison den Sprung in die Serie A. Der FC Bologna sicherte sich seine Dienste für 4,5 Millionen Euro und setzte damit die schwedische Tradition in Norditalien fort: Schon Spieler wie Emil Krafth oder Filip Helander schafften in den vergangenen Jahren bei den Felsinei ihren Durchbruch außerhalb der heimischen Liga.

Anders als Krafth, der lange brauchte um sportlich wirklich in Italien anzukommen, wurde Svanberg auf Anhieb Stammspieler. Insgesamt spielte er bisher insgesamt 1051 Minuten in 17 Partien, dabei gelangen ihm zwei Torvorlagen.

Eine bemerkenswerte Konstanz für einen jungen Spieler wie ihn und das obwohl er seit mittlerweile anderthalb Jahren keine wirkliche Pause mehr hatte: In Schweden spielt man im Kalenderjahr.

Natürlich musste Svanberg sein Spiel in Italien anpassen. Bei Malmö, einer Spitzenmannschaft, konnte er offensiv agieren, hatte viele Freiheiten nach vorne. Sein Team hatte meistens den Ball, es gab keine längeren Pressingsituationen und der Gegnerdruck war viel geringer.

Seine Torgefahr wurde auf diese Weise immer wieder sichtbar und Svanberg präsentierte sich gerne als dynamischer Allrounder.

In Bologna spielt er gegen den Abstieg und ganz automatisch veränderten sich damit auch die Anforderungen an ihn. Im Schnitt haben die Rossoblu nur 43,7% Ballbesitz, Svanberg muss also viel mehr gegen den Ball arbeiten.

Das macht er sehr gut, es fällt auf, dass er sich für keinen Weg zu schade ist, viel läuft und viele Bälle blockt. Seine Disziplin und seine Arbeitsrate sind vorbildlich. Die einzige offensichtliche Schwäche in Svanbergs Defensivarbeit ist sein Verhalten in Kopfballduellen: Trotz seiner Größe von 1,85m gewinnt er dabei selten.

Im eigenen Ballbesitz dribbelt das junge Talent gerne das Gegenpressing des Gegners an. Das führt einerseits dazu, dass er häufig gefoult wird, er andererseits aber auch zu leichten Ballverlusten neigt.

Hier muss er sich noch verbessern und früher die Entscheidung treffen, den Ball abzugeben. Möglicherweise hat diese Angewohnheit allerdings auch mit einigen Unsicherheiten in seinem Passspiel zu tun. In dieser Saison brachte er nur ca. 77% seiner Pässe an den Mann.

Eine Zahl, die sich angesichts seines Alters und der allgemeinen Mannschaftsleistung jedoch relativiert.

Mattias Svanberg hat alle Voraussetzungen, eine gute Karriere hinzulegen. Er spielt sehr konstant und hat sich auf Anhieb in der Serie A etabliert. Es ist ihm zu wünschen, dass Bologna die Klasse hält. Dass er defensiv in einer Topliga überzeugen kann, hat er bewiesen.

Wenn er unter ruhigeren Bedingungen beispielsweise an seinem Passspiel arbeiten kann und in Zukunft seine Dynamik wieder mehr ausspielen kann, müssen sich die schwedischen Fans in den nächsten Jahren keine Sorgen um das zentrale Mittelfeld ihrer Nationalmannschaft machen.


 

Sandro Tonali

Viele staunten nicht schlecht, als Roberto Mancini im November letzten Jahres Sandro Tonali erstmals für die Squadra Azzurra nominierte.

Weniger überraschend war sein noch junges Alter von 18 Jahren, als es die Tatsache war, dass er derzeit in der Serie B bei Brescia spielt.

Etwas, das er mit Marek Hamšik und Andrea Prilo gemeinsam hat – beide begannen ihre Karrieren bei Brescia. Dort wird Tonali mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr lange spielen.

Mit 17 Jahren war der Italiener bereits Stammspieler in der zweiten Liga erlangte im Sommer bei der U19-EM erstmals größere Aufmerksamkeit.

Beobachtet man ihn auf dem Feld, fühlt man sich nicht nur wegen der längeren Haare und des Vereins an Andrea Pirlo erinnert.

Wie der Weltmeister von 2006 spielt auch Tonali vorrangig als Sechser vor der Abwehr und agiert dabei als Fixpunkt im Spielaufbau.

Das italienische Talent ist technisch sehr versiert und elegant in der Ballverarbeitung.

Vielfach sieht man, wie er sich den Ball bereits mit dem ersten Kontakt so zurechtlegt, dass er ihn direkt mit dem Zweiten weiterspielen kann.

Oft leitet er das Spielgerät mit nur einem Kontakt weiter, wenn er das Tempo verschärfen will.

Hierbei kommen ihm seine gute Übersicht und seine strategische Weitsicht zu Gute. Tonali ist bereits jetzt reif genug, um auf einem gewissen Niveau den Regista zu geben.

Er verhält sich im Freilaufen clever, um sich mit kurzen Bewegungen Platz zu verschaffen.

Zudem kann er durch gutes Vororientieren dem Druck häufig clever entgehen. Gepaart mit seiner beeindruckenden Reichweite im Passspiel ist er wie geschaffen für die Position vor der Abwehr.

Vereinsboss Massimo Cellino sieht ihn jedoch in offensiverer Rolle, wo er zwar auch seine Stärken haben kann, diese jedoch weitaus weniger gewinnbringend sind als auf der Sechs.

Rückt Tonali einmal auf, wirkt er sehr aggressiv und tororientiert, wodurch er auch die offensivere Position als Teil einer Doppelsechs einnehmen kann.

Generell ist er jedoch sehr anpassungsfähig, weshalb er ebenso als alleinige Sechs oder den defensiveren Sechser geben kann.

Sein tatsächliches Talent lässt sich aktuell schwer einschätzen, da er sehr oft in der Serie B heraussticht, es aber „nur“ die zweite Liga Italiens ist.

Sollte Brescia in dieser Saison den Aufstieg schaffen, dürfte ihn der Verein halten können. Andernfalls wäre es für seine kommende Entwicklung ratsam den Schritt in die erste Liga zu wagen und seine Klasse dort unter Beweis zu stellen.


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