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Celta Vigo: Mit Erfolgstrainer Coudet aus der Krise?

Die neue La-Liga-Saison ist gerade erst rund zwei Monate alt, Trainer Óscar García bei Celta Vigo aber schon Geschichte. Das abstiegsbedrohte Team aus dem Nordwesten Spaniens rangiert nach neun Spielen auf Rang 17 und hat lediglich einen Zähler Vorsprung auf die gefürchteten Abstiegsplätze, die dem Verein nun schon zum dritten Jahr in Folge Sorgen bereiten.

Nun ist auch der Auftakt in die Spielzeit 2020/21 misslungen, weshalb die Verantwortlichen erneut einen Coach vor die Tür setzten. Es ist schon der sechste Wechsel seit Sommer 2017, damals ging Erfolgstrainer Eduardo Berizzo. Der Mann, der die Himmelblauen fortan umkrempeln soll, hört auf den gleichen Vornamen und stammt ebenfalls aus Argentinien: Eduardo Coudet.

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Der frühere Mittelfeldspieler verbrachte den Großteil seiner Spielerkarriere in Südamerika, einzig für ein einjähriges Abenteuer zog es ihn 2002 nach Europa – ausgerechnet zu Celta Vigo. Zuletzt trainierte der Argentinier erfolgreich den brasilianischen Erstligisten sowie Tabellenführer Internacional Porto Alegre. Zuvor war der 46-Jährige zudem für Racing Club, Club Tijuana und CA Rosario tätig.
 

Was läuft bei Celta Vigo momentan schief?

Celta Vigo bleibt abermals hinter den Erwartungen zurück. Seit dem Abgang von Eduardo Berizzo, der den Verein während seiner Amtszeit zwischenzeitlich in die Europa League geführt hatte, steckt der Verein konstant in den unteren Tabellenregionen fest und kommt dort nicht heraus.

Dabei weist der aktuelle Kader mit Akteuren wie Iago Aspas, Denis Suárez, Santi Mina oder Nolito ordentlich Qualität auf.

Bislang waren die Auftritte der Celestes jedoch eher schwere Kost für die Fans. Vier Niederlagen stehen vier Unentschieden gegenüber, erst einmal konnte Vigo gewinnen.


Celta Vigo
Celta Vigos Kader um Iago Aspas ist eigentlich zu gut für den Abstiegskampf (© Getty Images)

Die bis zuletzt von García trainierte Mannschaft übt mit den meisten Druck bei gegnerischem Ballbesitz aus und sorgt somit für zahlreiche Balleroberungen – doch der geringe Ertrag daraus ist ein entscheidender Faktor, wieso es nicht läuft.

Celta gibt zwar ligaweit mit die meisten Schüsse ab, stellt aber gemeinsam mit der SD Eibar (beide sechs Tore) die schwächste Offensive, während hingegen der xG-Wert elf Tore für die Galicier prognostiziert.

Hinzu kommt die andauernde Abhängigkeit von Iago Aspas, der Hoffnungs- und Leistungsträger sorgte für vier der sechs Treffer. Der 33-Jährige trägt zwar nicht die Kapitänsbinde, führt die Mannschaft dennoch inoffiziell.
 

Was zeichnet Eduardo Coudet aus?

Die Celestes stehen damit derzeit wieder mit dem Rücken zur Wand, der verpatzte Auftakt in die Saison kann jedoch immer noch ausgeglichen werden, schließlich ist die Spielzeit erst neun Spieltage alt. Zeit ist also da, trotzdem gilt für den neuen Trainer, schnellstmöglich gute Resultate einzufahren.

Coudet stellt in der Regel ein 4-1-3-2- oder ein 4-2-3-1-System auf. Während sich ein Sechser zwischen die Innenverteidiger schiebt, rücken die Außenverteidiger stückweise nach vorne. Die sich freibewegenden Mittelfeldspieler weichen nicht selten auf die Flügel aus oder unterstützen die Angreifer darin, die gegnerische Abwehr zu bearbeiten.

Dabei stehen häufig gleich mehrere Spieler rund um den Strafraum, um die Gegenspieler zu binden, wodurch Platz auf den Außen geschaffen wird. Von dort aus soll es dann ins Zentrum gehen. Ein im Spiel häufig verwendetes Mittel sind die Seitenwechsel, den Verteidigern wird eine hohe Verantwortung im Passspiel übertragen.

In der Arbeit gegen den Ball setzt Coudet auf ein hohes sowie intensives Pressing, der Gegner soll nicht nur möglichst wenig Zeit mit dem Spielgerät haben, der Weg zum Tor wäre beim Ballgewinn nicht mehr. Es sei einfacher, die Stürmer davon zu überzeugen, zehn Meter nach vorne als fünfzig zurückzugehen, sagt der Trainer selbst.

Coudet gilt als Motivator, für den die Atmosphäre innerhalb der Kabine einen hohen Stellenwert hat. Er lässt hart trainieren, um seine Ideen umzusetzen. Einer seiner Mentoren ist Manuel Pellegrini von Betis Sevilla, fortan einer seiner Kontrahenten.


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Was kann man von Celta nun erwarten?

Zwar fehlt dem Neu-Trainer eine wochenlange Vorbereitung, um die Mannschaft richtig kennenzulernen sowie die eigene Spielidee ideal an das Team zu führen, die kurze Länderspielunterbrechung gab aber immerhin etwas Zeit.

Ob Coudet seinen Spielstil auch im Nordwesten Spaniens etablieren kann, ist aufgrund des gegebenen Spielermaterials nicht undenkbar.

Zwar ist die Auswahl an sich begrenzt, schließlich stellt Celta mit Getafe und Valencia den kleinsten Kader, dennoch gibt es Parallelen zu vorangegangenen Stationen. Ein wichtiger Baustein wird allemal derjenige sein, der den Part des Sechsers im System übernehmen wird.

Das können beispielsweise Renato Tapia oder Fran Beltrán sein. Beide weisen Stärken sowohl in der Defensive als auch in der Offensive auf.

Während die Celestes eine schwache Chancenverwertung plagt, sah das bei Internacional unter Coudet genau andersherum aus. So sorgte der Argentinier dafür, dass seine Mannschaft trotz weniger Möglichkeiten eine hohe Tor- und Punkteausbeute erzielte.

Dafür müsste in Vigo nicht nur Aspas weiterhin knipsen, sondern auch die restlichen Mitspieler die Präzision in ihren Abschlüssen finden. Gelingt das, könnte Celta doch noch eine halbwegs sorglose Saison bestreiten können.

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Titelbild: © Getty Images/Cavanis Friseur Illustration


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Pascal Martin
Ein Hamburger Junge, der es im Regen nicht ganz so gerne aushält und sich lieber nach der Sonne sehnt. Während eines mehrmonatigen Auslandsaufenthaltes in Sevilla nicht nur das Wetter genossen, sondern auch zwei spannende Vereine besucht.

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