Die besten Talente unter 20 – Stürmer

In unseren Cavanis Friseur 110 porträtieren wir 110 Spieler, die unserer Meinung nach derzeit zu den besten U20-Talenten der Welt zählen.

Dazu haben wir aus über 500 Spielern mit Stichtag 1.1.1999 pro Position 10 Spieler ausgewählt und diese analysiert. In diesem Text wollen wir euch die besten Stürmer-Talente vorstellen.

Die 10 besten Stürmer-Talente:

Jann-Fiete ArpHamburger SV
Matheus CunhaRB Leipzig
Erling Braut HålandRed Bull Salzburg
Moise KeanJuventus
Rafael LeãoLOSC Lille
Myziane MaolidaOGC Nizza
Pietro PellegriAS Monaco
Maximiliano RomeroPSV Eindhoven
Moussa SyllaAS Monaco
Timothy WeahParis Saint-Germain

Lest auch die anderen Teile unserer Talente-Serie

Wir danken InStat für die Bereitstellung der Daten und die Hilfe beim Scouting der Spieler.


 

Jann-Fiete Arp

Kaum ein junger Bundesligaspieler dominierte das Mediengeschehen in der vergangenen Saison so wie „Uns Fiete“. Markus Gisdol, damaliger Trainer des Hamburger SV hatte dem erst 17-jährigen Jann-Fiete Arp am siebten Spieltag zu seinem Bundesligadebüt verholfen.

Es war nur eine Minute, doch diese machte Arp zum ersten Spieler des Jahrgangs 2000, der in der Bundesliga debütierte.

124 Minuten später hatte Arp bereits zwei Saisontore auf dem Konto, war erster Bundesliga-Torschütze, der ab dem Jahr 2000 geboren wurde – und europaweit bereits in aller Munde. Die Medien behandelten einen Wechsel zum FC Bayern München fast täglich, das ein oder andere Mal konnte man meinen, alles sei bereits in trockenen Tüchern.

Nach ein paar Spieltagen als Stammspieler stoppte Arp eine Erkältung, nach der er nur noch auf deutlich weniger Minuten kam und den ersten Abstieg des Bundesliga-Dinos nicht verhindern konnte.

Dennoch hielten sich die Gerüchte um einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister bis zur sommerlichen Transferphase hartnäckig. Das lag unter anderem auch daran, dass Arp bereits vor seinem ersten Profieinsatz die Bürde zu tragen hatte, ein absolutes Ausnahmetalent zu sein.


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Obwohl er das ohne Frage ist – er erzielte unter anderem für Deutschlands U-17-Nationalmannschaft überragende 18 Tore in 19 Spielen – so sehr hat vor allem der bisherige Saisonverlauf der 2. Bundesliga gezeigt, dass der mittlerweile 18-jährige Arp einfach noch Zeit und Vertrauen braucht.

Das erklärt in jedem Fall, dass Träger der Fritz-Walter-Medaille in Gold seit seinen zwei Toren im Oktober 2017 kein einziges Tor in der 1. oder 2. Bundesliga erzielen konnte.

In der aktuellen Saison stand Arp noch kein einziges Mal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Auch deshalb wird der quirlige Stürmer froh sein, vorerst in der Hansestadt geblieben zu sein. Bis spätestens 2020 wird er sich jedoch der Aufgabe Bayern München stellen müssen.


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Spieler wie Sinan Kurt oder Martin Ødegaard haben es vorgemacht, dass man in der Tat zu früh zu einem zu großen Verein wechseln kann.

Arp ist nicht der klassische Mittelstürmer, der im Zentrum auf hohe Bälle wartet. Vielmehr zieht es in regelmäßig nach außen, wobei er bereits des Öfteren seine technischen Fähigkeiten zeigen konnte.

Sollte sich Arp in Zukunft kaltschnäuziger vor dem Tor präsentieren und genügend Spielzeit erhalten, dürfte seine Formkurve bald wieder nach oben zeigen. Eine große Karriere ist für „Uns Fiete“ nach wie vor denkbar.


 

Matheus Cunha

15 Mio. Euro – diese Summe überwies RB Leipzig im Sommer für den kurz zuvor 19 Jahre alt gewordenen Brasilianer Matheus Santos Carneiro Da Cunha an den FC Sion.

Das Bewerbungsschreiben des Stürmers umfasste dabei schlanke 29 Spiele in der Schweiz, sodass Cunhas Name höchstens Insidern ein Begriff war.

Gleichwohl lassen seine bisherigen Einsätze für RB Leipzig (30 Partien, acht Treffer, zwei Vorlagen) vermuten, dass er das Risiko wert war. Cunha selbst nahm sich im Sommer 2017 seinerseits einer gewagten Herausforderung an, indem er, ohne ein einziges Profispiel bestritten zu haben, direkt aus der U20 von Coritiba nach Europa wechselte.

Dieser ungewöhnlich frühe Wechsel machte sich bereits in der ersten Saison bezahlt. Mit 10 Toren und 8 Assists wurde er auf Anhieb der Topscorer seines Teams und einer der gefährlichsten Angreifer der Liga.

Betrachtet man das Zustandekommen der Tore genauer, stellt sich heraus, dass der U20-Nationalspieler in allen Lagen Gefahr ausstrahlt.

Sein brillant-kaltschnäuziger Abschluss spiegelt sich exemplarisch in seinem 1. Bundesliga-Tor gegen Hertha BSC wider – der Linksschuss aus 20 Metern (im Fallen) schlug direkt im Winkel ein, ein „typisches“ Cunha-Tor.

Daneben überzeugt er jedoch auch mit hohem Einsatz und Tempo, wodurch er geradezu prädestiniert ist für das Leipziger Spiel.

Mit dem nötigen taktischen Feinschliff wird er bald auch zu Höherem berufen sein und mehr als nur Back-Up für das Duo Werner/Poulsen sein. Spätestens wenn Werner den Verein im nächsten Sommer verlässt, steht Cunhas Durchbruch nichts mehr im Weg.


 

Erling Braut Håland

Fußballspieler werden häufig gefragt, wer ihr unangenehmster Gegenspieler während ihrer Karriere gewesen ist. Die Antworten sind zwar oft interessant, lassen sich jedoch meist von einem generellen Muster ablesen.

Der Stürmer erzählt über den härtesten Verteidiger, der Verteidiger über den einen gewissen Rechtsaußen, der bei jedem Angriff in die Mitte zog und dennoch nicht zu stoppen war.

Samuel Sahin-Radlinger, seines Zeichens Vertreter von Hannover-96-Keeper Esser, würde als Antwort auf die Frage nach seinem unangenehmsten Gegner vielleicht einen Namen nennen, den außer ihm noch nicht viele kennen, mal abgesehen von diversen, gut informierten Scouts. Die Rede ist vom 18-jährigen Norweger Erling Braut Håland.

Warum kennt Sahin-Radlinger den norwegischen Stürmer, der Anfang dieses Jahres den großen Sprung von der norwegischen Eliteserien zu RB Salzburg wagte?

Hannovers Nummer Zwei verdingte sich in der vergangenen Saison, die, anders als in der Bundesliga, von März bis November gespielt wird, bei SK Brann Bergen – ebenfalls ein Verein aus Norwegens höchster Spielklasse.


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Die Saison lief gut für den Österreicher, der mit Brann nach 14 Spieltagen ungeschlagen auf Platz 1 stand. Dann kam das Spiel gegen Molde FK und mit ihm ein junger, bulliger Mittelstürmer namens Håland.

Was dann passierte, kann man sich bei YouTube unter dem Namen „Håland Show“ anschauen. Nach 21 Minuten stand das Ergebnis mit 4:0 für Molde bereits fest. Håland hatte alle vier Tore selbst erzielt.

Doch damit nicht genug. Als Sahin-Radlinger und Brann einen Monat später im Rückspiel erneut auf Molde trafen, hagelte es die zweite Saisonniederlage. 5:1 stand es am Ende, Håland hatte mit einem Assist und dem 1:0 Dosenöffner seinen Anteil am Spielausgang.

In der Folge rutschte Brann auf den zweiten Rang ab und wurde am Ende hinter Meister Rosenborg Trondheim und Molde FK nur Dritter. Håland beendet die Saison mit 12 Saisontoren und vier Assists. Sein Wechsel für fünf Millionen Euro nach Salzburg stand bereits vor Monaten fest und wurde zum Anfang der Transferphase vollzogen.

Der im englischen Leeds geborene Håland bringt mit seinen 1,91 eine geballte Ladung Stärke mit und überzeugt mit Durchsetzungskraft und einer für sein Alter erstaunlichen Effizienz. In Norwegens U-Nationalteams traf er ebenso regelmäßig, wie in der vergangenen Saison im Verein.

Der junge norwegische Journalist Fredrik Tombra meint, dass Norwegens Nationalelf „froh sein kann, einen so talentierten, jungen Spieler in den eigenen Reihen zu wissen“.

Sollte Håland in Salzburg sofort Anschluss finden, wird es wohl nicht lange dauern, bis die ganz großen Vereine anklopfen und die Torhüter der europäischen Topligen einen weiteren unangenehmen Gegenspieler haben.


 

Moise Kean

Moise Kean wurde in Vercelli, einer kleinen Stadt in der norditalienischen Provinz geboren. Im Alter von sieben Jahren wagte der Italiener mit ivorischen Vorfahren seine ersten fußballerischen Schritte beim FC Asti. Noch im selben Jahr wechselte Kean erstmalig seinen Verein.

Er schloss sich der Jugendabteilung des 50 Kilometer weiter westlich gelegenen Erstligisten FC Torino an. Dort verbrachte er drei erfolgreiche Jahre, bis der damals 10-Jährige die Seiten innerhalb Italiens viertgrößter Stadt wechselte und fortan für die große Schwester des FC Torino, dem italienischen Rekordmeister Juventus auflief.

Seine Entwicklungskurve ging in den folgenden Jahren weiter steil nach oben. In der Saison 15/16 stand Kean dann erstmals im Rampenlicht. Mit 24 Toren in 25 Spielen führte der Stürmer die U17 der Alten Dame fast zum Titel. Durch diese Leistung wurde Juventus‘ Cheftrainer Massimiliano Allegri auf Kean aufmerksam.

Er nominierte ihn von Zeit zu Zeit für die erste Mannschaft und so kam es am 22. November 2016 zu seinem Debüt in der Champions League – mit gerade einmal 16 Jahren. Damit gelang Kean historisches, er ist der erste Spieler aller Zeiten, der in diesem Jahrtausend geboren wurde und in der Königsklasse zum Einsatz kam.


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Trotz des großen Hypes um seine Person kam er in den folgenden Spielen nur selten für die erste Mannschaft von Juventus zum Einsatz, ein Großteil seiner Spiele absolvierte er für die zweite Mannschaft des Rekordmeisters.

Um Spielpraxis auf höherem Niveau zu sammeln folgte in der Saison 17/18 eine Leihe zu Hellas Verona. Dort blieb er in einer von Verletzungen geplagten Saison mit nur vier Treffern etwas hinter den Erwartungen zurück. Auch in der aktuellen Saison kam er bisher nur auf vier Kurzeinsätze.

Der 1,83m große Sohn ivorischer Eltern ist im Sturm beheimatet, er kann aber auch auf dem linken Flügel eingesetzt werden. Von dort aus entwickelt er mit seinem starken rechten Fuß extremen Zug zum Tor.

Er nutzt häufig sein enormes Tempo und seine starke Physis um Durchschlagskraft in Richtung des gegnerischen Tors zu erzeugen. Dabei scheut er nicht vor 1-gegen-1-Situationen zurück.

Kean nutzt sein Tempo in Kombination mit kleineren Finten sehr geschickt, häufig Übersteiger, um an Verteidigern vorbeizukommen.

Des weiteren ist Kean gut darin seinen Körper einzusetzen, meist um den Ball mit dem Rücken zum Tor zu behaupten.

Große Probleme hat er noch darin, den richtigen Zeitpunkt fürs Abspiel zu finden. Keans Blick ist meistens auf den Ball gerichtet und er entscheidet sich zu häufig dazu ins Dribbling zu gehen, auch wenn ein schnelles Abspiel mit ein oder zwei Kontakten oftmals die bessere Wahl wäre.

Dies lässt sein Spiel sehr eigensinnig wirken. Auch gegen den Ball gibt es in seinem Spiel noch Luft nach oben. Seine Arbeitsbereitschaft ist in dieser Phase des Spiels noch ausbaufähig, beispielsweise kommt er in Pressingsituationen gelegentlich zu spät.

Keans Spiel wirkt allgemein noch sehr unausgewogen. Trotzdem kann man bei einem Spieler mit diesen technischen und physischen Anlagen davon ausgehen, dass er eine große Karriere vor sich haben wird. Seinen Namen sollte man sich merken, wenn man es nicht bereits gemacht hat.
Ein Text von Florian Weber von The False Fullback


 

Rafael Leão

Auch um Rafael Leão gab es im vergangenen Sommer viel Trubel. Sporting beklagte eine Vielzahl an Spielerabgängen und Vertragsauflösungen aufgrund interner Unruhen. So verpflichtete LOSC Lille den portugiesischen Nachwuchsstürmer ablösefrei.

Leão kam mit der Empfehlung der Empfehlung von eines U-17-Europameistertitels und 23 Toren in Sportings U19 nach Frankreich. Darüber hinaus feierte er mit 18 Jahren sein Debüt im Seniorenbereich und traf in fünf Einsätzen zweimal für seinen Heimatverein.

Angeblich forderten die Portugiesen im Nachhinein doch eine Ablöse für den Nachwuchskicker, die sich auf 45 Mio. Euro belaufen sollte. Eine durchaus stattliche Summe für einen, der erst fünfmal für die erste Mannschaft auflief. Seine Anlagen deuten aber schon an, dass Lille hier womöglich den Deal ihrer Vereinsgeschichte gemacht hat.

Der 19-Jährige ist ein temporeicher Stürmer, der sowohl als Teil einer Doppelspitze als auch als alleiniger Stürmer im 4-3-3 zu überzeugen weiß. Seine besten Szenen hat er als Solospitze, wenn er hinter die Abwehr starten kann.

Dabei ist Leão sehr raffiniert in der Raumfindung: Vielfach stoppt er beim Belaufen offener Räume ab, streut Richtungswechsel ein und kann den Gegner somit verwirren.

Dadurch kommt er innerhalb des Strafraumes häufig zu guten Abschlüssen, welche er jedoch oft schlecht verwertet. Dem Portugiesen fehlt es noch an der Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.


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Dank seines starken ersten Kontakts verschafft sich Leão gerade im Konterspiel den nötigen Tempovorteil auf den ersten Metern. Seine Fähigkeiten im Dribbling sind ebenfalls schon gut ausgeprägt, wenngleich er in engen Räumen noch etwas unbeholfen wirkt.

Am stärksten ist er vor allem bei Kontern, wenn der Lille-Angreifer große Räume attackieren kann. Hierbei erinnert er stark an Pierre-Emerick Aubameyang, der ein ähnliches Fähigkeitenprofil wie der Portugiese hat.

Dazu gehört leider auch sein mangelndes Spielverständnis, wenn er mit dem Rücken zum gegnerischen Tor agiert. Oftmals trifft Leão die falschen Entscheidungen im Passspiel sowie beim Anbieten zwischen den Linien.

Zu Saisonbeginn kam er daher nur zu Kurzeinsätzen für Lille. Mittlerweile hat er wettbewerbsübergreifend 840 Minuten gesammelt und dabei sieben Treffer erzielt und einen aufgelegt. In der Ligue 1 zeigte er sich zum Jahreswechsel in bestechender Form, als er in vier Spielen in Folge traf.

Das portugiesische Talent benötigt noch ein wenig Zeit, um sich in einer Top-5-Liga zu etablieren. Auf lange Sicht kann Rafael Leão jedoch ein Stürmer für einen Champions-League-Club werden und sich in der Nationalmannschaft einen Namen machen.


 

Myziane Maolida

„Myziane ist eine Wand.“ Hat nie jemand gesagt, es wäre aber ein passendes Kompliment für den 19-jährigen französischen Stürmer. Der Rechtsfuß ist nämlich – Überraschung – ein sehr begabter Wandspieler.

Myziane Maolida wechselte im Sommer für 10 Mio. Euro von Olympique Lyon zu OGC Nizza. In den U-Nationalmannschaften Frankreichs glänzt der Stürmer schon seit 2015 mit starken Torquoten. Bei dem offensiv ungefährlichen Nizza hingegen läuft es mit dem Tore-Schießen noch nicht so gut an; dafür gab er dort bereits 4 Assists (Stand: 12.02.2019).

Daran und an dem gefälschten Zitat lässt sich bereits erahnen, dass Maolida alles andere als ein klassischer Stürmer ist. Der Franzose besitzt seine Stärken im Dribbling und beim Passspiel.

Ob One-Touch-Ablage aus dem Vollsprint, Horizontalpässe oder Schnittstellenpässe mit dem Außenrist: Maolida beherrscht alles auf hohem technischem Niveau.

Häufig lässt sich Maolida für seine Ablagen zwischen das zweite und letzte Drittel fallen. Sein Timing für diese Bewegungen ist extrem gut.

Je nach Situation zeigt Maolida im Anschluss an seine Ablagen clevere Tiefensprints, bei denen ihm seine starke Dynamik zugute kommt.

Der erste Kontakt des Rechtsfußes ist ebenfalls sehr sauber. Maolida nutzt diesen stark, um sich aus gegnerischem Pressing zu lösen und Konter zu initiieren. Das Pressing des jungen Stürmers weiß ebenso zu gefallen: Der Franzose arbeitet sehr engagiert und gewissenhaft mit.


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Zusätzlich zeigt er einzelne Glanzmomente in der Zugriffsfindung, wo er den Gegner mit seinem Tempo überraschen kann. Trotzdem hat Maolida in bisher 1.281 Minuten in der Ligue 1 erst ein Tor erzielt.(Stand:01.03.2019).

Und da zeigen sich dann die Schwächen des Franzosen: Maolida bewegt sich – besonders bei Hereingaben vor dem Flügel – nicht clever genug, um zum Torabschluss zu kommen.

Wenn man dann zusätzlich noch nicht über einen überragenden Schuss oder gutes Kopfballspiel verfügt, erzielt man vermutlich wenige Tore.

Dabei zeigen sich kleine Anpassungsschwierigkeiten an den Fußball im Herrenbereich, indem Maolida seine Dynamik nicht mehr so fokussiert ausspielen kann wie in der Jugend.

Der Franzose ist gewissermaßen aber Opfer eines offensiv sehr ungefährlichen Teams.

Bei besserer Einbindung seiner durchaus guten Tiefensprints könnte Maolida jetzt schon deutlich mehr Torgefahr entwickeln. Und selbst falls er dort noch mehr Anlaufzeit braucht, ist er jetzt schon einer der technisch stärksten und cleversten Wandspieler der Welt.


 

Pietro Pellegri

Es ist die 88. Minute des Spiels FC Turin gegen Genoa am 22.12.2016. Genoa wechselt das dritte Mal. Eingewechselt wird die Nummer 64: Pietro Pellegri. Es ist sein Serie A Debüt – mit 15 Jahren.

Er wird damit der jüngste Spieler der Serie A aller Zeiten. Seine Karriere geht erstmal weiterhin steil nach oben. In seinem Startelfdebüt schießt er nach wenigen Minuten sein erstes Tor in der ersten italienischen Liga.

Im Januar 2018 wechselt er mit 17 Jahren für 21 Millionen Euro zum AS Monaco. Pellegri ist ein klassischer Stoßstürmer. Seine größten Stärken liegen im Strafraum.

Wenn sich eine Hereingabe von außen andeutet, dauert es nicht mehr lang, bis man den Italiener an den kurzen Pfosten sprinten sieht.

Schusstechnik des Italieners ist etwas unkonventionell. Oft schießt er im Fallen, sodass seine Schüsse wie eine Grätsche aussehen. Auch nach Flanken geht er teilweise eigenartig zum Ball.


Cavanis Friseur Podcast zur Ligue 1:



 

Durch seine Technik sehen seine Abschlüsse spektakulär aus, manchmal auch etwas glücklich. Doch seine Abschlüsse sind trotzdem präzise.

Er bewegt sich seltennach hinten, um aktiv am Spiel teilzunehmen. Stattdessen wartet er an der letzten Linie und will den Ball in den Lauf gespielt bekommen. Doch Pellegri ist nicht nur ein reiner Verwerter.

Er hat genauso Qualitäten am Ball. Er ist schnell, technisch stark und er weiß, wie er seinen Körper einsetzen kann, um den Ball abzuschirmen. Auch gegen den Ball verhält sich der 17-jährige geschickt.

Das Monaco-Talent läuft den Gegenspieler sehr aggressiv an und hält dabei einen Gegenspieler im Deckungsschatten. Mit seinen langen Beinen kommt er manchmal unerwartet an den Ball. So schoss er auch sein erstes Tor für die Monegassen.

Sein größtes Problem ist momentan seine Verletzungsanfälligkeit, denn seitdem er für Monaco spielt, fehlte er deshalb in den meisten Spielen. Doch wenn er endlich eine längere Zeit fit bleiben kann, wird dem endgültigen Durchbruch nichts mehr im Wege stehen.

Ein Text von Simon Stolz von The False Fullback


 

Maximiliano Romero

Der junge Argentinier Maximiliano Samuel Romero gilt derzeit bei seinem holländischen Arbeitgeber PSV Eindhoven als uneingelöstes Versprechen. In der niederländischen Presselandschaft wird die Kritik am 20-Jährigen vermehrt größer.

In der laufenden Saison kam er nur zu einem 9-minütigen Kurzeinsatz in der Eredevisie, in der Champions League bekam er lediglich zwei Minuten mehr – ansonsten kommt er nur in der zweiten Mannschaft von PSV zu seinen Einsatzzeiten.

Doch wer ist das ominöse Juwel aus Argentinien, für das PSV vor exakt einem Jahr 12 Millionen Euro an Vélez Sarsfield gezahlt hat? Gibt es für Romero noch eine Perspektive?

Romero steht seinen Mit- und Gegenspielern körperlich in Nichts nach und konnte in Argentinien daher hohes Tempo mitgehen und blieb enorm robust in Zweikämpfen. Das ist heutzutage für einen Jugendspieler die Eintrittskarte in den Profifußball.

Romeros Relevanz wird anhand der Zahlen für die Hinrunde 17/18 erkennbar: in den ersten beiden Spielen traf er jeweils doppelt für Sarsfield und war so für vier der insgesamt fünf Tore verantwortlich.

Nach seiner Adduktorenverletzung zum Jahresende in 2017 wagte der junge Argentinier den großen Sprung nach Europa in der Hoffnung die Starkarriere in Gang zu setzen.


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Unglücklicherweise bremste Romeros Adduktorenverletzng ihn auch bei PSV Eindhoven so stark aus, dass er für die Profimannschaft der Holländer kein einziges Spiel mehr in der Saison 17/18 bestreiten konnte.

In der Vorbereitung zur laufenden Saison wurde Romero daher enorm spärlich eingesetzt.

Romero ist, wie schon beschrieben, körperlich stark, verhältnismäßig groß und dennoch pfeilschnell. Seine technischen Fähigkeiten sind jedoch ebenfalls gut ausgeprägt und seine allergrößte Stärke ist wahrscheinlich sein First-Touch.

Gerade in Umschaltsituationen versteht Romero es sehr gut, den Ball bereits mit dem ersten Kontakt in den freien Raum entgegen der Bewegungsrichtung des Verteidigers zu legen und seine eigene Explosivität in Gang zu setzen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob er als Stürmer (wie in den meisten Fällen) oder auf dem Flügel eingesetzt wird. Ohnehin glänzt der junge Argentinier durch große positionelle Variabilität und weicht oft in die Halbräume oder auf den Flügel aus.

Seine Dribblings sind nicht linear sondern oft bogenförmig, was das Vorwärtsverteidigen der Gegenspieler um ein Vielfaches erschwert. Romero verfügt über eine ungeahnte Explosivität und ist auch im Abschluss sehr variantenreich.

Er kann sowohl im Strafraum Tap-ins verwerten, den Ball verarbeiten und abschließen oder außerhalb des Strafraums präzise Weitschüsse abgeben.

Sollte er seine Form aus Argentinien erneut auf das Feld bringen können, besteht kein Zweifel, dass er den anfänglich geschürten Erwartungen gerecht werden könnte.

Ein Text von SB von The False Fullback


 

Moussa Sylla

Monacos Saison ist ein einziges Trauerspiel. Man blieb weit hinter den eigenen Erwartungen zurück und muss gegen den Abstieg kämpfen. Man setzte vor dieser Saison auch wieder auf junge Talente, die sich jedoch nicht so schnell entwickeln wie geplant.

Eines dieser Talente ist Moussa Sylla. Der Franzose mit malischen Wurzen bekam im Sommer seinen ersten Profivertrag vorgelegt, nachdem er in der Jugendabteilung Monacos und zum Ende der vergangenen Saison auf sich aufmerksam machte.

Sylla zeichnet sich vor allem durch seine Explosivität aus, die er sowohl aus dem Stand als auch im Konter entfachen kann. Vorrangig kommt der Linksfuß in Monaco als Teil einer Doppelspitze zum Einsatz, was seine Stärken nur bedingt zum Vorschein bringt.

Der 19-Jährige hat Probleme in der Positionsfindung im letzten Drittel, wenn der Gegner kompakt verteidigt und ist in seinen Aktionen zuweilen noch sehr hektisch.

Besser ist der Franzose als hängende Spitze hinter einem klaren Neuner, der Tiefe gibt. Sylla kann sich in diesen Momenten frei durch den Zwischenlinienraum bewegen und seine durchaus guten Direktablagen bzw.-verlagerungen spielen.

Im Abschirmen des Balles mit dem Rücken zum Tor ist er noch nicht auf höchstem Niveau.


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Dribbelt er jedoch auf den Gegner zu, weiß er seinen Körper sehr wohl gut einzusetzen und kann sich auch dank seines robusten Oberkörpers gut behaupten. Daher ist das Monaco-Talent auch ein passabler Flügelspieler, der einen ausgeprägten Zug zum Tor hat.

Ein wenig erinnert er dabei an Angel Di Maria, wenn er sich in tiefere Halbräume fallen lässt und dann mit Schwung auf die Kette zu dribbelt.

Sein Spielverständnis und das Erkennen von Offensivrouten zählen ebenfalls zu seinen Stärken. Zumindest dann, wenn er am Flügel aufgestellt ist und weniger Zeit- und Gegnerdruck hat. Aber hier hat er innerhalb kürzester Zeit bereits große Fortschritte verbuchen können.

Leider hat Moussa Sylla in Monaco nicht die Möglichkeit sich entsprechend langsam zu entwickeln, wie es vielleicht vorgesehen war. Trotz seiner erst 25 Einsätze (1.366 Min.) hatte er durchaus seine guten Momente im schleppenden Offensivspiel der Monegassen, denen in der Liga erst 19 Treffer gelangen.

Aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten kann der junge Franzose weiterhin ein wichtiger Spieler für Monaco sein. Sollte der Verein jedoch absteigen, könnten ambitionierte EL-Vereine ein Schnäppchen schlagen.


 

Timothy Weah

Wer in der Sommervorbereitung 2018 die Ergebnisse und vor allem die Aufstellungen des französischen Topclubs Paris Saint-Germain unter die Lupe nahm, dachte wohl in Anbetracht eines bestimmten Spielers mindestens zwanzig Jahre in der Zeit zurückgereist zu sein.

Schließlich befand sich in regelmäßigen Abständen der Name Weah im Line-Up des von Thomas Tuchel trainierten Vereins von der Seine. Ein Name, der in den Neunzigern bei Abwehrspielern und Torhütern für Angst und Schrecken gesorgt hatte.

Ein Name, mit dem bis heute nicht nur die Auszeichnung des Weltfußballers 1995, sondern darüber hinaus auch ein französischer, und zwei italienische Meistertitel in Verbindung gebracht werden.

George Weah ist mittlerweile Präsident seines Heimatlandes Liberia, sein Sohn Timothy spielte sich hingegen im Juli und August in den Fokus diverser Beobachter.

Aufgewachsen in den Vereinigten Staaten, startete Timothy Weah seine Laufbahn bei Blau-Weiß Gottschee und war später in der Jugend von Red Bull New York aktiv.

Von dort aus ging es 2014 für den heute 18-jährigen in die französische Hauptstadt, in der auch schon sein Vater die Blütezeit seiner Karriere erlebte.

Bereits in der Saison 17/18 kam der Angreifer unter Übungsleiter Unai Emery zu seinen ersten drei Einsätzen in der Ligue 1, war jedoch vorwiegend für die Nachwuchsmannschaft PSGs in der UEFA Youth League aktiv.

Unter Tuchel schien dem Rechtsfuß dann der endgültige Durchbruch in der ersten Mannschaft gelungen zu sein – die Betonung liegt hierbei allerdings auf dem Wort „schien“.

Denn aufgrund der Weltmeisterschaft in Russland stießen etliche Offensivstars wie Neymar, Kylian Mbappé oder Edinson Cavani erst spät zum Team dazu, weshalb für Weah nach Einsätzen an den ersten beiden Spieltagen der Saison nicht einmal mehr Platz auf der Reservebank im Pariser Prinzenpark war.

Bis dahin überzeugte der US-Amerikanische Nationalspieler, der bereits auf acht Einsätze für sein Land kommt, mit einer exzellenten Technik. Sowohl im Verein, als auch bei der Nationalmannschaft wurde Weah bis dato aufgrund seines Antritts und seiner Schnelligkeit häufig auf den Außen eingesetzt.

Von Haus aus ist er aber ein klassischer Mittelstürmer – genau wie sein Vater. Die Vergleiche mit der afrikanischen Legende liegen zwar nahe, für den 1.85 Meter großen Timothy ist das jedoch nebensächlich: „Ich verspüre überhaupt keinen Druck und reite diese Welle einfach mit. Natürlich vergleichen viele Leute uns miteinander, das ist für mich aber kein Problem. Ob mir das gefällt oder nicht, schlussendlich werde ich damit für den Rest meines Lebens auskommen müssen. Es motiviert mich ein besserer Spieler und Athlet zu sein und ich nutze diese Motivation zu meinem Vorteil.“

Gesagt hat Weah diese Worte allerdings nicht im Trikot von PSG, sondern in dem des schottischen Serienmeisters Celtic Glasgow. Zu Beginn des Jahres wechselte der Youngster nämlich auf Leihbasis zu den „Bhoys“ und versucht dort nun mehr Spielzeit als im Starensemble der Pariser zu ergattern.

Unter Coach Brendan Rodgers soll der junge Angreifer helfen den achten Titel in Folge in den Celtic Park zu bringen – das Rennen an der Tabellenspitze ist in Schottland nämlich derzeit so eng wie seit Jahren nicht mehr.


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