Die neue Saison wirft ihre Schatten voraus und abermals stehen junge Talente in Europas Top-Ligen im Rampenlicht. Im vergangenen Jahr stellten wir bereits 10 interessante Talente aus der Ligue 1 vor. In der diesjährigen Ausgabe von Players to watch stürzen wir uns ausschließlich auf eine kleine Auswahl von U19-Talenten, die in diesem Jahr den großen Durchbruch schaffen könnten.
Die Players to Watch:
- Dayot Upamecano – RB Leipzig
- Kai Havertz – Bayer 04 Leverkusen
- Matthijs de Ligt – Ajax Amsterdam
- Michaël Cuisance – Borussia Mönchengladbach
- Justin Kluivert – AS Roma
- Vinícius Júnior – Real Madrid
- Phil Foden – Manchester City
- Paulinho – Bayer 04 Leverkusen
- Willem Geubbels – AS Monaco
- Ryan Sessegnon – Fulham FC
Vor gut einem Jahr hatte ich die Möglichkeit Upamecano erstmalig live im Stadion zu sehen. Aber nicht irgendeines. Im Zuge der Saisonvorbereitung spielte mein Heimatverein zu Hause gegen RB Leipzig und so konnte ich den jungen Verteidiger aus gefühlten zehn Metern Luftlinie beobachten.
Zuvor wusste ich zwar, dass er ein großes Potenzial besitzt, jedoch war er in seinem ersten halben Jahr bei den Leipzigern teils sehr ungeschickt. Mancherorts galt erzwar als talentiert, aber nicht herausragend, weil fehleranfällig. Mit 18 Jahren. Seitdem hat er einen kometenhaften Aufstieg hingelegt und sich zu einem der besten Innenverteidiger der Liga entwickelt. Mit 19 Jahren.
Als 15-Jähriger wurde der heutige Leipziger zu Valenciennes transferiert und begann sich im französischen Jugendsystem einen Namen zu machen. So war er Teil der U-16 Frankreichs beim Agean Cup 2014, wo er zum besten Verteidiger des Turniers gewählt wurde. Mit der U-17 gewann er die Euro und wurde ins Team des Turniers gewählt.
2015 folgte dann der Wechsel nach Salzburg, wo er zunächst für Liefering, dem „Ausbildungsclub“ Red Bulls, auflief. Dank starker Leistungen in der zweiten Liga und im Folgejahr bei Red Bull Salzburg unter Óscar García war der Wechsel nach Leipzig nur die logische Folge. Wenngleich er von diversen Top-Clubs umgarnt worden war.
Sein Start bei den Sachsen war holprig mit vielen Kurzeinsätzen zu Beginn, in denen er teils haarsträubende Fehler machte. Irgendwie erinnerte er ein wenig an den jungen Boateng: herausragende Athletik, sauberes, scharfes Passspiel und mutiges Andribbeln im Spielaufbau, um die erste Pressinglinie zu durchbrechen.
Defensiv war er jedoch teils übermotiviert und ungeschickt. Vielfach rückte er in der Restfeldverteidigung zu früh heraus, gab viel Raum preis und suchte in 50:50-Situationen eher den Zweikampf, als das er das gegnerische Tempo verschleppte. Sicherlich wurde seine Spielweise durch die Philosophie RB Leipzigs noch gestärkt.
Mit jeder Minute, die der Franzose mehr auf dem Feld stand, wurde er immer sicherer und erkannte, in welchen Situationen er eher zu Zugriff suchen, oder eben doch nur den Raum sichern sollte. Man vergisst bei ihm immer mal, dass er noch immer 19 Jahre alt ist.
Mit 1,85 Metern Körpergröße und 80 Kilogramm ist er nicht nur eine beeindruckende Erscheinung, sondern auch der Prototyp des modernen Innenverteidigers: kraftvoll, schnell, robust im Zweikampf und dabei dennoch geschmeidig und clever mit dem Ball. Sein großes Vorbild ist dabei der derzeit beste Verteidiger der Welt, Raphaël Varane.
Mit Ball am Fuß dribbelt Upamecano häufig an den Stürmern vorbei bis in Mittelfeld. Dabei kommen ihm neben seiner Schnelligkeit im Dribbling auch seine saubere Ballführung und sein Mut – vielleicht ist es auch ein Stück weit Naivität – zu Gute. Sein Passspiel ist punktuell spektakulär, im Grunde aber solide, weil scharf und flach.
Im direkten Zweikampf zeigt der 19-Jährige genau das, was man als Zuschauer von Verteidigern sehen will. Er gibt nie einen Ball verloren, ist robust in den Duellen und bleibt konzentriert über die 90 Minuten. Seine Klasse zeigte er in der Vergangenheit nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in auf internationaler Bühne. Insbesondere im Hinspiel gegen Napoli spielte er überragend und leistete sich nicht einen einzigen Fehler.
An Dayot Upamecano führt auch in dieser Saison kein Weg vorbei. Gemeinsam mit Kapitän Willy Orban wird er die Innenverteidigung der Leipziger bilden und ggf. mit dem ebenfalls blutjungen Ibrahima Konaté rotieren. An die 40 Einsätze der vergangenen Saison wird er auch in diesem Jahr wieder herankommen.
Geht seine Entwicklung so weiter wie bisher, dürfte der Sprung zu einem internationalen Spitzenverein nicht mehr lange auf sich warten lassen. Falls nicht, wäre es auch denkbar, dass ihn RB Leipzig zu einem der Topverdiener macht und die Verteidigung um ihn herum aufbaut.
Mit 18 Jahren und 307 Tagen ist Kai Havertz der jüngste Profi, der es auf 50 Bundesligaeinsätze brachte. Vor kurzem erhielt er die Fritz-Walter-Medaille in Gold in der Kategorie U19 für seine außergewöhnlichen Leistungen in seiner Altersklasse.
Vor wenigen Tagen feierte er seinen 19. Geburtstag und soll das Gesicht der neuen Generation nach Özil und Müller werden, wenngleich dieser Schritt etwas zu früh kommen könnte, da hier zunächst Spieler wie Brandt, Draxler, Götze und Sané an der Reihe sein dürften.
Dass Havertz prinzipiell das Potenzial zur Weltklasse hat, beweisen seine konstant starken Leistungen bei Bayer 04 Leverkusen. In seiner Debütsaison kam er direkt auf 24 Einsätze und beteiligte sich an zehn Treffern. Noch beeindruckender wird das Ganze, wenn man bedenkt, dass die Werkself damals im unteren Mittelfeld herumdümpelte.
Im vergangenen Jahr gelang ihm dann der endgültige Durchbruch. Unter Heiko Herrlich war Havertz zentraler Bestandteil der Offensive, die 58 Treffer erzielte, bei denen der er selbst an 13 Treffern beteiligt war. Seine Werte sind dabei wenig spektakulär: Der 19-Jährige spielt im Schnitt 44 Pässe pro 90 Minuten, wovon immerhin 25 vorwärtsgerichtet sind.
Der Leverkusener sucht häufig den tödlichen Pass in die Tiefe. Dabei fand er in der vergangenen Saison dreimal Kevin Volland, der seine Pässe verwerten konnte. 1,25 Chancen kreierte er pro 90 Minuten für sein Team. Für einen Kreativspieler, der Özil als Vorbild hat, ragt diese Zahl kaum heraus.
Aber Fußball ist zum Glück kein „Numbersgame“. Havertz besticht durch etwas, das nicht in Zahlen festzuhalten ist. Er bewegt sich unheimlich klug im letzten Drittel zwischen den Linien und versucht seinen Mitspielern immer eine sichere Anspielstation zu sein. Er besitzt einen sehr guten ersten Kontakt und kann auch in engen Räumen Pässe mit einem Kontakt weiterleiten.
Dabei hat er immer den Blick für die Tiefe und versucht die Mitspieler in den richtigen Fuß anzuspielen. Selten sieht man, wie Brandt, Bailey & Co. ihre Körperachse drehen müssen, um den Ball sauber mitzunehmen. Die Passgewichtung hat sich in den letzten Monaten bei ihm ebenfalls stark entwickelt, was ihn zu einem noch reiferen Spieler macht.
Seine Übersicht und Spielintelligenz sind ebenso herausragend und erlauben es dem Leverkusener immer wieder für geniale Momente zu sorgen. Dabei ist er in der Positionsfindung ähnlich wie Özil auf den rechten Halbraum ausgelegt. Einzig in seinem Bewegungsspiel ist Havertz vertikaler Richtung Tor ausgelegt.
Hin und wieder kam er auch in tieferen Positionen oder auf der Außenbahn zum Einsatz, wo er seine Stärken weniger gut ausspielen kann. Er ist eben nicht der aller Schnellste und ist im Dribbling nicht so explosiv wie Brandt, von Bailey ganz zu schweigen. Als Achter oder gar Sechser hat der Juniorennationalspieler (noch) nicht die strategische Weitsicht bzw. die Reichweite im Passspiel, um einen ähnlichen Einfluss auf das Spiel zu nehmen wie im letzten Drittel.
Schwächen hat er noch im Rückwärtsgang, wo er teils fahrig nach Ballverlusten zurücktrabt. Glücklicherweise bietet die Bundesliga mit ihrem Fokus auf defensive Stabilität eine gute Grundlage, um diese Schwäche noch auszumerzen.
Schafft es Havertz an dieser Stellschraube zu drehen und im eigenen Ballbesitz noch dominanter zu werden sowohl im Fordern des Balles als auch in der Ballverteilung, dürfte spätestens 2022 in Katar kein Vorbeikommen mehr an ihm sein. Da ist es vielleicht ganz gut, dass er in der vergangenen Saison ein wenig im Schatten Baileys und Brandts stand, damit ihm mehr Zeit zum Entwickeln gegeben werden kann.
Er ist so jung, dass er noch vor einer Saison regelmäßig von Heiko Westermann zum Training mitgenommen wurde (wofür sich die Großmutter artig bei Westermanns Abschied bedankte). Andererseits hat er als Innenverteidiger schon sieben Länderspiele für die Niederlande, 39 Spiele für Ajax Amsterdam in der Eredivisie und das Europa League Finale 2017 gegen Manchester United bestritten; als jüngster Spieler aller Zeiten natürlich.
Doch beginnen wir von vorne: De Ligts Karriere begann bei… Ajax Amsterdam. Seit 2008 spielt er bereits für den niederländischen Rekordmeister und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Sein Debüt in der Eredivisie gab er am 27. November 2016 gegen den SC Heerenven.
Ebenso begann er ab der U-15 für die niederländische Nationalmannschaft zu spielen, wobei er von der U-19 direkt in die A-Nationalmannschaft sprang. Dort gab der Innenverteidiger am 25. März 2017 sein Debüt gegen Bulgarien, also nur vier(!) Monate nach seinem Debüt in der Eredivisie. De Ligt scheint also nicht einfach nur jung zu sein, sondern auch gut. Was macht ihn so besonders?
Als Spieler zeichnet Matthijs de Ligt aus, dass er alle Anforderungen an einen Innenverteidiger erfüllen kann. Zweikampfstark? Sein Timing im Tackling ist sauber, hinzu kommt noch, dass er für seine Größe wendig und beweglich ist. Kopfballstark? De Ligt bringt dieses Attribut ebenfalls mit. Diese Stärke kam besonders in Duellen gegen Ballbehauptungsmaschinen zum Vorschein, die er das gesamte Spiel abmelden kann. Außerdem erzielte de Ligt in seinen 39 Ligaeinsätzen schon 5 Tore.
Körperlich stark? Mit 89 Kilo bei 1,88m ist der Niederländer nicht nur für sein Alter robust gebaut. Hinzu kommt eine sehr gute Endgeschwindigkeit, die ihn bei der Konterabsicherung potenziell zu einem herausragenden Verteidiger macht. Spielaufbau? De Ligt beweist mit seinen Pässen und seinen Dribblings nicht nur ein gutes Gespür für die Situation, sondern ebenso großes Selbstbewusstsein. Zusätzlich besitzt er ein sauberes Bewegungsspiel und dient als Rückpassoption wie auch als Kombinationspartner.
Doch liegt bei de Ligt noch einiges an Potenzial brach: So ist sein Stellungsspiel ist nicht in allen Situationen optimal. Bei Kontern steht de Ligt des öfteren zu tief und kann nicht direkt Zugriff erzeugen. Die Situation kann er mit seinem Geschick im Zweikampf und seiner Dynamik meistens zwar bereinigen, doch bleibt fraglich, ob ihm das auch gegen Weltklasse-Spieler gelingen würde.
Die selbe Problematik ist bei der Strafraumverteidigung zu sehen: Seine körperlichen Voraussetzungen sind hierfür hervorragend, doch ist sein Stellungsspiel und daraus resultierend die Zugriffsfindung etwas zu passiv. Doch ist die Kritik an dem Mann mit der netten Großmutter Meckern auf hohem Niveau: De Ligt ist in diesen Bereichen für einen 18-Jährigen schon sehr weit entwickelt. Nach seiner ersten “vollen” Saison wird schon etwaigen Top-Klubs Interesse an ihm nachgesagt.
Ein Wechsel erscheint noch nicht sinnvoll, doch in 1-2 Jahren wird es für seine sportliche Entwicklung wohl das Beste sein, in einer besseren Liga bei einem Champions-League Klub zu spielen. Bis dahin wird er aber allen Ajax-Fans weiter Freude bereiten. Und dafür benötigt er mit inzwischen 18 Jahren auch keinen Heiko Westermann mehr als Chauffeur.
Vor gut zwei Monaten verkündete die Borussia aus Mönchengladbach stolz eine Vertragsverlängerung. Es war aber nicht irgendeine, sondern die eines ihrer größten Juwele: Michaël Cuisance. Der Franzose verlängerte seinen ohnehin schon langfristigen Vertrag nochmals um ein Jahr bis 2023.
Der 18-Jährige kam im Sommer 2017 für eine viertel Million Euro aus Nancy nach Gladbach. Dabei sollen die Fohlen unter anderem Manchester City und PSG ausgestochen haben. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Cuisance zu einer festen Größe des Teams. In der Bundesliga stand er 1195 Minuten auf dem Platz, insbesondere in der Rückrunde stand er häufig in der Startelf.
Was zeichnet diesen Spieler also aus, den Gladbach mittelfristig mit einem wahnwitzigen Transferplus verkaufen könnte?
Die Partie im März gegen Hoffenheim war richtungsweisend für den Franzosen. Aufgrund der Verletztenmisere sah sich Hecking gezwungen im Mittelfeld auf Jonas Hofmann und eben Cuisance zu setzen. Es war das vielleicht stärkste Spiel eines 18-jährigen Sechsers der letzten Jahre. Der Franzose bestach durch Passqualität und defensive Disziplin.
Als Sechser verfügt er über einen guten Mix aus Kurzpässen, direkten Weiterleitungen und anlockenden Verzögerungen im Dribbling. Gleichzeitig kann er aber auch präzise leicht zu verarbeitende Verlagerungen spielen und das Tempo somit verschärfen. In höheren Zonen spielt er gerne Lochpässe oder Lupfer auf den zweiten Pfosten wie beim Tor von Drmic gegen Hoffenheim.
Im Pressing übernimmt er Verantwortung, indem er häufig den direkten Zweikampf sucht. Dabei ist er sehr clever im Ausnutzen des Sichtfeldes seiner Gegner. Häufig attackiert er den Gegner aus dessen Rücken, noch bevor er den Ball erhält. Der Franzose kommt dabei mit wenigen Fouls aus und verhält sich geschickt in den Duellen. In der Raumverteidigung ist er nicht minder talentiert. Auch hier versteht er es sehr gut die Bewegungen seiner Kollegen auszubalancieren und abzusichern. So kann er auf der Sechs sowohl Jäger als auch Sammler sein.
Mit diesen Fähigkeiten kann Cuisance sowohl als alleiniger Sechser vor der Kette spielen, als auch als Teil einer Doppelsechs. Als Achter und Zehner kann er ebenso eingesetzt werden. Hier glänzt er mit seiner Pressingresistenz und Kreativität. Offensiv erinnert er ein wenig an Christian Eriksen, nur präferiert Cuisance eher den linken Halbraum. Von dort aus sollte ihm der Gegner nicht zu viel Zeit am Ball geben, da er stark darin ist, seine Stürmer in Szene zu setzen. Pro 90 Minuten kreierte er in der vergangenen Saison 1,59 Chancen.
Der Gladbacher ist ein überaus flexibler Spieler, der zentral alle Rollen begleiten kann. Wenn er gefordert wurde, stand er bereit und zeigte starke Leistungen. Ob er auch in diesem Jahr vorrangig als Backup für Kramer und Zakaria geplant ist, ist zu bezweifeln. Dafür waren seine bisherigen Leistungen einfach zu stark. Gut möglich, dass er vorrangig als Zehner oder Achter eingebunden wird. Falls Zakaria den Verein verlassen sollte, haben die Gladbacher mit dem 18-Jährigen einen perfekten Ersatz in ihren Reihen.
Justin Kluivert, linker Flügelspieler und Sohn von Ex-Ajax und Barcelona-Spieler Patrick Kluivert (hat sicher noch nie jemand erwähnt), ist diesen Sommer von Ajax Amsterdam für 17,25 Millionen Euro zur AS Roma gewechselt. Der 19-Jährige spielte seit 2007 für Ajax und wagte nun nach seiner ersten vollen Saison im Seniorenfußball den Schritt in die Serie A.
In der Saison 17/18 erzielte er in 30 Spielen 10 Tore und gab 5 Vorlagen, nachdem er in der vorherigen Saison sein Potenzial bei 14 Einsätzen bereits andeutete. Seine Leistungen wurden mit dem Länderspieldebüt am 26. März 2018 honoriert, auch wenn er danach weiter nur in der U21 zum Einsatz kam.
Das Besondere an Kluivert ist, dass er für sein Alter, gerade in Anbetracht seiner Position, extrem gut in der Entscheidungsfindung ist. Viele Flügelspieler, die in dem Alter solch eine hohe Dynamik besitzen, neigen zum Überdrehen.
Sie gehen zu häufig ins Dribbling, treffen irrationale Entscheidungen im Passspiel und agieren insgesamt zu sehr auf ihre Durchschlagskraft fokussiert. Kluivert hingegen trifft rationale und gut überlegte Entscheidungen mit Ball und ist somit weniger Try-and-Error-Spieler als viele Flügelspieler in seinem Alter.
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Hinzu kommt, dass er individualtaktisch auch schon weit entwickelt ist: Der Niederländer ist unheimlich explosiv und wendig, besitzt einen überragenden Torabschluss – besonders aus der Distanz – und zeigt immer wieder technisch hochwertige Ballan- und mitnahmen.
Besonders hervorzuheben sind seine First Touches direkt in die angestrebte Spielrichtung, mit denen er überraschend Durchschlagskraft erzeugen kann.
Überdies ist seine Übersicht und Orientierung, auch in engen Räumen, bereits auf hohem Niveau. Dies macht ihn zu einem vielseitigen Spieler, dessen Stärken in einer Ballbesitzmannschaft ebenso zur Geltung kommen wie in einem Konterteam – was man nicht über viele (Flügel-)Spieler sagen kann.
Der Niederländer hat allerdings noch kleine Probleme in seinem Bewegungsspiel: Mal sucht er den Weg in die Tiefe nicht, wenn es Sinn ergeben würde, mal rückt er nicht in den Halbraum ein, wenn es Sinn ergeben würde.
Dadurch nimmt er sich selbst etwas Präsenz und kann deswegen mal über längere Zeit aus dem Spielgeschehen abtauchen. Der Flügelspieler müsste mit seinen Anlagen eigentlich noch effizienter sein.
Im Pressing besitzt er ebenfalls noch Verbesserungsbedarf, obwohl er hier schon vielversprechende Ansätze zeigte. Sein Engagement und seine Disziplin waren bereits lobenswert.
Aufgrund seiner Athletik ist er quasi prädestiniert dazu, sich zu einem ekligen Pressingspieler zu entwickeln. Der Neu-Römer könnte den Gegenspieler bei schlechter Orientierung/Ballannahme mit seiner Dynamik überraschen und so Ballgewinne erzielen.
Zu seinen kleinen Schwachstellen im Bewegungsspiel sei gesagt, dass dies auch seiner Einbindung in die Mannschaftstaktik geschuldet sein könnte.
Daher wird es spannend zu sehen sein, wie er sich bei der AS Rom entwickelt: Kann er sich bei den Italienern durchsetzen? Werden seine Stärken in der Champions League ebenso zur Geltung kommen? Wenn Kluiverts Entwicklung verläuft wie bisher bei Amsterdam, steht einer großen Karriere nichts im Weg. Und das, obwohl er überhaupt nicht so spielt wie sein Vater.
Der Aufschrei war groß, als Real Madrid vor über einem Jahr die Verpflichtung eines 16-jährigen Talents bekanntgab. Für eine Rekordsumme von 45 Mio. Euro sicherten sich die Königlichen einen Spieler, der wenige Tage vorher sein Profidebüt gegeben hatte.
Aufgewachsen in einem Vorort von Rio de Janeiro, verbachte er seine Karriere ausschließlich bei Flamengo. Tatsächlich ist er gelernter Linksverteidiger. Parallel dazu spielte er noch Futsal bei Canto do Rio. Aufmerksamkeit erlangte der Brasilianer erstmals, als er als 13-Jähriger in die U15 Brasiliens berufen wurde.
Ab diesem Zeitpunkt ging es nur noch Berg auf. Aufgrund der FIFA-Transferregularien lies der Wechsel jedoch ein wenig auf sich warten.
Der Transfer wurde im Mai 2017 bekannt gegeben, da Vinícius zu dem Zeitpunkt noch minderjährig war, durfte er erst am 12. Juli diesen Jahres für die Spanier auflaufen. Entsprechend groß war der Hype vor seinem ersten Spiel im weißen Dress.
Irgendwie passt es alles auch gut zusammen: Cristiano hat den Verein verlassen, von Hazard hat man laut Medienberichten Abstand genommen und Isco soll vermehrt auf links spielen. Vinícius Júnior hat also nur einen wirklichen Kontrahenten für seine Position. Jene Position nämlich, auf der er einen Großteil seiner 49 Spiele bestritt und dabei 14 Scorerpunkte sammelte.
Bei Real soll er schneller als gedacht das Erbe Cristianos antreten. Sein Debüt gegen Inter Milan bei ICC in den USA war durchaus vielversprechend. In seinen 65 Minuten Spielzeit gewann er vier Dribblings, spielte einen Key Pass und hatte eine Passquote von 82%. Die vier gewonnenen Zweikämpfe sind vielleicht am beeindruckendsten.
Anders als es das Klischee bestätigen würde, ist Vinícius ein überaus arbeitsamer Spieler. Er beteiligt sich aktiv am Defensivspiel und kehrt nach Ballverlusten sofort um. Vor harten Tacklings oder rassigen Zweikämpfen scheut er sich ebenso wenig.
Eine weitere Stärke ist seine körperliche Präsenz. Mit 1,77m besitzt er für sein Alter eine ordentliche Größe. Er besitzt lange Beine, mit denen er explosiv antreten kann. Seine Ausdauer und Grundfitness ist beeindruckend: Vinícius war bereits mit 16 Jahren so fit, dass er problemlos im Seniorenbereich mithalten konnte.
All diese Basics sorgen dafür, dass er im Dribbling noch unbekümmerter und gefährlicher sein kann. In diesen Szenen ist er überaus aggressiv und versucht seine Gegner mit schnellen Finten zu narren. Oder er schnappt sich den Ball, legt ihn vorbei und rennt hinterher, einfach, weil er so verdammt schnell ist.
Mit dem Wachstum seines Körpers hat er interessanterweise keine Probleme. Sein Bewegungsablauf ist durchaus koordiniert und beeinträchtigt seine Ballführung in keiner Weise. Auch wenn seine Ballführung punktuell etwas unsauber ist, behält er gerade in chaotischen Situationen die Übersicht. Hier kommt ihm seine Vergangenheit als Futsal-Spieler zugute. Er streichelt Bälle mit der Sohle, spielt sie auch mal über den Kopf des Gegners und nutzt oftmals die Picke.
Probleme hat er nach wie vor, wenn es um die Einfachheit geht. Häufig will er eher den spektakulären Trick zeigen, den man auf YouTube oder so sehen kann. Meistens ist der einfache Pass die bessere Option. Weiterhin muss er noch darauf achten, dass er nicht zu früh hinter die Kette startet. In der Vergangenheit stand er zu häufig im Abseits. Aufgrund seines Tempos kann er sich damit noch mehr Zeit lassen. In Summe muss Vinícius Júnior noch einiges tun, um bei Real zu bestehen. Mittelfristig ist ihm der Sprung aber definitiv zuzutrauen.
Seitdem Sheikh Mansour vor 11 Jahren das Ruder bei den Citizens übernahm, schaffte es kein Spieler aus der City-Akademie in den Kader der ersten Mannschaft. Mit Guardiola sollte insbesondere an dieser Stellschraube gedreht und eine eigene Identität im Nachwuchsbereich geschaffen werden.
Die größte Nachwuchshoffnung aus dem Hause City ist Phil Foden. Der 18-Jährige erlangte erstmals internationale Aufmerksamkeit, als er letzte Saison in der Champions League gegen Celtic in der Startelf stand. Seine Leistungen im vergangenen Jahr bekräftigten die These nur noch mehr, dass er mittel- bis langfristig als David Silvas Nachfolger geplant ist.
Foden kann als Achter, Zehner oder einrückender Rechtsaußen agieren. Er pendelt gerne zwischen den Halbräumen und versucht hier über Kurzpässe Verbindungen zu geben. Dabei ist er nicht zu sehr auf sein linkes Bein fokussiert. Er ist technisch und koordinativ einfach so unglaublich stark, dass man ihn schwierig zu fassen bekommt.
Dank seiner Dynamik und seiner hohen Schrittfrequenz im Dribbling kann er schlagartig das Tempo anziehen und das Pressing des Gegners durchbrechen. Zudem ist der Engländer sehr pressingresistent, wodurch er auch als Nadelspieler, der gezielt die Enge sucht, genutzt werden kann. Fodens Kreativität ist noch nicht auf dem Level Silvas, dafür hat er einen natürlicheren Zug zum Tor und ist auch aus der Distanz gefährlich.
Dadurch ist er nicht allein aufgrund seiner technischen Fähigkeiten ein perfekter Nachfolger für den Spanier, sondern auch ein idealer Guardiola-Spieler. Er verfügt über ein tolles Spielverständnis, weiß genau, wann er das Tempo anziehen muss und welche Räume er zu besetzen hat. Insbesondere im Zentrum ist Foden dadurch extrem wertvoll für sein Team, da er stabile Verbindungen herstellen kann.
Eine seiner größten Stärken, ist zugleich eine seiner größten „Schwächen“. Mit 1,70m ist er ein Zwerg, der hin und wieder Probleme körperlich starken Gegenspielern hat. Wenngleich ihn Guardiola als Kämpfer bezeichnet, hat er hier noch Potenzial nach oben. Dies ist meistens der feine Unterschied zwischen einem Nachwuchstalent und einem gestandenen Weltklassespieler.
Insgesamt ist der Linksfuß für sein Alter jedoch sehr komplett und weißt eine gute Arbeitsmoral auf. Denkt man an seinen Teamkollegen Jadon Sancho, der sich den Transfer zu Borussia Dortmund „erstreikt“ hat, so ist es beeindruckend, dass Foden fokussiert blieb und sich nicht von seinem Freund hat beeinflussen lassen.
Die Früchte dafür erntete er bereits in der letzten Saison. Auch in diesem Jahr wird der Juniorennationalspieler wieder einen Schritt nach vorn machen. Im Community Shield gegen Chelsea sammelte er in 75 Einsatzminuten einen Assist und drei Key Passes. Zudem gewann er drei Dribblings und gewann zwei Zweikämpfe. Die Tatsache, dass City wohl keinen weiteren zentralen Mittelfeldspieler mehr holen wird, ist ein Stück weit in Fodens Entwicklung begründet. In diesem Jahr dürfte er eine wichtigere Rolle einnehmen, als viele vielleicht denken.
“Leverkusen verpflichtet Paulinho” – Fußballdeutschland stand für einen kurzen Moment still. Hatte der ewige Zweite der Bundesliga da gerade tatsächlich einen Stammspieler des FC Barcelona verpflichtet? Hatten sie natürlich nicht. Der Paulinho des FC Barcelona ging in diesem Sommer zurück nach China. Bayer Leverkusen hingegen verpflichtete dabei ihren ganz eigenen Paulinho – einen zum Zeitpunkt des Transfers erst 17-jährigen Flügelspieler aus Rio de Janeiro.
Für diesen legte Leverkusen in diesem Sommer rund 20 Millionen Euro auf den Tisch und setzte sich dabei gegen namhafte Konkurrenten aus ganz Europa durch. Atletico Madrid soll wohl wenige Tage vor dem Transfer nach Deutschland mit einem Angebot in Höhe von 14 Millionen Euro gescheitert sein. Leverkusen erhielt letztendlich den Zuschlag für den kleinen Kraftwürfel, der mit seiner Statur ein wenig an Xherdan Shaqiri erinnert.
Bei einer Körpergröße von 1,75m bringt Paulinho mit seinem gestählten Körper 75 Kilogramm auf die Waage. “Eine schöne Kante” sei er, wenn es nach seinem neuen Teamkollegen Kevin Volland geht. Diese Statur machte es Paulinho einfach, früh im Profibereich Fuß zu fassen. Laut Geschäftsführer Rudi Völler wirkt der Brasilianer “nicht wie jemand, der noch A-Jugend spielen könnte.”
Schon mit 16 Jahren debütierte der Außenstürmer für Vasco da Gama in Brasiliens Série A. Nur zwei Spiele später folgte sein erster Einsatz von Beginn an – den er mit zwei Toren krönte. In seinen 24 Einsätzen beim Tabellensiebten Brasiliens sammelte er acht Scorerpunkte und rief damit Scouts aus ganz Europa auf den Plan.
Doch nicht nur die bloßen Scorerpunkte weckten Interesse europäischer Topclubs. Paulinho hat Anlagen, die ihn weit bringen können. Sein Gespür für das Spiel ist außerordentlich, wodurch er in der Offensive variabel einsetzbar ist. Er besitzt eine besondere Auffassungsgabe für Räume hinter der Abwehr, in die er dank seiner Explosivität problemlos hineinstarten kann. Seine Robustheit und Technik helfen ihm dabei, immer wieder vor dem Verteidiger zu bleiben und den Ballbesitz so in den gefährlichen Zonen zu behaupten.
Gerade im vertikal angelegten Spiel der Leverkusener könnte Paulinho so eine Bereicherung für das Team von Heiko Herrlich sein. Die Riskobereitschaft Bayers, nach Ballgewinnen blitzschnell über die Außenspieler umzuschalten, könnte mit dem Brasilianer noch öfter belohnt werden. Dazu ist Paulinho auch in der Lage, einen Angriff erfolgreich abzuschließen. Seine Schusstechnik ist herausragend, vor dem Tor ist der Rechtsfuß eiskalt.
Dazu spielt der 18-jährige äußerst mannschaftsdienlich. Seine defensive Arbeitsrate macht ihm auch im Spiel gegen den Ball und dem damit verbundenen Pressing zu einer Waffe. Auch neben dem Platz zeigt der junge Brasilianer bereits einen außerordentlichen Arbeitseifer: “Für mich sind Spieler, zu denen man aufschaut, Spiegel- Spieler. Und dieser Spieler, den ich im Spiegel sehe, ist Cristiano Ronaldo, wegen der Konsequenz, mit der er an sich arbeitet.“, sagte Paulinho bei seiner Vorstellung in Leverkusen.
Diesen Arbeitseifer wird der erst 18-jährige Brasilianer auch dringend benötigen, um sich in Leverkusen gegen die namhafte Konkurrenz auf den Außenpositionen durchzusetzen. Mit Kai Havertz (19), Julian Brandt (22) und allen voran Leon Bailey (20) kämpfen gleich drei weitere Toptalente um einen Platz in der Startelf. Dazu kommt mit Karim Bellarabi ein früherer deutscher Nationalspieler.
Paulinhos Variabilität kommt ihm dabei jedoch zugute. Gepaart mit seinem Arbeitseifer und seinen großartigen Anlagen, könnte der Brasilianer bereits in der kommenden Saison eine gute Rolle in Leverkusens Offensive spielen. Die Spielphilosophie Heiko Herrlichs kommt Paulinho dabei entgegen. Bayer 04 sicherte sich jedenfalls vor einer Initialzündung des Talentes ab – die im Vertrag verankerte Ausstiegsklausel beläuft sich auf 80 Millionen Euro.
In Monaco weiß man einfach, wie man sich Talente angelt. Nachdem man Mbappé im vergangenen Sommer abgab, hatte man bereits zeitnah einen Ersatz für das Jahrhunderttalent. Der war sogar noch jünger. Willem Geubbels ist dem Vernehmen nach „the next big thing“ Frankreichs.
Mit gerade einmal 16 Jahren stand er bereits bei den Münchener Bayern auf der Liste. Dass er dennoch von Lyon innerhalb der Liga wechselte, lag nicht zuletzt an der herausragenden Jugendarbeit der Monegassen. Der in Villeurbanne geborene Offensivmann spielte dennoch die Saison bei seinem Heimatverein zu Ende, ehe er sich im Sommer das weiß-rote Trikot überstreifte.
Natürlich sind die Erwartungen an einen bald 17-Jährigen hoch, der bereits für 20 Millionen Euro transferiert wurde. In Monacos Kindergruppe (Durchschnittsalter 23,1 Jahre) dürfte er sich jedoch schnell zurechtfinden.
Denn als Spielertyp ist der Franzose am ehesten mit dem jungen Cristiano Ronaldo zu vergleichen. Geubbels ist enorm dynamisch, sucht oft das Eins-gegen-Eins und schießt aus allen Lagen. Dabei spielt er vornehmlich auf dem linken Flügel, mag es aber genauso auf der rechten Seite. Häufig bleibt er als Außenstürmer an der Seitenlinie und versucht seine Gegenspieler zu isolieren.
Am stärksten ist er daher, wenn er als freies Radikal in einem 4-3-3 agieren und sich seine Räume suchen kann. Dank seiner enormen Schnelligkeit ist er gerade im Konterspiel sehr wertvoll, zumal er gute Direktablagen spielen kann. Sein erster Kontakt ist vor allem in Tornähe extrem sauber, wenn er in seitlichen Positionen auf den Ball lauert. Dadurch ist er auch ein potenziell starker Mittelstürmer.
Als Mittelstürmer muss er sich jedoch etwas mehr zurücknehmen, da er es als Stürmer mag, durch sämtliche Räume zu driften. Allerdings versperrt er seinen Teamkollegen somit oft die Optionen, wodurch dies nicht seine Optimalposition ist.
Besser aufgehoben wäre er in Monacos 4-4-2 neben einem auf Ablagen fokussierten Stürmer wie Falcao. Je mehr ich mich in dieses Szenario hereindenke, umso stärker wird die Verbindung zu Mbappés Rolle.
In Monacos Meistersaison war der Weltmeister ebenfalls zweiter Stürmer und startete vorrangig halblinks in die Tiefe. Dennoch ist er als Tiefensprinter nicht so wertvoll. Seine Idealposition ist tatsächlich der klare Flügelstürmer oder seitlicher Stürmer, der oft das Dribbling sucht und den Gegner einfach überrennt.
Im Dribbling nutzt er neben seiner Explosivität vor allem sein Flair im Dribbling. Er besitzt in seinem Dribbelstil eine gewisse Arroganz, indem er seine Gegenspieler immer wieder anlockt, anschließend an ihnen vorbeizieht oder mit extrovertierten Tricks arbeitet. Sein Laufstil ist ebenfalls eher aufrecht, wodurch er nicht so schnell aussieht, wie er tatsächlich ist.
Insgesamt ist Willem Geubbels ein durchaus kompletter Spieler, der in vielen Bereichen bereits überdurchschnittlich stark ist. Seine Unbekümmertheit wird auch in den nächsten drei bis vier Jahren noch sein größter Trumpf sein. Er wird in den nächsten Jahren einfach den nächsten Schritt machen müssen. Das betrifft vor allem die Bereiche Spielverständnis und Erfolgsstabilität. Der Junge ist aber auch noch nicht mal 18 Jahre alt. Den Monegassen muss man für ihr Scouting einfach Tribut zollen.
Eigentlich war er schon am Ziel. Zusammen mit seinen Mitspielern aus der englischen Jugendnationalmannschaft Phil Foden und Mason Mount fuhr der 18-jährige Ryan Sessegnon im Juni zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Russland.
Anstatt allerdings mit den Three Lions unter der Leitung von Gareth Southgate bis ins Halbfinale zu stürmen und dem selbsternannten Mutterland des Fußballs den schönsten Sommer seit 1966 zu schenken, machte es sich Sessegnon mit seinen beiden Kumpels bei Stürmer-Legende Alan Shearer im BBC-Studio gemütlich und plauderte über seine Erfahrungen als Zuschauer bei Englands 2:1-Erfolg im Gruppenspiel gegen Tunesien.
Vor dem Turnier war auf der Insel viel spekuliert worden: Wer wird Southgates Mann auf der linken Außenbahn?
Sessegnon durfte sich berechtigte Hoffnungen auf einen Kaderplatz machen, schließlich erzielte er in der abgelaufenen Championship-Saison 15 Tore, bereitete sechs weitere Treffer vor und erspielte sich neben einem Platz im Team der Saison, auch den Titel „Spieler des Jahres“ in Englands zweithöchster Spielklasse. Wie bereits erwähnt – der junge Mann ist erst 18 Jahre alt.
Wahrscheinlich hätte man den Fulham-Profi auch noch die Auszeichnung des Weltfußballers hinterherwerfen können – interessiert hätte es ihn nur minimal.
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Denn sein Herz schlägt für den FC Fulham, den Club seiner Jugend, für den er seit seinem achten Lebensjahr die Fußballschuhe schnürt. Mit den West-Londonern schaffte er im Mai den Aufstieg zurück in die Premier League und unterschrieb prompt seinen ersten, bis 2020 gültigen Profivertrag.
Neben dem sportlich enorm wichtigen Aufstieg ist auch die Ausdehnung von Sessegnons Arbeitspapiers ein deutliches Zeichen an die internationale Konkurrenz, die in der Vergangenheit fast ausnahmslos um das englische Talent geworben hatte. Vor allem sein enormer Offensivdrang, gepaart mit einer grundsoliden Arbeit in der Defensive, macht den Teenager zu einem der begehrtesten jungen Spieler Englands.
Während er zu Beginn der Saison 17/18 noch vermehrt als Linksverteidiger fungierte, stellte Coach Slavisa Jokanovic den Mann mit der Rückennummer 3 in der Rückrunde immer wieder auf dem linken Flügel auf. Und das mit Erfolg: die linke Außenbahn wurde zum Prunkstück der Whites.
Vor allem im Rückspiel des Playoff- Halbfinals gegen Derby County drehte Sessegnon mit einem Treffer und einem Assist auf und verhalf seiner Mannschaft so die 0:1-Niederlage im Hinspiel zu egalisieren.
Auch als Linksverteidiger bereichert Sessegnon das Spiel seiner Mannschaft ungemein: Er ist schnell, hat einen enormen Antritt, der seine Gegenspieler immer wieder vor Probleme stellt und ist mit dem Ball am Fuß so stark, dass sein Spiel in jungen Jahren schon beeindruckend weit zu sein scheint.
Allerdings bleibt abzuwarten wie sich seine Spielweise in der Premier League gegen die besten Akteure der Welt verändern wird. Bleibt er weiterhin unbekümmert und bodenständig, steht einer Weltkarriere eigentlich nichts im Weg.
Nicht Wenige prophezeien dem Talent einen ähnlichen Werdegang, wie ihn einst Gareth Bale hinlegte. Auch der Waliser begann seine Laufbahn als Linksverteidiger und orientierte sich mit der Zeit immer weiter nach vorne. Vor allem sein großer Fußball-IQ und sein unbändiger Arbeitseifer sind gute Grundvoraussetzungen, um auch weiterhin durchzustarten.
Dass sein Trainer Jokanovic restlos von seinem Schützling überzeugt ist, machte er in einem Statement vor der Kadernominierung des englischen Verbands deutlich:
„Ich möchte mir nicht anmaßen einen Spieler zu empfehlen, aber mit diesem Jungen macht man mit Sicherheit keinen Fehler. Erfahrung ist wichtig, aber Ryan ist für sein Alter schon sehr weit. Wenn die Nationalmannschaft ihn bei diesem Turnier noch nicht mitnimmt – tja, dann machen sie es eben beim nächsten Turnier.“
Wenn diese Prophezeiung zutreffen sollte – dann ist Ryan Sessegnon wirklich am Ziel.
Ein Text von Sascha Felter, Loris Kriege, Henri Hyna und Oliver Gewald
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