Kaum etwas ist auf dem Transfermarkt begehrter als Fußballer mit Torgarantie. Auf keiner Position finden sich diese so oft, wie auf der des Mittelstürmers. Insofern sind die zehn besten Stürmer-Talente ein würdiger Abschluss für unsere Reihe der 110 vielversprechendsten Fußballer unter 20 Jahren.
Mit Karim Adeyemi geht es unter anderem um die größte deutsche Sturm-Hoffnung. Er befindet sich mit einem Brasilianer, der bei seinem Verein auf Neymars Spuren wandelt, einem Engländer, den Alan Shearer für seinen würdigen Nachfolger hält, und sieben weiteren kommenden Topspielern in bester Gesellschaft.
Die 10 besten Stürmer-Talente 2021:
Karim Adeyemi – FC Salzburg
Matías Arezo – River Plate Montevideo
Myron Boadu – AZ Alkmaar
Mason Greenwood – Manchester United
Sontje Hansen – Jong Ajax
Adam Hložek – Sparta Prag
Kaio Jorge – FC Santos
Fábio Silva – Wolverhampton Wanderers
El Bilal Touré – Stade Reims
Lassina Traoré – Ajax Amsterdam
Deutschlands teuerster Jugendspieler: Karim Adeyemi in der Analyse
Karim Adeyemi im Kurzprofil
Verein: FC Salzburg
Stärken: Dynamik, Dribbling
Schwächen: Passgenauigkeit, Temperament
Obwohl er erst 19 ist, blickt Karim Ademyemi bereits auf eine bewegte Karriere zurück: Mit zehn Jahren flog er aufgrund eines Streits aus der Akademie des FC Bayern. Mit 16 wechselte er als teuerster Jugendspieler Deutschlands für 3,35 Millionen € nach Salzburg. Damals gab es auch konkretes Interesse von Barça, Liverpool und Chelsea. Im Jahr 2019 gewann Adeyemi dann noch die Fritz-Walter-Medaille in Gold als vielversprechendstes Talent der Altersklasse U17.
All das veranlasste im Winter 2020 auch den BVB zu versuchen, Adeyemi zurück nach Deutschland zu locken. Doch der deutsche Junioren-Nationalspieler entschied sich für einen Verbleib in Österreich, verlängerte seinen Vertrag und gab nach der Corona-Pause sein Profidebüt.
Adeyemis mit Abstand größte Stärke ist Dynamik. Sein Antritt ist sensationell und ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Dementsprechend ist auch seine Endgeschwindigkeit eine Klasse für sich. Im Verbund mit guter Balance und Athletik ist der 19-Jährige wie gemacht für das Pressing- und Umschaltspiel, wie es in Salzburg seit Jahren gespielt wird.
Mit starkem Antritt und großer Entschlossenheit ist Adeyemi ein hervorragender Pressingstürmer und versteht es mittlerweile auch, sehr intelligent anzulaufen. In der Umschaltbewegung ist er in Sachen Laufwege und Positionsspiel noch nicht am absoluten Maximum angekommen, doch kompensiert er die meisten Fehler mit seinem Tempo.
Gerade im Jugendbereich setzte sich der, auch als Flügelspieler einsetzbare, Adeyemi auf dem Flügel ab und suchte in ruhigen Ballbesitzphasen auf engem Raum das Eins-gegen-Eins.
Mit einem gewissen Flair und enger Ballführung konnte er diese Duelle meist ohne Probleme spektakulär für sich entscheiden, doch viel einfacher ist es, den Ball einfach am Gegner vorbei zu legen, um im Anschluss dann mit Hilfe seiner Dynamik endgültig vorbeizuziehen.
Diese Tiefenläufe bringen Adeyemi oft vor das gegnerische Tor, wo er gerade mit dem linken Fuß eine enorme Wucht hinter den Ball bringen kann. Für einen Jugendspieler erwies er sich in diesen Situationen bereits als recht treffsicher.
Doch gerade weil sein Spielstil primär auf seiner Dynamik basiert, offenbart Adeyemi Probleme in ruhigen oder tieferen Phasen des Ballbesitzspiels. Zwar verfügt der Deutsche mit nigerianischen und rumänischen Wurzeln über die Technik für den engen Raum, aber wirklich sicher wirkt er in diesen Situationen noch nicht und trifft hier noch zu oft falsche Entscheidungen.
Das Spiel zu beruhigen oder einen einfachen Pass zu spielen kommt beim Münchener nur selten in Frage. Ebenso mangelt es ihm nicht nur an Kreativität im Passspiel, sondern auch an der Ausführung.
Außerdem lässt Adeyemi seinem Temperament noch zu oft freien Lauf. Dies führt nicht nur neben dem Platz zu Problemen. Gerade die Schiedsrichter bekommen dies zu oftmals zu spüren. Die Leistungen des 19-Jährigen sind zu stark von seinen Emotionen abhängig. Zu oft taucht er deshalb im Spiel ab oder versucht sein Glück zu erzwingen, was der Genauigkeit seiner Aktionen zulasten geht.
– Karim Adeyemi wurde analysiert von Jan Perret
Der Büffel aus Montevideo: Uruguay-Talent Matías Arezo
Matías Arezo im Kurzprofil
Verein: River Plate Montevideo
Stärken: First Touch, Physis
Schwächen: Schussauswahl
Nachdem wir bereits im letzten Jahr drei vielversprechende Nachfolge-Kandidaten für Edinson Cavani und Luis Suárez vorgestellt haben, schickt sich in Montevideo schon der nächste potenzielle Top-Stürmer aus Uruguay an. Douglas Matías Arezo Martínez hat das Zeug, seine Mitbewerber um die langfristig vakanten Stellen in der Sturmzentrale von La Celeste, in den Schatten zu stellen.
Arezo wurde 2002 in eine fußballverrückte Familie hineingeboren, so hört einer seiner Brüder auf den Namen Beckham, ein anderer wurde nach der spanischen Torhüter-Legende San Iker benannt. Der Ausgangspunkt seiner Fußballkarriere gestaltete sich derweil einst holprig.
Beim Baby Futbol, einer in Uruguay üblichen fünf-gegen-fünf Variante mit Kleinkindern, stellte sich unser Protagonist als Dreijähriger ins Tor. „Doch ich kassierte ungefähr fünf Tore“, erinnert sich Arezo, der die Schmach in den Armen seiner Mutter beweinte und beschloss, sein Glück fortan als Feldspieler zu versuchen.
Die Entscheidung zahlte sich aus. Mit acht Jahren schloss sich Arezo Club Atlético River Plate (Montevideo) an und wurde mit 15 in den Profikader der Darseneros berufen, für die er im Alter von 16 Jahren debütierte. Auch in Uruguays U17 sorgte er 2019 mit fünf Treffern in sieben Spielen bei der Sudamericano Sub-17 für Aufsehen.
Mit nur 18 Jahren kann Arezo bereits auf 62 Profispiele zurückblicken, in denen er es auf respektable 21 Tore und neun Vorlagen bringt. Mit 76 Kilo auf 1,78 Meter verfügt der Rohdiamant über einen robusten und athletischen Körper, den er gerne einsetzt um den Ball abzuschirmen oder deutlich ältere Verteidiger im Stile Erling Haalands zu übermannen. Nicht umsonst wird Arezo auch El Búfalo genannt.
🔴⚪️ ¡Los goles de la clasificación de @cariverplateuru!
🇺🇾⚽️ Douglas Arezo (2) y Sebastián Píriz le permitieron al Darsenero vencer por 3⃣-1⃣ a @nacionaloficial y alcanzar los Octavos de Final de la #Sudamericana 💪 pic.twitter.com/QIG3Jmt6yj
— CONMEBOL Sudamericana (@Sudamericana) November 5, 2020
Daneben besticht der Hauptstädter mit einem intelligenten Positionsspiel, einer unnachgiebigen Mentalität und einem großen Arsenal an Abschlüssen, das ihn in die Lage versetzt, aus allen Lagen Gefahr auszustrahlen.
Arezo, der mit seiner Familie im industriell geprägten Stadtteil Nuevo París wohnt, lässt sich im Ballbesitz gerne tief fallen und beteiligt sich am Spielaufbau. Dort kann er seine Physis nutzen, um sich an Verteidigern abzurollen und mit seiner Geschwindigkeit und Technik offene Räume zu attackieren.
„Ich stehe nicht gerne still, sondern bewege mich gerne über das ganze Feld. Ich bin Neuner, weil ich gerne vorne spiele aber ich bin niemand, der ständig auf einer Position verharrt“, erklärte Arezo gegenüber Ovación Digital. Aber auch ohne das Spielgerät versteht er es, sich in Szene zu setzen. In Uruguays Primera División sind seine Läufe hinter die gegnerischen Ketten schon jetzt gefürchtet.
Ein überragender First Touch erlaubt es Arezo zudem, hohe Zuspiele blitzschnell zu verarbeiten und in Ablagen für seine Mitspieler oder direkte Torabschlüsse umzumünzen. Aufgrund seiner Stärke im Dribbling ist es dem Wunderkind ein Leichtes, Chancen zu kreieren. Allerdings muss der Uru noch an seiner Schussauswahl arbeiten. Allzu oft gibt er noch ungeduldige wie harmlose Abschlüsse aus der Distanz ab.
Inzwischen wird verschiedenen Topclubs Interesse am Montevideaner nachgesagt, Atlético Madrid gilt aktuell als Favorit. Doch Arezo scheint sich bei seinem Ausbildungsverein pudelwohl zu fühlen. „Bei River Plate habe ich meinen Platz und ich bin tausend Mal lieber hier, als bei einem Team wo ich nicht spiele. Ich bin eher daran interessiert, fußballerisch voranzukommen anstatt ökonomisch.“
– Matías Arezo wurde analysiert von Amadeus Marzai
Das Foto von Matías Arezo wurde uns zur Verfügung gestellt von Nicolás Mernies
Der geborene Knipser: Myron Boadu im Porträt
Myron Boadu im Kurzprofil
Verein: AZ Alkmaar
Stärken: Abschluss, Positionsspiel
Schwächen: Kopfballspiel, Physis
19. November 2019, im EM-Qualifikationsspiel der Niederlande gegen Estland muss der bei Olympique Lyon angestellte Memphis Depay schon nach 45 Minuten runter – die 2:0 Führung von Oranje verleitet Ronald Koeman dazu, Myron Boadu sein Elftal-Debüt zu bescheren. Kurz vor Abpfiff trifft der 18-Jährige zum 5:0. Damit avanciert er zum achtjüngsten Oranje-Torschützen aller Zeiten.
Bereits in jungen Jahren beeindruckt Boadu nicht nur seinen Nationaltrainer, sondern weiß auch im Verein zu überzeugen. Anfang des Jahres ist der Stürmer gerade einmal 20 Jahre alt geworden, für AZ Alkmaar hat er aber schon 62 Eredivisie-Spiele bestritten und dabei 30 Tore erzielt. Und das, obwohl ihn in den letzten Jahren mehrere schwere Verletzungen ausbremsten.
Boadus präferierte Position ist mit Sicherheit das Sturmzentrum. Dort absolvierte er den Großteil seiner Spiele für Alkmaar, er kann aber auch auf dem linken Flügel eingesetzt werden. Seine herausragende Stärke ist mit Sicherheit ein eiskalter Abschluss, Boadu lässt nur selten eine Großchance liegen.
Es gibt nur wenige Stürmer, die über einen derart tödlichen Abschluss verfügen wie Boadu – im klassischen Sinne würde man den Niederländer mit ghanaischen Wurzeln wohl als waschechten „Knipser“ bezeichnen.
Boadu bringt die Bälle mit seinem linken ebenso wie mit seinem rechten Fuß im Tor unter, einzige Schwachstelle ist sein Kopfballspiel, das im Vergleich deutlich abfällt. Der gebürtige Amsterdamer ist kein Stürmer, der hohe Bälle festmacht und sich in Luftduellen aufreibt. Sein Spiel zeichnet sich ohne den Ball vor allem durch gutes Positionsspiel aus. Immer wieder startet Boadu in Räume hinter der gegnerischen Abwehr, dabei hilft ihm nicht zuletzt seine hohe Geschwindigkeit.
Wenn er im vollbesetzten Strafraum angespielt wird, kann sich der Afro-Niederländer häufig mit seiner Beweglichkeit einen Vorteil gegenüber den gegnerischen Verteidigern verschaffen. Seine deutlichste Schwäche ist sicherlich noch die Physis. Im Spielsystem Alkmaars, das nicht auf einen körperlich starken Stürmer ausgelegt ist, fällt das aber meistens nicht weiter auf.
Sollte Boadu in absehbarer Zeit in eine größere Liga wechseln, könnte seine mangelnde Körperlichkeit allerdings für unangenehme Anpassungsprobleme sorgen. Gut möglich wäre dann, dass Boadu wieder auf die Position auf dem linken Flügel rücken würde. Seine Stärken kann er auch auf dieser gut einsetzen, während seine physischen Schwächen dort eher weniger zur Geltung kommen dürften.
– Myron Boadu wurde analysiert von Simon Bosse
Auf der Jagd nach Alan Shearer: ManUnited-Talent Mason Greenwood
Mason Greenwood im Kurzprofil
Verein: Manchester United
Stärken: Abschluss, Beidfüßigkeit
Schwächen: Konstanz, Defensivverhalten
Vor zwei Jahren betrat Mason Greenwood gleich bei seinem Debüt die große Fußballbühne. Auf der Suche nach einem Last-Minute-Treffer wechselte Ole Gunnar Solskjær den damals 17-jährigen Stürmer im Champions-League-Achtelfinale gegen PSG ein. Während sich United tatsächlich, dank eines Elfmetertors von Marcus Rashford in der Nachspielzeit, für die nächste Runde qualifizierte, konnte Greenwood in den wenigen Minuten keine großen Akzente setzen.
Größer war sein Impact zwei Monate später, als er mit 17 Jahren und 223 Tagen zum jüngsten Spieler einer Premier-League-Startelf der Red Devils wurde. Zwar konnte auch er die 0:2-Niederlage gegen Cardiff nicht abwenden, doch deutete er mit seinen sieben Torabschlüssen sein Potenzial auf höchstem Niveau an.
In der darauffolgenden Saison gelang Greenwood dann endgültig der Durchbruch. Mit insgesamt 17 Toren in allen Wettbewerben war er nach den illustren Namen George Best, Brian Kidd und Wayne Rooney erst der vierte United-Teenager, der diese Marke erreichte.
Nach Michael Owen (18 Tore in 1997/98) und Robbie Fowler (zehn Tore 1993/94) erzielte er erst als dritter Angreifer vor dem 19. Geburtstag mindestens zehn Premier-League-Tore in einer Saison. Mit diesen Rekorden erkämpfte sich Greenwood einen Stammplatz bei dem Verein, für den er seit seinem sechsten Lebensjahr spielt.
Greenwoods Spielweise und Abschlussstärke erinnert manchen Experten an Robin van Persie. Er ist ein schneller, technisch versierter Spieler, der den Ball auf kleinstem Raum bewegen kann. Bei United spielt er vor allem auf der rechten Außenbahn, aber seine Zukunft dürfte auf der zentralen Angriffsposition liegen.
✅ Premier League (5 goals)
✅ Champions League (1)
✅ Europa League (1)
✅ FA Cup (2)
✅ League Cup (1)🤷♂️ Mason Greenwood has scored in every competition for Man Utd this season and has reached 10+ goals in each of his first two seasons. Only 19… pic.twitter.com/zxCzKIxpsE
— WhoScored.com (@WhoScored) April 30, 2021
Von vielen Spielern wird behauptet, dass sie beidfüßig sind. Aber Mason Will John Greenwood hebt dieses Attribut noch einmal auf ein neues Level. Egal ob aus dem Spiel heraus oder bei ruhenden Bällen: Greenwood schließt mit rechts ebenso stark ab wie mit links. Und wie! Für Solskjær ist der Teenager der beste Finisher im Kader der Red Devils. Und dies hat das Sturmtalent in seiner Durchbruch-Saison eindrücklich unter Beweis gestellt.
In der aktuellen Spielzeit läuft es für Greenwood aber weniger gut. Erst zehn Tore und sechs Vorlagen in 46 Spielen (Stand 01.05.2021) in allen Wettbewerben gehen auf das Konto des Engländers. Seinen unbestrittenen Stammplatz hat er zunächst verloren. Dazu kamen Probleme neben dem Platz.
Nach seinem Nationalmannschaftsdebüt für die Three Lions strich Gareth Southgate den Stürmer zusammen mit Phil Foden aus dem Kader. Die beiden Jungprofis hatten die Quarantäne-Regeln gebrochen, als sie in Island zwei hübsche Frauen ins Teamhotel auf ihr Zimmer eingeladen hatten.
Der Fehltritt war ein gefundenes Fressen für die britische Yellow Press, die den Teenager mit jamaikanischen Wurzeln in der Folge mit Argusaugen beobachtete. Als der Druck auf Greenwood stieg, musste er zudem einen persönlichen Schicksalsschlag verarbeiten: Ein enger Freund des Engländers hatte sich das Leben genommen.
Zuletzt zeigte Greenwoods Form wieder leicht nach oben und er kommt nun wieder zu mehr Einsatzzeit. Wenn es ihm gelingt, gestärkt aus der Schwächephase hervorzugehen, dann gibt es keine Grenzen für den 19-Jährigen, der im vergangenen Jahr Platz 12 bei den Golden-Boy-Awards belegte. Auch Alan Shearer ist dieser Meinung: “Er ist ein potenzieller Superstar.” In zwölf oder dreizehn Jahren könne Greenwood vielleicht sogar dessen Premier-League-Torrekord brechen.
– Mason Greenwood wurde analysiert von Andreas Cina
Ajax’ nächster Super-Stürmer: Sontje Hansen in der Analyse
Sontje Hansen im Kurzprofil
Verein: Jong Ajax
Stärken: Tempo, Dribbling
Schwächen: Luftduelle
Der 18-jährige Misjonne Juniffer Naigelino Hansen ist der sechste und letzte Spieler aus der Ajax-Akademie, der es in die diesjährige Ausgabe der 110 besten Fußball-Talente der Welt geschafft hat. Kein anderer Verein stellt ähnlich viele Spieler – was bloß unterstreicht, was für eine grandiose Generation aktuell in Amsterdam heranwächst.
Im Gegensatz zu einigen seiner Mitspieler wie Ryan Gravenberch oder Devyne Rensch wartet Hansen zwar noch auf seinen Durchbruch bei den Ajax-Profis, zumindest in der Zweitvertretung Jong Ajax ist der Stürmer aber schon gesetzt.
Hansen kann sowohl als Mittelstürmer spielen (diese Position bekleidete er in den meisten Ajax-Juniorenteams sowie für die U-Nationalmannschaften der Niederlande) aber auch auf beiden Flügeln eingesetzt werden.
Bereits in jungen Jahren zog Hansen viele Blicke auf sich: 2019 wurde er bei der U17-Weltmeisterschaft mit sechs Toren Torschützenkönig, im Frühjahr gingen Meldungen durch die Presse, wonach angeblich Manchester City an ihm interessiert sei.
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Mit einer Körpergröße von nur 1,72 Meter lässt sich schnell erahnen, warum Hansen für Jong Ajax aktuell vor allem als Flügelspieler eingesetzt wird. Sein Tempo, seine sehr guten Fähigkeiten im Dribbling – das sind Stärken, die eher dem Profil eines Flügelspielers denn eines Mittelstürmers entsprechen.
In der aktuellen Spielzeit in der Eersten Divisie bringt es Hansen bei seinen Dribblings zwar nur auf eine Erfolgsquote von fünfzig Prozent, trotzdem stellt er im Eins-gegen-Eins eine große Gefahr dar. Wenn er es einmal an seinem Gegenspieler vorbeigeschafft hat, ist er mit seinem schnellen Antritt nur schwer zu halten.
Hansen umgibt ein Flair, wie man ihn von den besten Flügelspielern gewöhnt ist: Mal leitet der junge Niederländer einen Ball mit der Hacke weiter, mal startet er ein Solo durch die gegnerische Abwehrreihe – in einer wieder anderen Situation überlupft er den gegnerischen Torhüter.
Ein Attribut, das vor allem aus seiner Zeit als Stürmer stammen dürfte, ist Hansens starker Abschluss. Wenn sich dem 18-Jährigen eine aussichtsreiche Torchance bietet, nutz er sie – Fehlschüsse bleiben eher die Ausnahme.
Ob er in Zukunft wieder im Sturmzentrum spielt oder Hansen später einmal als Flügelspieler eingesetzt wird, kann aktuell wohl noch niemand absehen. Für beide Positionen bringt er einiges mit, in der Ajax-Zweitvertretung könnte er nach dem Abgang von Bryan Brobbey wieder permanent ins Sturmzentrum gezogen werden.
Wenn Hansen den Durchbruch bei den Ajax-Profis zeitnah schaffen will, sollte er sich in der kommenden Saison in der zweiten niederländischen Liga allerdings steigern. Acht Scorerpunkte gelangen ihm bisher 2020/2021 – die Konkurrenz ist in der gesamten Ajax-Offensive aber groß.
– Sontje Hansen wurde analysiert von Simon Bosse
Adam Hložek – Osteuropas größes Talent?
Adam Hložek im Kurzprofil
Verein: Sparta Prag
Stärken: Technik, Athletik
Schwächen: Abschluss
Adam Hložek gilt als einer der talentiertesten Spieler Osteuropas. Der Tscheche gab sein Ligadebüt für Sparta Prag im Alter von nur 16 Jahren. Damit war er der jüngste Spieler, der jemals für Železná Sparta in der Liga gespielt hat. Später wurde er zum jüngsten Torschützen in der Geschichte der Fortuna Liga, nachdem er gegen Titelverteidiger Viktoria Pilsen traf.
Hložeks Position lässt sich am besten mit der eines freien Stürmers beschreiben. Hier zeigt er sein natürliches Gespür für Positionierungen in vielen verschiedenen Zonen des Platzes. Er pendelt häufig auf den Flügeln, lässt sich aber auch weit ins Mittelfeld zurückfallen, um in mehreren Bereichen als Anspielstation zu dienen.
Dank seiner sehr guten Technik und Beweglichkeit kann er in fast jeder Situation den Ball sicher annehmen und nach vorne treiben. In diesen Situationen kommen oft seine energischen Dribblings zur Geltung. der 18-Jährige nimmt es mit seinen Gegnern gerne im Eins-gegen-Eins auf, was von seinem Selbstvertrauen und seiner Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen zeugt.
Für sein noch sehr junges Alter ist Hložek körperlich sehr reif, mit gutem Verhältnis von Körpermasse, physischer Stärke und natürlicher Fitness, die er in Kontaktsituationen mit seinen Gegenspielern zu nutzen weiß. Gepaart mit einer guten Ballführung, Antritt und Tempo macht ihn das zu einem variablen Offensivspieler, der seine Stärken besonders gut im Konter zur Geltung bringt. Diese Fähigkeiten ermöglichen es ihm jedoch auch, aus jeder anderen Situation im Spiel ein Tor zu erzielen.
Eine von Adam Hložeks größten Stärken ist wohl seine Schusskraft. Der Nationalspieler kann mit seinem Schuss viel Kraft erzeugen, ohne dass er dafür einen langen Anlauf benötigt. Er nutzt seine gute Ausdauer, um den Ball auf engem Raum zu halten bevor er Räume zur Schussabgabe findet. Beidfüßigkeit und Stärke in der Luft machen sein Angriffsspiel noch unberechenbarer. Allerdings muss Hložek noch an seiner Genauigkeit in Tornähe arbeiten.
Die Leistungen des Youngsters blieben den großen Clubs in Europa bisher nicht verborgen. Allerdings hatte der Stürmer zum Ende des Jahres 2020 mit einem Mittelfußbruch zu kämpfen, und dennoch gibt es immer wieder Wechsel-Spekulationen um das Offensivtalent. Auch Vereine aus der Bundesliga haben wohl bereits ihr Interesse bei Sparta hinterlegt. Ausgang offen…
– Adam Hložek wurde analysiert von Patrick Lyschik
Auf Neymars Spuren: Kaio Jorge in der Analyse
Kaio Jorge im Kurzprofil
Verein: FC Santos
Stärken: Durchsetzungsstärke, Kreativität
Schwächen: Abschluss
Dieses eine Tor sollte einfach nicht mehr fallen – zumindest aus Sicht des FC Santos. Der Pelé-Klub hat das vergangene Finale der Copa Libertadores auf äußerst enttäuschende Art und Weise verloren. Im müden sowie langatmigen Duell gegen den Stadtrivalen Palmeiras waren es die Grün-Weißen, die in der neunten (!) Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielten und den Titelgewinn feierten.
Das Glück war in dieser Partie nicht auf Seiten des FC Santos, dabei hätte der vor dem Endspiel frisch gebackene 19-jährige Kaio Jorge dieses eine Tor so gerne erzielt – um es Neymar gleichzumachen. Dem PSG-Star war es 2011 beim bis dato letzten Libertadores-Erfolg Santos‘ nicht nur gelungen, sechs Tore im laufenden Wettbewerb zu schießen, sondern auch einen enorm wichtigen Treffer im Final-Rückspiel.
Jorge erreichte derweil „nur“ fünf Turniertreffer und eben nicht jenes Finaltor. Dies soll Jorges Erfolg allerdings keineswegs schmälern, steht dem Angreifer doch wohl eine rosige Zukunft bevor.
Die U17-Weltmeisterschaft im Sommer 2019 war sein großer Durchbruch, die brasilianische Junioren-Auswahl, unter anderem mit BVB-Leihspieler Reinier und Palmeiras-Talent Gabriel Veron, drehte einen 0:1-Rückstand im Endspiel gegen Mexiko spät in einen 2:1-Sieg. Den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte Jorge, der mit insgesamt fünf Treffern sowie zwei Vorlagen nicht nur maßgeblich am Titelgewinn beteiligt war, sondern auch zu den besten Scorern des Turniers gehörte.
Mit 1,76 Meter Körpergröße und einem eher schmächtigen Erscheinen könnte man meinen, dass der Rechtsfuß ein gefundenes Fressen für die bulligen Gegenspieler in der Abwehr darstellt. Genau das Gegenteil ist aber der Fall.
Der Angreifer agiert bissig in den Zweikämpfen, wimmelt die Gegnerspieler häufig durch seinen schnellen Antritt sowie sein kluges Dribbling immer wieder im richtigen Moment ab. Der Brasilianer bringt einen gewissen Spielwitz mit, war sich beispielsweise im Libertadores-Finale gegen Palmeiras nicht zu schade, einen Fallrückzieher auszupacken. Zudem zeigt Jorge, wenn er Platz vor sich hat, sein hohes Tempo, welches nicht merklich weniger wird, wenn er den Ball am Fuß führt.
Das sind seine Zusatzqualitäten, in der Hauptrolle als Stürmer wird er schließlich allen voran an einer Sache gemessen: seinen Toren. In der abgelaufenen Saison gelangen ihm in der Liga in durchschnittlich rund 68 Minuten Spielzeit vier Treffer und eine Vorlage in 28 Partien. In der Copa war er mit fünf Toren in zwölf Spielen demnach um einiges erfolgreicher.
Dass man ihn noch länger in Südamerika sehen wird, gilt als eher unrealistisch. Zum Ende des Jahres 2021 läuft sein Vertrag bei Santos aus, also darf Jorge schon ab dem Sommer mit anderen Vereinen sprechen und anderswo einen Vorvertrag unterschreiben. Das Ziel ist, daraus machte Berater Giuliano Bertolucci keinen Hehl, natürlich Europa. Die Interessenten für den begabten Rechtsfuß stehen Schlange.
– Kaio Jorge wurde analysiert von Pascal Martin
Der 40-Millionen-Teenager: Fábio Silva in der Analyse
Fábio Silva im Kurzprofil
Verein: Wolverhampton Wanderers
Stärken: Torinstinkt, Mentalität
Schwächen: Passgenauigkeit, Ballsicherheit
40 Millionen € überwiesen die Wolverhampton Wanderers Anfang September 2020 nach Porto, um sich die Dienste von Fábio Daniel Soares Silva zu sichern. Eine immense Summe für einen 18-Jährigen, nur zwei U19-Spieler waren je teurer.
Stolze sieben Millionen € gingen dabei an den umtriebigen portugiesischen Spielerberater Jorge Mendes, der vom insolvenzgefährdeten FC Porto mit einer ertragreichen Vermittlung beauftragt wurde und das Wunderkind bei seinem größten Partnerverein in Wolverhampton unterbrachte. Silva bedankte sich derweil mit einem der besten Abschiedsvideos der jüngeren Geschichte bei seinem Ausbildungsverein.
Natürlich ist die hohe Ablösesumme eine Investition in die Zukunft, der Lockenkopf gilt schließlich als hochveranlagt. Nicht umsonst kommt er in meiner Football Manager-Karriere mit Porto auf 64 Tore in 96 Ligaspielen (Stand: September 2025).
Die Realität war dann aber erstmal eine andere. Silva war zu Saisonbeginn eigentlich als Backup von Raúl Jiménez eingeplant und sollte den Kulturschock zwischen der malerischen Portweinhauptstadt und der tristen mittelenglischen Arbeiterstadt Wolverhampton allmählich verarbeiten dürfen.
Durch den verheerenden Schädelbruch des Mexikaners wurde der Teenager allerdings unerwartet in eine größere Rolle katapultiert und fand sich wiederholt in der Startelf wieder. Dort merkte man dem vereinsinternen Rekord-Neuzugang seine Unerfahrenheit an. Kein Wunder, hatte Silva bis dato doch kaum Profi-Erfahrung vorzuweisen, für Porto war er fast ausschließlich in Kurzeinsätzen auf dem Feld.
Não é um “Adeus”, é um “Até já”.
Um “Até já” difícil mas repleto de gratidão e esperança. Esperança por regressar e voltar a escrever o meu nome na história deste Clube.Para sempre Dragão…azul e branco é o coração!!! pic.twitter.com/Ygkms6fygR
— Fábio Silva (@Silva_Fabio) September 5, 2020
„Er wirkt teilweise sehr grün hinter den Ohren, wenn er beispielweise völlig ohne Timing in die Zweikämpfe geht. Im Laufe der Saison hat er sich aber deutlich gesteigert“, erklärt Wolves-Experte Johannes Robertz.
Erwartungsgemäß wurde der Portugiese auf der Insel zum Teil schon harsch kritisiert. „Er ist ein Kind und sieht unfertig aus, ziemlich unfertig“ attestierte Trainer-Legende Harry Redknapp und verwies mit „ich frage mich wer sein Agent ist“, auf Mendes (der allerdings nicht selbst Agent von Silva ist). In Anbetracht der gerade zu Beginn eher dürftigen Leistungen bezeichnete Tariq Panja, Fußball-Reporter der New York Times, den Transfer als „zunehmend rätselhaft“.
Durch die Winter-Ausleihe von Sturmtank Willian José wurde währenddessen wieder Druck von Silva genommen, der von nun an als Einwechselspieler Schwung von der Bank bringen kann. In wettbewerbsübergreifend 1.233 Einsatzminuten kommt der Iberer bislang auf drei Tore und eine Vorlage für die Profis der Wolves. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Umstände und Silvas jungen Alters (19.07.2002) gar nicht so schlecht.
Genau wie sein Namensvetter in Diensten der Frankfurter Eintracht kann sich auch Fábio Silva immer wieder vielversprechende Abschlusspositionen verschaffen und hätte durchaus schon mehr Tore erzielen können. So steht seinen drei Ligatoren ein Expected Goals-Wert (xG) von 5,13 gegenüber.
Sein Link-Up Play hat sich inzwischen deutlich verbessert, die Laufwege sind überlegter, die Pässe präziser. Auffällig ist neben Silvas Frisur auch dessen Arbeitseinstellung. So kämpft er manchmal nahezu übermotiviert um Bälle. Auch in der U23 hat der Youngster aus dem Großraum Porto schon ausgeholfen und gegen Doncaster direkt einen Doppelpack geschnürt.
Trotz einer teils holprigen Premier League-Debütsaison sind die Anlagen des Youth League-Siegers von 2019 also vielversprechend. Grundgeschwindigkeit, Torinstinkt, Statur und die Bereitschaft, weite Wege zu gehen, erinnern an keinen Geringeren als Edinson El Matador Cavani. Für einen 18-Jährigen könnte es schlechtere Referenzgrößen geben…
– Fábio Silva wurde analysiert von Amadeus Marzai
Der Senkrechtstarter von Reims: Mali-Talent El Bilal Touré
El Bilal Touré im Kurzprofil
Verein: Stade Reims
Stärken: Souveränität, Distanzschüsse
Schwächen: Konstanz, Abseitsbewusstsein
Von allen porträtierten Talenten unserer Serie hat El Bilal Touré in den vergangenen fünfzehn Monaten wohl eine der bemerkenswertesten Entwicklungen hingelegt. Als relativ unbeschriebenes Blatt wechselte der damals 18-Jährige Anfang 2020 aus der Nachwuchsakademie der Afrique Football Élite in Mali zu Stade Reims nach Frankreich. Zuvor war er höchstens wenigen Insidern durch den Gewinn der U20-Afrikameisterschaft 2019 bekannt.
In Frankreich angekommen, sollte er eigentlich behutsam an den europäischen Fußball herangeführt und in der zweiten Mannschaft von Reims, die in der vierten Liga aktiv ist, eingesetzt werden. Doch es dauerte nicht einmal einen Monat (!), bis sich Touré am 1. Februar 2020 gegen SCO Angers in der Ligue 1 in der Startelf der rouges et blancs wiederfand.
Noch verrückter ist, dass der pfeilschnelle Malier beim 4:1-Sieg prompt seinen ersten Treffer erzielte. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Per Elfmeter. Welcher 18-Jährige, der seit einem Monat im Verein ist, darf bitte in seinem ersten Profispiel überhaupt, noch dazu bei eigenem Rückstand, den Elfmeter schießen? So etwas sieht man nicht alle Tage.
Touré zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen jedenfalls zurück. Bis zum pandemiebedingten Abbruch der Ligue 1 kam er sechs weitere Male zum Einsatz und verzeichnete zwei weitere Treffer. Dabei agierte er stets als Mittelstürmer und zeichnete sich sowohl durch eine stete Präsenz und Einbindung in das Spiel, als auch durch gute Pressingaktionen aus.
Bemerkenswert ist, dass Touré hier oft souverän agierte. Überhastete Aktionen, wie sie für sein Alter und sein Erfahrungslevel typisch wären, kommen eher selten vor. Vielmehr agiert der gebürtige Ivorer selbstbewusst, direkt und entschlossen – dies erklärt auch, weshalb er bereits als Elfmeterschütze antreten durfte.
Auch in der aktuellen Saison konnte Touré zunächst an seine starken Leistungen anknüpfen. Gegen die AS Monaco war er zum Ligaauftakt an beiden Treffern von Reims beteiligt (1 Tor, 1 Assist). Zudem debütierte er im Oktober 2020 für die Nationalmannschaft Malis, wobei er ebenso einen Treffer erzielte.
Im Laufe des Herbst setzte allerdings ein – erwartbares – Formtief ein, in dem Touré sein Selbstverständnis etwas abhandengekommen ist. Seine Spielzeit ging, auch in Anbetracht der Konkurrenz von Boulaye Dia (dem wertvollsten und treffsichersten Reims-Spieler), allmählich verloren.
Fortan musste er sich oft mit Kurzeinsätzen in der Jokerrolle oder mit einer Verschiebung auf die offensive Außenbahn, an die Seite von Dia, begnügen. Dies ging nicht nur zulasten seiner Statistik, sondern auch seines Einflusses auf das Spiel.
Entscheidend wird sein, inwieweit sich Touré aus der aktuellen Situation herausarbeiten und sich Spielzeit und Selbstvertrauen verdienen kann. Er hat prinzipiell hervorragende Anlagen, um weit mehr als ein One-Hit-Wonder zu sein. Sogar der Sprung zu einem Topverein könnte in einigen Jahren infrage kommen.
Voraussetzung ist vorerst, Konstanz im eigenen Spiel zu finden und in den Rollen zu funktionieren, in denen er gebraucht wird. Sollte in Dia die hauseigene Konkurrenz den Verein im Sommer verlassen (unter anderem West Ham soll Interesse haben), könnte Touré zum etatmäßigen Stammspieler aufsteigen. Spätestens dann wird er genug Gelegenheit haben, auf sich aufmerksam zu machen.
– El Bilal Touré wurde analysiert von Max Dettmer
Ein kompletter Stürmer: Ajax Amsterdams Lassina Traoré
Lassina Traoré im Kurzprofil
Verein: Ajax Amsterdam
Stärken: Physis, Kombinationsspiel
Schwächen: Zweikampfstärke
Über Lassina Traoré hatten wir bereits einen Text in unserer Serie „Die besten Fußball Talente aus Afrika 2020“ geschrieben. Das ist ein Jahr her – was ist seitdem um den 20-jährigen Mittelstürmer passiert?
Ein reiner Blick auf die Statistiken suggeriert, dass es bei dem Mann aus Burkina Faso läuft: In 12 Spielen in der Eredivisie erzielte er sieben Tore und konnte sechs vorbereiten. Auch in der Champions League traf er bereits einmal und gab zwei Vorlagen. Aber warte mal – nur zwölf Einsätze in der Liga?
+++ CAVANIS FRISEUR 110 +++
Auch in diesem Jahr werden wir euch die Stars von morgen vorstellen. Aus einem Pool von über 600 Spielern präsentieren wir euch die aus unserer Sicht 110 besten U20-Talente der Welt.⚽️🔍
Ab 29. März geht es los!👀#CavanisFriseur110 pic.twitter.com/Qg4wVWp9XP
— Cavanis Friseur (@Cavanisfriseur) March 19, 2021
Anfang Dezember zog sich Lassina Traoré eine Blessur zu und fiel damit bis Ende Januar aus. Im derzeit extrem eng getakteten Spielplan sind dies bereits zehn Spiele, die der Mittelstürmer verpasst hat. In den Partien danach durfte er in der Eredivisie zwar im Kader stehen, bekam aber noch keine Spielzeit – es gibt da nämlich einen Neuen.
Im Winter kam mit Sebastién Haller ein neuer Mittelstürmer, für den der Haupstadt-Klub eine Rekordsumme bezahlte. Leider vergaßen die Verantwortlichen jedoch, Haller für die Europa League zu melden – und so wird der Rekord-Spieler nur in der Liga und im Pokal eingesetzt. Für Traoré ist das natürlich bitter, weil Haller im 4-3-3 von Ajax vor ihm gesetzt ist.
Der Mittelstürmer aus Burkina Faso wird sich die Situation bei Ajax in nächster Zeit genau anschauen und abwägen, was das Beste für seine Karriere ist. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2022 und es wird einige Vereine geben, die den 20-Jährigen gerne verpflichten würden.
– Lassina Traoré wurde analysiert von Henri Hyna
Wir hoffen, dass euch unsere Auswahl der besten Talente im Sturm gefallen hat. Wenn das der Fall war, dann teilt unsere Fußball-Talente-Serie mit euren Freundinnen und Freunden und lasst uns gerne Feedback da!
Zudem wollen wir uns bei unseren Bloggern und Autoren bedanken, die uns bei der Analyse und dem Scouting der besten Jugendspieler und Nachwuchstalente unterstützt haben. ♥
(Titelbild: © IMAGO Images)
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